
Das Lenovo Moto Z Play beeindruckte im vergangenen Jahr mit einer sehr langen Akkulaufzeit. Im Nachfolger, dem Moto Z2 Play, verbaut Lenovo im modularen Smartphone einen kleineren Akku, macht das Gerät dadurch aber schlanker. Ob das auch den Gesamteindruck schmälert, lest Ihr im Test.
Im Gegensatz zum Vorgänger ist das Smartphone einen Millimeter dünner geworden und wiegt zwanzig Gramm weniger. Unter dem Display hat Lenovo den Fingerabdrucksensor verschönert. Statt in einem kleinen hervorstehenden Quadrat sitzt der Sensor nun in einer eingelassenen Ellipse. Unsere Finger wurden beim Test zuverlässiger und gefühlt auch schneller erkannt.
Technische Ausstattung
Das Super-AMOLED-Display ist 5,5 Zoll groß und löst mit Full HD (1920 x 1080 Pixel) auf. Vor Kratzern wird es durch Gorilla Glass geschützt. Hier hat sich im Vergleich zum Modell der ersten Generation nichts verändert. Für Leistung sorgt jetzt der etwas schnellere achtkernige Qualcomm Snapdragon 626, der mit je 2,2 GHz taktet. Hierzulande stehen vier Gigabyte Arbeitsspeicher zur Verfügung. Der interne Speicher ist 64 Gigabyte groß und kann per microSD-Karte theoretisch um bis zu zwei Terabyte erweitert werden. Als Betriebssystem kommt Android 7.1.1 zum Einsatz.
Das Moto Z2 Play gibt es in Gold oder in Grau(© 2017 CURVED)
Über die goldenen Kontakte ist es mit dem Moto Mods kompatibel(© 2017 CURVED)
Die Kamera steht recht weit aus dem Gehäuse hervor(© 2017 CURVED)
Der Fingerabdrucksensor wurde deutlich verbessert(© 2017 CURVED)
Als Rückseite könnt Ihr auch eine hübsche Holzoptik als Mod anstecken(© 2017 CURVED)
SIM-Karte und microSD kommen oben hinter die Abdeckung(© 2017 CURVED)
Auch die für Moto-Smartphones typischen Gesten sind wieder mit dabei(© 2017 CURVED)
Im Benchmark landet das Moto Z2 Play im oberen Bereich der Mittelklasse-Smartphones. Bei AnTuTu kamen wir im Schnitt auf 68652 Punkte. Bei 3D Mark (Sling Shot Extreme) erreichte es 469 Punkte. Lediglich Geekbench 4 verweigerte auf dem Smartphone seinen Dienst und stürzte jedes Mal beim Testen ab.

Der Akku ist im Vergleich zum Vorgänger geschrumpft und nun "nur" noch 3000 mAh groß. Doch auch wenn das Moto Z2 Play dadurch nicht mehr ganz so lange hält wie sein Vorgänger, bietet es eine sehr lange Akkulaufzeit. In unserem Test hatten wir selbst nach intensiver Benutzung (viele Fotos, zwei Stunden YouTube-Videos gucken, häufiges Browsen und chatten, 30 Minuten "Asphalt 8" zocken) am Abend noch 43 Prozent übrig. Leider konnte der Akkulaufzeittest mit PC Mark für Android nicht abgeschlossen werden, da sich die App wie auch Geekbench 4 mittendrin aufhing.
Neue Moto Mods
Auf der Rückseite des Smartphones findet Ihr wieder die magnetischen Kontakte für die Moto Mods, also die modularen Erweiterungen wie einen Projektor oder ein Lautsprecher. Alle bisher erschienenen Mods sind mit dem Moto Z2 Play kompatibel.
Über diese Anschlüsse verbindet Ihr die folgenden Moto Mods(© 2017 CURVED)
Neue Lautsprecher Mod von JBL(© 2017 Motorola)
Powerbank zum Anstecken(© 2017 Motorola)
Steckt Ihr die Hülle für kabelloses Laden an...(© 2017 Motorola)
... könnt Ihr das Mot Z2 Play auf eine Station legen und müsst kein Kabel mehr anstecken(© 2017 Motorola)
Gamepad(© 2017 Motorola)
Mit der Einführung des Moto Z2 Play stellt Lenovo auch neue Moto Mods vor. Von JBL gibt es jetzt das verbesserte Modul "SoundBoost 2", das uns im Kurztest sehr gut gefallen hat. Über die App stellt Ihr schnell einen Equalizer für Eure Lieblingsmusik ein. Detailliert nachregeln könnt Ihr nicht und es ist und bleibt auch eine sehr kleine Box, doch für die Umstände ist der Sound zwischen Höhe, Mitten und Bass gut ausgeglichen.
Der neue JBL Moto Mod kommt in Deutschland allerdings in schwarz(© 2017 CURVED)
Der kleine Stand sorgt für stabilen Halt(© 2017 CURVED)
Über die App stellt Ihr Equalizer ein(© 2017 CURVED)
Auch neu ist das TurboPower-Pack, eine ansteckbare Powerbank, die das Smartphone durch seine Kapazität von 3490 mAh etwas mehr als ein Mal vollständig auflädt. Als Designrückseite erhaltet Ihr bald das Style Shell, welches das Smartphone um eine kabellose Ladefunktion erweitert.
