Ihr wollt euch beruflich verändern? Dann lasst euch finden: Wir stellen euch die besten Apps für die Jobbsuche vor. Der Clue: Einige basieren auf dem Tinder-Prinzip und lassen auch umgekehrt Recruiter nach euch suchen oder versenden den Lebenslauf automatisch.
Ein neuer Job findet sich nicht von heute auf morgen: Deswegen läuft die Suche meistens über Wochen und Monate und zwar nebenbei. Niemand setzt sich mehr stundenlang an den PC und durchforstet Jobbörsen – viel zu aufwendig und frustrierend. Gerade wer sich in einem Arbeitsverhältnis befindet, muss die Suche nebenbei und möglichst zeiteffektiv angehen. Darum melden sich die meisten auf der Suche nach neuen Aufgaben für Newsletter an oder laden sich eine Job-App runter. Viele versenden sogar eine Push-Benachrichtigung, sobald ein neues passendes Angebot reinkommt. Andere lassen euch nach dem Traumjob swipen. Wir haben uns das App-Angebot für den Arbeitsmarkt mal genauer angeschaut: Hier kommt ein Überblick über die Features und Bedienbarkeit der bekanntesten Job-Apps.
Die Jobbörse: Solide App der Bundesagentur für Arbeit
Die App der Bundesagentur für Arbeit kommt als relativ cleane Applikation ohne Schnickschnack daher. Die Handhabung ist denkbar einfach, das Jobangebot vergleichsweise groß. Leider stützte die App bei uns öfter ab oder es dauerte etwas, bis die einzelnen Inserate laden. Zudem gibt es viele externe Stellenangebote, bei denen man, wenn man mehr erfahren möchte, aus der App auf Drittanbieter-Webseiten geleitet wird. Die Stellenausschreibungen der Bundesagentur für Arbeit hingegen punkten mit detaillierten Infos: Bewerbungsvoraussetzung, Konditionen und Profilanforderungen werden hier verraten.
Um Kontakt zu Unternehmen aufzunehmen über den integrierten Button, muss man bei der Jobbörse angemeldet sein. Die Zugangsdaten bekommen nur Leute, die sich offiziell arbeitssuchend gemeldet haben. Für eine Bewerbung ist dies aber nicht zwingend notwendig, da jeder die App gratis runterladen kann und die Kontaktdaten zu den potentiellen Arbeitgebern in der Ausschreibung aufgelistet sind. Über den Stern kann man Favoriten speichern und in den Einstellungen gelangt ihr zum praktischen Jobfilter: Hier könnt ihr sogar ein Einstiegsdatum festlegen oder speziell Praktika oder Freelancer-Tätigkeiten suchen. Ein Postfach sowie ein Kalender, der an Termine bei der Agentur für Arbeit erinnert, runden die App ab.
Fazit: Für alle, die sich bei der Arbeitsagentur suchend gemeldet haben, bietet die App einen Mehrwert, etwa durch die Terminerinnerung oder die direkte Bewerbung per App. Für alle anderen ist sie auch ohne Registrierung einen Blick wert, weil sie viele Job-Details übersichtlich auflistet.
Hier geht es zur kostenlosen Jobbörse-App für iOS und Android.
Stepstone: Die stylische Jobsuche
Bei der Stepstone-App könnt ihr euch die Registrierung sparen, indem ihr das Feld "Anmelden" überspringt und direkt nach der Tätigkeit in euer Stadt sucht. Die App-Aufmachung erinnert sehr an die Webseite und den Newsletter des Jobportals. Es gibt vier Menüpunkte: Zunächst findet ihr hier die Jobsuche mit den wichtigsten Filtern – so kann man auch direkt in mehreren Städten suchen. Unter "Meine Jobs" finden Nutzer ihre persönliche Merkliste, bereits verschickte Online-Bewerbungen und eine Historie über bereits angesehene Inserate. Wenn man ein Profil bei Stepstone hinterlegt, kann man sich unter dem Menüpunkt "Job Alert" per Push-Benachrichtigung auf neue Stellengesuche hinweisen lassen. Die App wirbt damit, dass Nutzer ihren Score verbessern können, indem sie möglichst aktiv mit der App arbeiten. Inwieweit das die Chancen auf dem Jobmarkt wirklich verbessert, wissen wir nicht.
