Der Akku ist die größte Schwachstelle aktueller Android-Smartphones. Spätestens am Abend müsst Ihr die Batterie wieder aufladen. Unsere Tipps und Tricks helfen im Notfall und sorgen dafür, dass sich die Akkulaufzeit insgesamt verlängert.
Fast jeder Hersteller von Android-Smartphones baut in seine Geräte ein paar Software-Besonderheiten ein. Für unsere Stromspar-Tipps haben wir allerdings Features und Einstellungen ausgewählt, die jedes Gerät an Bord hat. Ein Energiesparmodus gehört inzwischen zum Standard und Android 6.0 Marshmallow soll dank des Doze getaufte Features insgesamt weniger Strom verbrauchen. Als Grundregel für eine längere Akkulaufzeit können wir festhalten: Alles was Ihr nicht benötigt, solltet Ihr ausschalten - und nur bei Bedarf wieder aktivieren.
Wir haben diese Tipps und Tricks mit dem LG G4 erstellt. Die genauen Bezeichnungen der Menüpunkte und Einstellungen tragen bei anderen Geräten mitunter andere Namen.
Display: Schneller automatisch abschalten
Der größte Stromfresser ist der Bildschirm eines Smartphones. Je nach Display-Technologie ist der Verbrauch zwar unterschiedlich hoch, aber grundsätzlich gilt: Je größer die Diagonale, desto mehr Strom verbraucht er. Wenn der Touchscreen aus ist, belastet er den Akku nicht und deswegen solltet Ihr Euer Smartphone ihn schneller in den Ruhezustand setzen lassen. Das geht unter Einstellungen -> Anzeige -> Bildschirmabschaltung und 15 Sekunden sollten völlig ausreichen.

Display: Automatische Helligkeit deaktivieren
Natürlich ist es praktisch, wenn sich das Display automatisch an das Umgebungslicht anpasst. Aber die dann dauerhaft arbeitenden Sensoren verbrauchen Strom. Also die Automatik unter Einstellungen –> Anzeige –> Helligkeit deaktivieren und eine Standardhelligkeit einstellen. Solltet Ihr mal in eine sehr dunkle oder sehr helle Umgebung kommen, lässt sich die Displayhelligkeit bei den meisten Smartphones inzwischen über die Schnelleinstellungen anpassen.

Display: LED-Signale deaktivieren
Viele Android-Geräte zeigen eingehende Nachrichten oder System-Meldungen durch eine immer wieder aufleuchtende LED an. Ihr Stromverbrauch ist zwar gering, aber wenn sie stundenlang vor sich hinblickt, summiert sich das doch. Wenn Ihr das nicht wollt, kann könnt Ihr die LED-Leuchte unter Einstellungen –> Töne & Benachrichtigungen –> Benachrichtigungs-LED deaktivieren.
Display: Den richtigen Hintergrund auswählen
Mit der Wahl des richtigen Hintergrundbildes könnt Ihr auch Strom sparen. Auf sogenannte Live-Wallpaper oder andere animierte Hintergründe solltet Ihr grundsätzlich verzichten, da sie viel Energie verbrauchen. Verfügt Euer Smartphone über ein AMOLED-Display lohnt es sich ein schwarzes Hintergrundbild auszuwählen, da der Bildschirm dann weniger Strom benötigt. Verändern könnt Ihr den Hintergrund unter Einstellungen –> Homescreen -> Hintergrund oder in der Regel auch indem Ihr den Finger auf den Hintergrund des Startbildschirms gedrückt haltet.

Verbindungen: WLAN-Verbindung kappen
Natürlich braucht ein Smartphone Funkverbindungen – allerdings nicht immer und meistens nicht im vollen Umfang. Wenn in der Umgebung kein WLAN verfügbar ist oder Ihr es aus anderen Gründen nicht braucht, könnt Ihr die Funktion auch unter Einstellungen -> WLAN getrost abstellen. Alternativ könnt Ihr auch die Schnelleinstellungen nutzen: Von oben nach unten über das Display wischen und den Punkt "WLAN" auswählen.

