Musik-Streaming-Dienst wechseln: So könnt ihr eure Playlist importieren

Musik Smartphone
Musik Smartphone (© 2018 Unsplash/ultralinx )

Den Musik-Streaming-Dienst wechseln und dann musikalisch bei Null anfangen? Das muss nicht sein: Mit diesen Lösungen gelingt der Transfer eurer geliebten Playlists problemlos und innerhalb von Minuten.

Never change a running System: Nur um ein paar Euro im Monat zu sparen, den Musik-Streaming-Dienst wechseln? Klingt nach etwas für emsige Sparfüchse. Denn wer mag schon über Jahre liebevoll angereicherte Playlists, Shazam-Titel-Historien und Musikfavoriten einfach so zurücklassen oder mühselig neu zusammensuchen? Dass es längst praktische Umzugslösungen für digitale Musiksammlungen gibt, wissen wohl die Wenigstens. Das ist auch kein Wunder, schließlich dürfte das nicht unbedingt im Interesse der Streaming-Dienste liegen –  die wollen ihre Kunden schließlich möglichst lange an das eigene Angebot binden.

Gründe für einen Anbieter-Wechsel gibt es tatsächlich viele

Mal angenommen, unter euch sind BVB-Fans, die sich künftig mit der  YouTube. Fest steht jedenfalls: Andere Streaming-Dienste haben auch schöne Songs – deswegen muss man aber noch lange nicht auf den altbewährten Soundtrack seines Lebens verzichten.

Spotify
Spotify gehört zu den beliebtesten Musik-Streaming-Diensten, aber es gibt auch gute Gründe, die Konkurrenz mal abzuhören. (© 2017 CURVED )

Soundiiz: Die Web-App für Musikliebhaber, die bei verschiedenen Streaming-Diensten tanzen

Das aus unserer Sicht beste Tool für den Musik-Import ist der Onlinedienst Soundiiz. Der kostenlose "All-in-one Account Manager für Musikliebhaber" erlaubt euch mit wenigen Klicks, Playlisten und Alben zwischen verschiedenen Musik-Streaming-Anbietern sowie Musikplayern hin und her zu kopieren. Das lohnt sich vor allem für Nutzer mehrerer Dienste. Dabei unterstützt Soundiiz folgenden Dienste:

  • Spotify
  • Napster
  • Tidal
  • Google Music
  • Deezer
  • YouTube
  • SoundCloud
  • Last.fm
  • Groove
  • Qobuz
  • Groove Music
  • Discogs
  • Dailymotion
  • Jamendo
  • diverse Playlist-Dateiformate wie .m3u, .pls, .xspf
  • iTunes und andere Player
  • Xbox Music

Um den Soundiiz-Dienst zu nutzen, muss man nicht einmal eine App herunterladen, sondern verbindet sich einfach über die Web-App mit seinen Musik-Diensten. Die gibt es bisher nur auf Englisch, aber das Procedere klappt intuitiv: Soundiiz fungiert als selbstständige Schnittstelle, ihr braucht euch nur über eure Login-Daten beim gewünschten Musikanbieter einwählen und könnt dann eure Musikbibliothek einsehen. Hier schiebt ihr die gewünschten Ordner dann einfach rüber zum Empfänger-Dienst eurer Wahl. Das funktioniert sogar mit Dateiformaten wie .m3u, .pls und .xspf.

Das Ergebnis ist nicht perfekt, kann sich aber sehen lassen. Manche Songs erkennt Soundiiz nicht, oder der neue Dienst führt die Lieder nicht: In der Export-Liste seht ihr aber direkt, was auf der Strecke bleibt. Insgesamt kann man mit der Musik-Ausbeute recht zufrieden sein. Übrigens könnt ihr mit Soundiiz noch diverse andere Spielereien vornehmen: etwa Playlist verwalten und pflegen, zusammenführen, teilen oder auch extern als Datei sichern. Manche Features stehen nur Premium-Kunden zur Verfügung, das Soundiiz-Abo ist ab rund 5 US-Dollar im Monat zu haben.

Alternativer Musik-Manager für Apple Music

Sicher ist es euch aufgefallen: Ein ganz wichtiger Musik-Dienst fehlt in der Liste von Soundiiz, nämlich Apple Music. iPhone-Nutzer müssen daher auf einen alternativen Musik-Manager zurückgreifen. Hier wäre "StAMP" zu nennen: Diesen Dienst gibt es als Mac-, iOS-und Android-App zum Download. Er transportiert eure Playlists von Apple Music, Amazon Music, Spotify, Google Play Music oder YouTube zum Beispiel zu Tidal, Deezer und Rdio – und umgekehrt. Die App ist zwar erstmal kostenlos, doch wer mehr als zehn Songs bewegen möchte, muss einen In-App-Kauf von knapp rund 9 Euro tätigen. Dennoch lohnt sich diese einmalige Investition sicherlich, wenn man bedenkt, dass es um nichts Geringeres als den Soundtrack eures Lebens geht.

Apple Music, Libratone Q In Ear
Apple Music ist natürlich für viele iPhone-User der Musik-Dienst der Wahl. Aber was, wenn man zu Android wechselt oder von dort zu iOS?De (© 2018 CURVED )

Kostenlose Anbieter für den Musik-Transfer einzelner Streaming-Dienste

Wer für den Musik-Transfer kein Geld ausgeben möchte, der kann sich auch ein Backup der Playlists erstellen und die Songs dann manuell beim neuen Streaming-Anbieter zusammensuchen. Darüber hinaus gibt es auch kostenlose Musik-Transfer-Anbieter, jedoch beschränken sich diese dann oft auf einzelne Streaming-Dienste und funktionieren auch nur in eine Richtung. Hier kommt eine Auswahl:

  • Die Web-App Mooval funktioniert für Spotify, Deezer, Groove und Napster.
  • Spotizr ist ebenfalls eine Web-Anwendung, die aber ausschließlich von Spoitfy zu Deezer exportiert.
  • sqooch transportiert als Web-App Spotify-Songs zu Beats Music und umgekehrt.
  • Das Web-Portal Exportify hilft euch, wenn ihr eure Spotify-Playlist als Textliste im CSV-Dateiformat sichern möchtet.

Fazit: Ein bisschen Schwund ist immer

Kleinere Verluste muss man wohl bei jedem der hier genannten Musik-Transfer-Anbieter verschmerzen, weil einige Lieder eventuell nicht beim neuen Streaming-Dienst verfügbar sind oder nicht gefunden werden können. Schwierig wird es natürlich auch bei Musik-Sammlungen von Spotify und Co. selbst. In unserem Test lag der Verlust individueller Playlist-Songs aber bei unter zehn Prozent – damit kann man leben, wenn man dafür den Großteil seiner Musik unkompliziert und innerhalb von Minuten mitnehmen kann. Zur Sicherheit lohnt sich aber immer ein Datei-Backup der jeweiligen Playlist – das geht schnell und wird von allen hier vorgestellten Anbietern angeboten. So kann man alle Lieder, sollte irgendetwas schiefgehen, zumindest schriftlich fixieren und im Notfall händisch ergänzen.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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