Fazit: Unabhängig vom fragwürdigen Score finden wir die Stepstone-App top. Sie bietet alles, was es braucht und ist anwenderfreundlich, weil man in der App bleibt und nicht weitergeleitet wird. Außerdem kann man die Inserate ohne Konto einsehen und über einen Button auf sämtlichen Kanälen teilen.
Die App von Stepstone gibt es gratis für Android und iOS.
Monster: Das Job-Tinder
Die markentypisch lila gehaltene App von Monster ist tatsächlich ein Datenmonster und fragt ganz schön viel ab. Verweigert man die Aussage über den aktuellen Arbeitgeber, den Abschluss und den Ort, an dem der erworben wurde, geht es nicht weiter. Man muss sich dementsprechend registrieren. Eine völlig neue Erfahrung ist das Tinder-Prinzip: Spannende Inserate wischt man nach rechts, irrelevante nach links. Der Swipe nach rechts sendet automatisch euren Lebenslauf an das Unternehmen, sofern ihr den hinterlegt habt. Außerdem könnt ihr jetzt mit einem Klick Anschreiben und Co. an den Arbeitgeber schicken, wenn ihr die Dokumente bereits auf dem Smartphone gespeichert habt. Der Jobagent bedient sich übrigens automatisch an den Infos aus eurem CV und überführt sie in euer Profil – bitte unbedingt nochmal manuell prüfen. Auch wer sich via Facebook registriert, sollte wissen, dass der Nickname und das Profilbild so von Monster übernommen werden – ob man möchte, oder nicht. Vergesst nicht, beides seriös anzupassen. Die Filterfunktion ist recht abgespeckt, aber immerhin kann man nach Ort und Gehalt filtern.
Fazit: Die Monster-App fragt ganz schön viele persönliche Daten ab und das Tinder-Prinzip für die Jobsuche ist gewöhnungsbedürftig – aber für alle, die wenig Zeit und Bock haben auf die Jobsuche, ist sie vielleicht einen Versuch wert.
Die Monster-App findet ihr kostenlos im Google Play Store und im Apple App Store.
Truffls Jobbörse: Jobs speziell in Startups und Co. suchen
Die App Truffls vermarktet sich als "Premium Talent-Plattform für Young Professionals". Die Besonderheit hier ist, dass Nutzer gezielt nach Tätigkeiten in Startups oder Stellen speziell für Führungskräfte, Ärzte, Lehrer, Wissenschaftler, Designer und Ingenieure suchen können. Ebenso kann man im Öffentlichen Dienst, in der Administration, im Finanzsektor, in der IT, im Marketing und vielen weiteren Bereichen nach passenden Stellenausschreibungen suchen. Praktisch: Nutzer haben die Möglichkeit, sich direkt mit ihrem Xing-Profil anzumelden, um automatisch die persönlichen Daten in die Truffls-App zu überführen. Alternativ kann man sich auch über LinkedIn, Google, Facebook oder per Mail registrieren. Ohne Anmeldung ist Truffle leider nicht verfügbar.
Ähnlich wie bei Monster können sich auch die Nutzer der Truffls-App ihren Traumjob erswipen. Fünf Sekdunden Zeit hat man, um einen vorschnellen Wisch weg zu revidieren: Dafür soll man das Smartphone einfach schütteln. Umgekehrt kann aber auch der potentielle Arbeitgeber matchen und sein Interesse bekunden. Leider verlässt man die App für detaillierte Infos und landet auf der Unternehmens-Webseite. Im Menü, das hinter der Swipe-Maske etwas versteckt liegt, kann man seinen Lebenslauf und weitere Dokumente hochladen und einen Filter für Rahmenbedingungen wie Berufserfahrungen, Befristung, Voll- oder Teilzeit sowie Entfernung setzen. Über den Messenger kann man auch das Truffls-Team kostenlos um Hilfe bitten.
Fazit: Die Funktion, bei Truffls in Branchen zu suchen, mag erstmal praktisch klingen. Allerdings ist beispielsweise der Redakteursjob nicht explizit gelistet und so muss man sich durch viele Markekting-Stellenanzeigen swipen. Um gezielter zu suchen, muss man die Suche in den Einstellungen verfeinern. Das hat in meinem Beispiel aber auch nicht dazu geführt, dass ich relevante Stellen gefunden habe. Für Bewerber aus bestimmten Branchen mag die App sehr hilfreich sein, ebenso für alle, die ein Xing-Profil haben, weil alle Angaben übernommen werden. Ansonsten müsst ihr euch anderweitig registrieren, ohne nützt Truffls nichts.
Truffls steht kostenlos für iOS und Android zur Verfügung.