Verbindungen: WLAN-Suche deaktivieren
Besteht kein Bedarf, sich in fremde WLAN-Netze einzuwählen, muss man auch nicht danach suchen. Dazu müsst in den Einstellungen unter WLAN auf das Drei-Punkt-Menü in der rechten oberen Ecke klicken und "Erweitertes Wi-Fi" auswählen. Hier den Haken bei "Wi-Fi-Benachrichtigung" entfernen.
WLAN gegenüber Datenverbindung bevorzugen
Ihr könnt Apps einzeln den Zugriff auf das mobile Datennetz verbieten. So schont Ihr nicht nur Euer Datenvolumen, sondern spart auch Strom. Geht dazu in den Einstellungen in den Menüpunkt "Mobile Daten" und wählt eine Apps aus. Jetzt könnt Ihr einen Haken bei "Hintergrunddaten einschränken" setzen. In Zukunft wird diese App nur noch in WLAN-Netzen Daten im Hintergrund herunterladen, aber nicht bei mobilen Internetanbindungen. Das schont Akku und Datenvolumen.
Verbindungen: Bluetooth aus
Keine Smartwatch an Handgelenk und kein Kopfhörer auf den Ohren? Dann kann Bluetooth doch aus, wenn Ihr es nicht gerade noch für etwas anderes benötigt. Entweder über die Schnelleinstellungen oder unter Einstellungen –> Bluetooth.

Verbindungen: Flugmodus nutzen
Manchmal möchte man nur in Ruhe Musik hören, Fotos anschauen oder Bücher lesen. Dann braucht man keine Netzverbindung. Vor allem bei Zug- oder Autofahrten versucht sich das Smartphone immer wieder bei Sendemasten einzuwählen – und verbraucht so Energie. Also in dieser Zeit ruhig den Flugmodus unter Einstellungen –> Drahtlose Netzwerke -> Mehr -> Flugmodus aktivieren - auch hier ist die Abkürzung über die Schnelleinstellungen möglich.

Verbindungen: NFC deaktivieren
Will man ein anderes Gadget mit dem Smartphone verbinden, hilft dabei der NFC-Chip. Doch die Funktion benötigt man nur selten, weswegen Ihr sie auch deaktivieren solltet - wahlweise über die Schnelleinstellungen oder unter Einstellungen –> Teilen & Verbinden -> NFC.

Datenaustausch: Automatisch Synchronisation deaktivieren
Ein Smartphone ist auch deshalb smart, weil es permanent Daten austauschen kann und online ist. Doch nicht jeder Austausch ist immer notwendig. Der automatische Abruf von E-Mails und anderen Daten erfordert immer wieder einen Abgleich mit den entsprechenden Servern. Wer Strom sparen will synchronisiert manuell und hat so auch mehr Ruhe vor eingehenden Nachrichten. Falls Euer Smartphone Euch die Synchronisation nicht über die Schnelleinstellungen deaktivieren und wieder einschalten lässt, dann geht das auch über Einstellungen -> Konten & Synchronisation -> Automatisch synchronisieren.

Datenaustausch: Apps und Widgets
Ihr könnt zwar nicht in den Android-Systemeinstellungen Datenfreigaben für einzelne Apps festlegen, aber innerhalb von Apps gibt es häufig die Möglichkeit, Features zu deaktivieren. Das gleiche gilt für Widgets auf dem Home-Screen. Wie oft soll beispielsweise Facebook Daten abrufen? Und sollen GPS-Daten in Fotos gespeichert werden? Überprüft, ob Eure Apps ständig Daten abrufen oder mit Services austauschen.

Datenaustausch: Werbeanzeigen deaktivieren
Keine Lust auf Werbung innerhalb bestimmter Apps? Dann könnt Ihr einfach Google die Erlaubnis für die Einblendung aktueller Anzeigen entziehen. Das spart Strom. Geht dazu in die Google-Einstellungen, klickt auf "Anzeigen" und aktiviert den Schalter bei "Interessenbezogene Anzeigen deaktivieren".

Datenaustausch: Austausch mit Google einschränken
Google zeichnet nicht nur Eure Smartphone-Aktivitäten auf, sondern auch die Position und die Verweildauer. Was Google von Euch weiß, könnt Ihr hier nachlesen. Deaktiviert Ihr diese versteckte Kontrollfunktion unter Einstellungen –> Google –> Standort –> Google Standortverlauf, spart Ihr gleichzeitig Strom.
Ortung: GPS abschalten
Immer mehr Dienste nutzen GPS, um Euch zu lokalisieren. Was für die Google Maps sinnvoll ist, mag in anderen Apps unnötig sein. Ihr könnt entweder die Ortungsdienste über die Schnelleinstellungen oder unter Einstellungen -> Standort komplett deaktivieren und bei Bedarf einschalten - was den Akku am meisten schont. Andernfalls läuft die Ortung im Hintergrund und springt an, wenn Apps sie benötigen. Mit Android 6.0 Marshmallow ist es jetzt endlich möglich einzelnen Apps den Zugriff auf die Standortdaten zu verbieten. Je weniger Anwendungen Anfragen an das GPS-Modul schicken, desto niedriger ist sein Stromverbrauch. Wählt hierzu einfach in den Einstellungen im Menüpunkt Apps die entsprechenden Programme aus und legt den Schalter bei "Ihr Standort" um.

