Sommer? Check! Outdoor-Musik? Dafür gibt es Festivals – oder die praktischen mobilen Soundlösungen. Wir stellen sechs aktuelle Geräte vor.
Diesmal gibt es ordentlich was auf die Ohren. Wir haben sechs verschiedene Outdoor-Lautsprecher, an sich Smartphones oder MP3-Player anschließen lassen – in den meisten Fällen sogar kabellos. Denn wenn wir mal ehrlich sind, klingen selbst die Lautsprecher der teuersten Smartphone-Flaggschiffe meistens eher bescheiden. Externe Boxen sind notwendig. Das Angebot wird immer größer, die Bandbreite reicht von flexiblen Lösungen für die eigenen vier Wände bis zu den perfekten Soundbegleitern für unterwegs.
Manchmal liegen Anspruch und Wirklichkeit allerdings weit auseinander. So verhindert mal das edle Material die Nutzung am Strand. Oder die albern aussehende Hardware passt eher ins Kinderzimmer als ins Reisegepäck für den Businesstrip.
Megaboom von UE: robuster Begleiter
Gut gefällt die Megaboom von Ultimate Eears. Die Logitech-Tochter hat bereits mit der kleineren Boom für Furore gesorgt. Der größere Bluetooth-Lautsprecher bietet die gleichen Vorzüge, ist dabei nur lauter, hält länger durch und ist schwerer. Zwei Boxen, egal ob es sich um Boom oder Megaboom handelt, können gekoppelt werden, bis zu acht Zuspieler lassen sich mit dem Schwergewicht koppeln.
Die 800 Gramm schwere Box tönt in alle Richtungen(© 2015 CURVED)
Wasser, Sand und Stürze machen der robusten Megaboom nichts aus(© 2015 CURVED)
Der Bluetooth-Lautsprecher ist wasserdicht, dient zudem als Freisprecheinrichtung und lässt sich per App an- und abschalten. Der fette Klang des Speakers überzeugte uns auch im Test. Der UVP liegt derzeit bei 299 Euro.
BT6000B/12 von Philips: Soundpille mit Standpunkten
Ob die Box nun steht oder liegt: Der 360-Grand-Sound schallt in alle Richtungen. Die BT6000B hat zwar einen miesen Namen, dafür aber mit 99 Euro einen schicken Preis. Der Lautsprecher ist mit 490 Gramm relativ leicht, klingt aber dennoch sehr ordentlich.
Die Box von Philips macht einen guten und soliden Eindruck(© 2015 CURVED)
Dank der Freisprechfunktion macht die Box auch im Büro eine gute Figur(© 2015 CURVED)
Auch vor Regen braucht man keine Angst zu haben, schließlich ist der Lautsprecher vor Spritzwasser geschützt. Acht Stunden hält der Zwerg aus, egal ob man damit Musik hört oder seine Telefonate führt. Besonders gefallen hat der große Lautstärkeregler an der Seite, mit dem die Box auch aktiviert wird.
Trevolo von BenQ: edel und elektrostatisch
Auch wenn das kleine Soundsystem dank des leistungsstarken Akkus bis zu zwölf Stunden auch ohne Stromverbindung auskommt – so richtig gut taugt es nicht für den Outdoor-Einsatz. Das liegt an der wirklich edlen Verarbeitung, bei der jeder Kratzer sofort das Gesamtbild stören würde. Okay, auf dem Balkon oder der Terrasse passt Trevolo sicher gut – und aufgrund der sehr guten Soundqualität dürfen diese privaten Outdoor-Gefilde auch ruhig etwas größer sein. Aber am Strand? Nee, lieber nicht.
Tevolo ist schwer – und damit äußerst Standsicher(© 2015 CURVED)
Dank der großen Buttons geht die Bedienung leicht von der Hand(© 2015 CURVED)
Die beiden seitlichen Lautsprecher lassen sich zusammenklappen(© 2015 CURVED)
Seine Qualität spielt der Trevolo eh vor allem in Räumen aus. Denn der Lautsprecher verfügt auch über einen Line-out, wodurch vom Smartphone gestreamte Musik beispielsweise an die Hifi-Anlage übergeben werden kann. Der Terminator unter den mobilen Soundsystemen kostet 299 Euro.
GoLondon von Sonoro: Radio mit Strohhalm
So richtig erschließt sich der Sinn dieses Gadgets nicht: Es will Radio sein, aber gleichzeitig auch irgendwie ein Lautsprecher für Smartphones. Nur lässt sich die Box dann nicht kabellos ansteuern, sonder muss per Klinke verbunden werden. Auch die Optik ist wohl eher fürs Kinderzimmer geeignet – aber das ist vielleicht auch nur eine Frage des Geschmacks. Ganz ohne Frage praktisch ist die Möglichkeit, dem Radio je nach Bedarf eine neue Hülle überzustreifen. Es gibt diese in verschiedenen Farben, außerdem hat man die Wahl zwischen Gummi oder Filz.
