
Mit dem Lumia 550 hat Microsoft kurz nach den Flaggschiffen Lumia 950 und Lumia 950 XL sein erstes Einsteiger-Smartphone mit Windows 10 Mobile vorgestellt. Der Preis geht in Ordnung, fehlende Features leider nicht.
Es ist nicht leicht, dass Lumia 550 unbefangen zu bewerten, nachdem ich das Lumia 950 XL in den vergangenen Wochen auf Herz und Nieren getestet habe. Natürlich ist das Einsteiger-Smartphone für 139 Euro langsamer als das 699 Euro teure Flaggschiff und verfügt auch über ein schlechteres Display sowie weniger Speicherplatz.
Plastikbomber ohne Continuum
Das Lumia 550 ist zwar nicht superflach, aber gerade deswegen auch schön handlich. Sein 4,7 Zoll großer Touchscreen lässt sich gut mit einer Hand bedienen, bietet allerdings nur eine HD-Auflösung von 1280 x 720 Pixeln. Trotzdem wirkt das Display nicht pixelig und erstrahlt auch in schönen Farben. Allerdings ist das schwarz leicht gräulich, was im direkten Vergleich zur schwarzen Vorderseite des Gehäuse deutlich auffällt.
Die Rückseite des Lumia 550 besteht aus Kunststoff, fühlt sich aber gut an, und lässt sich abnehmen und gegen eine andere austauschen. Wichtiger finde ich aber, dass Ihr den 2100-mAh-Akku austauschen und den doch recht knapp bemessenen acht Gigabyte großen internen Speicher mit einer microSD-Karte erweitern könnt.
Kleiner Plastikbomber.(© 2016 CURVED)
Die Rückseite lässt sich abnehmen.(© 2016 CURVED)
5-Megapixel-Kamera(© 2016 CURVED)
2 Megapixel für Selfies(© 2016 CURVED)
Akku ist austauschbar.(© 2016 CURVED)
Gut zu drückende Tasten.(© 2016 CURVED)
4,7 Zoll und HD-Auflösung(© 2016 CURVED)
Nur wenige vorinstallierte Apps von Drittanbietern.(© 2016 CURVED)
Der Edge-Browser auf 4,7 Zoll.(© 2016 CURVED)
Über die Hälfte des kleinen internen Speichers ist noch frei.(© 2016 CURVED)
Antutu(© 2016 CURVED)
Die Kamera-App mit Pro-Funktion.(© 2016 CURVED)
Optisch mit Blick auf die Einstellungen bietet das Lumia 550 das gleiche Windows 10-Erlebnis wie das Flaggschiff Lumia 950 XL. Allerdings fehlt dem Einsteiger-Smartphone die nötige Hardware für Continuum und Windows Hello - genau die beiden neuen Funktionen, mit denen sich Windows 10 Mobile von der Konkurrenz abhebt.
Langsam, aber brauchbar
Das Lumia 550 ist verdammt schwach auf der Brust. Die vier Rechenkerne seines Snapdragon 210 sind nur mit 1,1 Gigahertz getaktet, hinzu kommt haben ein Gigabyte Arbeitsspeicher. Im Antutu-Benchmark reicht das für knapp unter 11.000 Punkte - zum Vergleich: Das Lumia 950 XL schafft je nach Temperatur seines Snapdragon 810 zwischen 22.000 und 28.500 Punkte. Der langsame Prozessor macht sich im Alltag vor allem durch längere Ladezeiten bemerkbar. Die Kacheloberfläche lässt sich flüssig bedienen.
Draußen(© 2016 CURVED)
Heute nur Wolken(© 2016 CURVED)
Zimmerbeleuchtung(© 2016 CURVED)
Selfie(© 2016 CURVED)
Die Kameras des Lumia 550 lösen mit fünf und zwei Megapixeln auf. Für Schnappschüsse reicht es. Vor allem, wenn man die Bilder nur auf den kleinen Displays der Smartphones betrachtet, sind die Ergebnisse bei guter Beleuchtung zufriedenstellend. Aber im Dunkeln sollte man nicht knipsen und auch nicht vorhaben, die Fotos im Großformat abzuziehen. Positiv: Die Kamera-App hat den gleichen Umfang - inklusive Pro-Modus - wie auf dem Flaggschiff Lumia 950 XL.
Fazit: Warten auf die Mittelklasse
Mit einem Preis von 139 Euro ist das Lumia 550 zwar günstig, aber mir fehlen mit Continuum und Windows Hello die wichtigsten neuen Funktionen von Windows 10 Mobile. Das Smartphone lässt sich zwar problemlos benutzen, aber der langsame Prozessor macht sich nicht nur im direkten Vergleich mit besserer Hardware durch lange Wartezeiten bemerkbar. Die Kamera eignet sich nur für Schnappschüsse, der interne Speicherplatz ist schnell voll. Wer keine großen Ansprüche an sein Smartphone hat, kann hier zuschlagen, allen anderen würde ich empfehlen auf die neue Mittelklasse, wie das Lumia 650 oder Lumia 850, zu warten und zu schauen, was die Geräte für 200 bis 400 Euro können.