Design-Rückseite mit Funktion zum kabellosen Laden(© 2017 CURVED)
Rückseite in Holzoptik ohne Zusatzfunktion(© 2017 CURVED)
Außerdem kommt im vierten Quartal 2017 ein Gaming-Mod in den Handel. Einen Prototyp konnte ich davon bereits ausprobieren. Das System lag wie ein Handheld sicher und gut in der Hand, vor allem die Analogsticks haben mir beim Anspielen gefallen. Doch bei den Schultertasten sollte der Hersteller nochmal nacharbeiten. Beim Zocken von "Asphalt 8" verlor der rechte Trigger öfter seinen Kontakt und das Auto blieb stehen, obwohl wir den Finger nicht vom Gas genommen haben. Wenn man zusätzlich zum Beschleunigen auch einen der Knöpfe drücken will, um seinem Auto beispielsweise einen Nitro-Schub zu verpassen oder zu driften, wird es sehr unbequem.
Moto Mod Gamepad(© 2017 CURVED)
Das Gamepad ist sehr dünn. Geladen wird es per Micro-USB(© 2017 CURVED)
Die Rückseite des Gamepad Mods ist angerauht und grifig(© 2017 CURVED)
Rechts findet Ihr die für Gamepads typischen ABXY-Knöpfe, einen Analogstick sowie einen Start- und Optionsknopf(© 2017 CURVED)
Links ist ein weiterer Analogstick, das digitale Steuerkreuz und die Home-Taste(© 2017 CURVED)
Gute Mittelklasse-Kamera
Die rückseitige Kamera nimmt Fotos mit 12 Megapixeln bei einer Blende von f/1.7 auf. Der Dual-Pixel-Autofokus hilft beim schnelleren scharf stellen. Video sind bis 4K-Qualität möglich. Die Weitwinkel-Frontkamera hat eine Auflösung von fünf Megapixeln bei einer Blende von f/2.2.

Die Fotos sind für ein Mittelklasse-Smartphone auch sehr gut geworden. Beim genauen Betrachten fällt aber zum Beispiel auf, dass leuchtende Farben auf dem Foto übertriebener dargestellt werden. Bei einigen Motiven gibt es Belichtungsprobleme, bei Nahaufnahmen dauert es unter Umständen etwas, bis der fokussierte Teil tatsächlich scharf gestellt wird. Insgesamt könnt Ihr in die aufgenommenen Fotos leider nicht weit hereinzoomen ohne dass die Konturen verschwimmen. Je weniger Licht zur Verfügung steht, desto stärker wird dieser Wasserfarbeneffekt beim Bildrauschen. Die Selfies mit der Frontkamera haben überzeugt und gelingen durch den echten Frontblitz auch bei schwachen Lichtverhältnissen.
Bei diesem Bild hat alles gepasst. Nur weit hereinzoomen kan man leider nicht. Schnell verschwimmen die Konturen(© 2017 CURVED)
Bei diesem Motiv gibt es Belichtungsaufnahmen, der Himmel ist komplett weiß. Fokussieren wir aber den Hintergrund wäre der Baum vorne viel zu dunkel(© 2017 CURVED)
Die Hecke war grün, aber so leuchtend dann doch nicht (© 2017 CURVED)
Beim Graffiti wurden die Farben realistisch abgebildet(© 2017 CURVED)
Nahaufnahmen von größeren Objekten sind kein Problem(© 2017 CURVED)
Doch bei kleineren Dingen wurde es schwierig den Moment abzupassen, bei dem die Schärfe auf dem richtigen Teil liegt(© 2017 CURVED)
Der sich bewegende Springbrunnen wurde scharf eingefangen(© 2017 CURVED)
Drinnen wirken die Aufnahmen bei weniger Licht recht farblos(© 2017 CURVED)
Mit kleinteiligen Mustern kommt die Kamera gut zurecht(© 2017 CURVED)
Selfie(© 2017 CURVED)
Fazit: Gute, aber teure Mittelklasse
Das Moto Z2 Play ist ein gutes Mittelklasse-Smartphone mit ausreichender Kamera und toller Akkulaufzeit. Spiele laufen flüssig. Zusammen mit den Moto Mods (20 bis 350 Euro) ist das Smartphone zwar wieder praktisch erweiterbar,wird dann je nach Mod aber auch nochmal teurer.
Ab sofort könnt Ihr es in Grau oder Gold für 499 Euro vorbestellen, geliefert wird es im August. In Deutschland wird das Smartphone dann ausschließlich zusammen mit der neuen JBL SoundBoost 2 für 519 Euro erhältlich sein. Doch mit diesen Preisen ist das Lenovo Moto Z2 Play nicht allzu günstig. Für den selben Preis erhaltet Ihr zum Beispiel auch das OnePlus 5 mit mehr Leistung und besserer Kamera. Das ist dann aber nicht modular erweiterbar und hat keinen Platz für eine microSD-Karte.