Indeed: Viele Jobs im In- und Ausland
Mit der Indeed-App können Nutzer mit oder ohne einem persönlichen Konto nach Jobs suchen – auch im Ausland. Ein Filter hilft euch dabei. Die Jobbörse ist sehr umfangreich und spielt teilweise Stellen aus, die andere Anwendungen nicht hatten. Unter jedem Inserat, das man öffnet, erscheinen ähnliche Stellen. Dafür gibt es im Menü auch noch eine ganze Kategorie: "Empfohlene Jobs". Ist etwas Interessantes dabei, können Nutzer sich direkt über eine Button in der App bewerben, wenn Dokumente auf dem Handy vorhanden sind. Über das Herzchen werden Favoriten ansonsten für später gespeichert.
Fazit: Die Indeed-App bietet eine große Auswahl, kommt ansonsten aber einfach und unaufgeregt daher und erfordert nicht zwingend eine Registrierung.
Indeed steht gratis für Android und iOS bereit.
Trovit Jobs: Simple App mit ausgefuchsten Filtern
Verglichen mit vielen anderen hier vorgestellten Job-Apps bietet Trovit Jobs vielleicht nicht ganz so viele Stellenanzeigen, aber dafür punktet sie mit überaus detaillierten Filterfunktionen – von Berufserfahrung über Gehalt bis Vertragsart ist alles dabei. In meinem Beispiel kann ich sogar nach Bildredakteur oder Content Manager unterscheiden. Auch für alle, die gern auswandern möchten, könnte sich die app lohnen: Immerhin könnt ihr hier in 38 Ländern und in 13 Sprachen nach dem Traumjob suchen. Interessante Ausschreibungen können gespeichert oder geteilt werden. Für die Bewerbung wird man aber ganz klassisch auf die Unternehmensseite geleitet und kann sich nicht über die App bewerben oder seinen Lebenslauf hinterlegen. Dafür kann man später, wenn man fündig geworden ist, die Partner-Apps, Trovit Immo und Trovit Auto, nutzen: So findet ihr auch gleich die passende Wohnung oder einen Sprinter für den Umzug.
Fazit: Tolle Filterfunktionen in einer ansonsten simplen App ohne viel Schnickschnack – durchaus empfehlenswert. Außerdem kommt Trovit ohne Registrierung aus.
Trovit Jobs ist für iOS und Android erhältlich.
Xing und LinkedIn: Ein Muss für die Netzwerk-Pflege
Wer nicht nur einen Job sucht, sondern sich ein berufliches Netzwerk aufbauen möchte, lädt sich am besten die App von Xing oder LinkedIn aufs Smartphone. In den beiden bekannten Karriere-Portalen tummeln sich nicht nur potentielle Arbeitgeber, Chefs, Kollegen und Konkurrenten, sondern auch Recruiter. Neben Veranstaltungstipps oder Netzwerktreffen erhalten Nutzer auch Vorschläge für neue Kontakte. Der Jobagent hilft bei Bedarf bei der Jobsuche: Nutzer erhalten Job-Empfehlungen und Ratgeber rund um die Bewerbung und den Berufsalltag.Praktisch: Auf Xing und LinkedIn könnt ihr direkt Informationen über Unternehmen und Mitarbeiter gewinnen. Bewertungen helfen dabei, einen ersten Eindruck vom potenziellen neuen Arbeitgeber zu gewinnen. Außerdem könnt ihr gezielt nach Jobs in eurem favorisierten Unternehmen suchen gezielt nach Schlagworten filtern. Newsletter halten Nutzer auf Wunsch über neue Stellenangebote auf dem Laufenden. Es gibt bei beiden Anbietern eine kostenlose Basis-Mitgliedschaft, die fürs Erste völlig ausreichend ist. Wer die Aufmerksamkeit von Headhuntern sucht und sehen will, wer auf seinem Profil stöbert, der kann zahlender Abonnent werden.
Fazit: Wer seinen Beruf liebt, möchte netzwerken. Dafür sind Xing oder LinkedIn nicht nur gemacht, sondern ein Muss. Beide Karriere-Plattformen sind umfangreich und bieten ähnliche Funktionen. International ist LinkedIn anerkannter, auf dem deutschsprachigen Markt ist Xing die Nummer eins.
Zu den Xing-Apps für iPhones und Android-Geräte geht es hier, die LinkedIn-Apps für beide Systeme haben wir aber auch für euch verlinkt.