Ortung: Zeitzonen nicht automatisch wechseln
Weltenbummler freut's, für alle anderen, die sich immer in der selben Zeitzone aufhalten, ist es unnötig: Das automatische Erkennen, wo man sich gerade befindet, damit die Uhr immer die korrekte Zeit anzeigt. Stellt die Funktion einfach ab! Und zwar unter Einstellungen –> Datum und Uhrzeit.

Apps: Werbefreie Versionen nutzen
Viele kostenlose Apps finanzieren sich über Werbung, die für einen erhöhten Stromverbrauch sorgt. Sofern die Entwickler eine werbefreie Version anbieten, lohnt sich ihr Kauf nicht nur weil die Anzeigen nicht mehr nerven, sondern auch der Stromverbrauch sinkt.
Apps: Stromfresser deinstallieren
Egal wie gut eine App ist, wenn sie zu viel Strom verbraucht solltet Ihr sie vom Smartphone schmeißen. Ihr findet solche Stromfresser unter Einstellungen -> Akku & Energiesparen -> Akkuverbrauch. Ich habe hier schon die eine oder andere im Hintergrund die Batterie leersaugende App entdeckt.

Sonstiges: Google Now deaktivieren
Euer Android-Smartphone hört dank Google Now und dem Befehl "Ok Google" aufs Wort. Wie gut das funktioniert, haben wir bereits getestet – auch im Vergleich mit anderen Systemen. Doch diese Funktion geht ebenfalls zu Lasten Eures Akkus. Nutzt Ihr den Dienst nicht, deaktiviert ihn – oder zumindest Teile davon - in den Einstellungen der Google-App im Menüpunkte "Sprache".

Sonstiges: Tastentöne und Vibrationen aus
Auch Kleinvieh macht Mist: Selbst die Tastentöne verbrauchen Strom, genau wie das Vibrieren beim Tippen. Stellt das ruhig ab, wenn Ihr es nicht wirklich braucht. In "Töne & Benachrichtigungen" in den Einstellungen findet Ihr unter "Lautstärke" einen eigenen Balken für Tastentöne und unter "Vibrationsstärke" für verschiedene Erschütterungen. Alternativ könnt Ihr das Smartphone natürlich auch komplett lautlos stellen.

Sonstiges: Energiesparmodus nutzen
Damit Euch am Ende des Tages nicht plötzlich die Energie ausgeht, solltet Ihr den Stromsparmodus nutzen. Ihr könnt Ihn nicht nur einschalten, wenn Ihr auf die smarten Funktionen des Smartphones verzichten wollt, sondern könnt auch festlegen, dass er bei einem bestimmten Akkustand - oft 20 oder 15 Prozent - automatisch aktiv wird. Die entsprechenden Menüs findet Ihr unter Einstellungen -> Akku & Energiesparen -> Akkusparmodus.

Sonstiges: Animation ausschalten
Geht in den Einstellungen auf "Über das Telefon" und tippt im Menüpunkt "Software-Informationen" so lange auf die Build-Nummer, bis die Meldung erscheint, dass Ihr den Entwicklermodus freigeschaltet habt. Ruft nun diesen in den Einstellungen auf. Seid Vorsichtig, dass Ihr hier nichts aus Versehen verstellt.

Scrollt bis Ihr "Maßstab Fensteranimationen", "Maßstab Übergangsanimationen" und "Maßstab Animationsdauer" seht. Sie stehen standardmäßig auf 1x. Schaltet Ihr sie aus, schont das nicht nur die Batterie, sondern lässt Euer Smartphone auch schneller laufen - zumindest wirkt es so, da die Animationen entfallen.
Sonstiges: Nur notwendige Benachrichtigungen zulassen
Egal ob sie das Smartphone vibrieren lässt, eine LED zum Leuchten bringt oder gleich das kompletten Display erstrahlen lässt: Jede Benachrichtigung verbraucht Strom. Aus diesem Grund lohnt es sich zu überlegen, welche App Euch Benachrichtigungen schicken darf und diese ggf. in wichtige und unwichtige zu sortieren. Denn viele Smartphones lassen Euch wählen, ob Ihr alle, nur die wichtigen oder gar keine Benachrichtigungen erhalten wollt.
Sonstiges: De-Bloaten und Underclocken
In die Königsklasse des Stromsparens kommt Ihr nur, wenn Ihr Euer Smartphone gerootet habt. Dann könnt Ihr nämlich die vorinstallierten Apps, die als Bloatware bezeichnet werden und mitunter beständig am Akku nuckeln, komplett entfernen und den Prozessor underclocken - also seine Leistung reduzieren. Dann verbraucht er weniger Energie und ist oft für alltägliche Anwendungen immer noch schnell genug.