Der tönende Trinkbecher ist dank Gummikleidchen auch im Bad einsetzbar(© 2015 CURVED)
Die Musik kommt aus dem Radio – oder per Klinke(© 2015 CURVED)
Die schlichte Ausstattung macht den GoLondon auch zum idealen Kinderlautsprecher(© 2015 CURVED)
Der Sound kommt oben aus der Box, wodurch der Sound gut verteilt wird(© 2015 CURVED)
Bis zu zehn Sender lassen sich direkt im Gerät speichern. Bedient wird GoLondon über den Drehregler an der Oberseite und per Bedienfeld an der Unterseite. Was wie ein Strohhalm aussieht, ist die Antenne für den Radioempfang. Ein witziges Gerät mit einem Solala-Klang, der fürs Badezimmer genügt. Dafür sind 99 Euro allerdings nicht ganz so günstig.
Zipp von Libratone: Tausendsassa mit Kleiderwahl
Nachdem Kollege Felix vor einiger Zeit die Soundbar Diva von Libratone getestet hatte und diese kaum wieder zurückgeben wollte, waren die Erwartungen an den Zipp-Lautsprecher schon ziemlich hoch. Der Tornister kann ebenfalls sein Filz-Kleidchen wechseln und ist äußerst anschlussfreudig. So versteht sich Diva schon von Haus aus mit Spotify Connect und HTC Connect, kann Musik im WLAN-Netz via Airplay oder DLNA empfangen oder wird ganz einfach per Bluetooth bespielt. Auch per Kabel ist Musikgenuss möglich.
Die Zipp von Libratone ist die Box für den besonderen Geschmack(© 2015 CURVED)
Ein großer Button steuert die wichtigsten Funktionen(© 2015 CURVED)
Die farbige Filzhülle lässt sich nach eigenen Wünschen austauschen(© 2015 CURVED)
Zipp versteht sich blendend mit verschiedenen Funkstandards und Services(© 2015 CURVED)
Die Box lässt sich auch mit einer eigenen App ansteuern, aber so richtig viel mehr als ein paar Equalizer-Einstellungen kann man damit gar nicht anstellen. Auch der Sound ist nicht so überragend, wie wir gedacht hatten. Er ist okay – aber okay reicht in dieser Preisklasse einfach nicht mehr: Die Zipp kostet 299 Euro.
XS Wireless DAB+ von Geneva: Radiowecker sucht Anschluss
Die edle Schatulle des tragbaren Radios sorgt dafür, dass es sicher im Koffer verstaut werden kann. Außerdem ist es gleichzeitig die Halterung für das Gadget: Wird der Deckel des Etuis in die entsprechenden Aussparungen der Hardware gesteckt, wird das mobile Radio eingeschaltet. Das formschöne Gerät lässt sich per Bluetooth ansteuern oder kann per Klinke bespielt werden. Außerdem empfängt es UKW- und DAB-Sender.
Das Etui des Radios gibt es in verschiedenen Farben(© 2015 CURVED)
Aufgeklappt ist das Radio automatisch aktiviert(© 2015 CURVED)
Das Etui dient zugleich als Halterung(© 2015 CURVED)
Auf der Oberseite befinden sich die berührungsempfindlichen Tasten(© 2015 CURVED)
Beim Geneva-Gerät handelt es sich wirklich nur um einen praktischen Reisebegleiter, der zusätzlich Musik abspielt. Die Soundqualität ist eher niederschmetternd. Ja, es kommt was aus dem Lautsprecher, aber gerade im Vergleich mit anderen Geräten in dieser Runde ist der Klang blutleer. Vielleicht kein Wunder bei der geringen Größe der Box, aber bei einem Preis von 299 Euro wäre schon ein wenig mehr drin.
Fazit: Qual der Wahl
Bei mobilen Soundsystemen gibt es kein richtig und kein falsch – es kommt ganz nach dem eigenen Geschmack an. Einigen genügt der plärrende Sound des Smartphones, anderen kommt nur Highend an die Ohren. Bei diesen sechs Outdoor-Speakern gefällt uns die Megaboom von UE am besten: Die Box ist robust, laut und hält lange durch – der ideale Begleiter also für die nächste Strandparty. An zweiter Stelle sehen wir die Zipp von Libratone: Ein edles Stück Technik, allerdings eher für den mobilen Einsatz in den eigenen vier Wänden oder auf dem Balkon geeignet. Wer nicht zu viel Geld ausgeben will ist mit der Pille von Philips super bedient, auch wenn beim Sound ein wenig der Bumms fehlt.