Schluss mit den zufallsgenerierten digitalen Items? Derzeit stehe es zur Debatte, dass Lootboxen in Deutschland verboten werden. Ein Grund dafür sei, dass Videospiele verstärkte Aspekte von Glücksspielen aufweisen.
Wie nahe aktuelle Games und Glücksspiele beieinander liegen, wollte die Universität Hamburg mit einer Studie herausfinden, wie die Welt berichtet. Dem Ergebnis zufolge werden sich Glücksspiele und Games immer ähnlicher, was wohl auch das Potenzial für eine Sucht einschließt. Für dieses Ergebnis sollen die Forscher Geschäftsmodelle und Umsätze in der Gaming-Branche analysiert haben.
Mechanismen wie beim Glücksspiel
Nun soll die Komission für Jugendmedienschutz, die zentrale Aufsichtsstelle für den Jugendschutz in Deutschland, über ein Verbot von Lootboxen nachdenken. In vielen Spielen beinhalten diese mehrere zufallsgenerierte Items, sodass es vom Glück abhängt, ob wertvolle Gegenstände enthalten sind. Häufig sind die Kisten auch gegen Echtgeld erwerbbar – und das ist offenbar ein lohnendes Geschäftsmodell für viele Entwickler.
Ob sich die Investition in eine Lootbox für Spieler lohnt, ist dabei nicht immer ganz klar. Und wenn endlich ein extrem seltenes Item aus der Kiste springt, dürfte die Verlockung bei einigen Nutzern hoch sein, ihr Glück erneut auf die Probe zu stellen. Das Ganze erinnere stark an Mechanismen aus dem Glücksspiel. Dennoch sind die Boxen in vielen Games so eingebunden, dass Spieler zum Kauf verlockt werden sollen – wohl schwierig bei jüngeren Spielern und Personen, die generell für solche Mechaniken oder eine Spielesucht empfänglich sind.
Komplettverbot oder Werbeverbot?
"Ich halte es für denkbar, dass Lootboxen gegen das Verbot von Kaufappellen an Kinder und Jugendliche verstoßen könnten", zitiert die Welt Wolfgang Kreißig, Vorsitzender der Kommission. Sofern Games dagegen verstoßen, sei ein Bußgeld für die Entwickler möglich – sowie letztendlich ein Verbot, entsprechende Spiele in Deutschland anzubieten.
Nun bleibt offen, was unter "anbieten" zu verstehen ist. Es könnte bedeuten, dass die Entwickler das Spiel nicht mehr in Deutschland aktiv bewerben dürfen, sodass der Verkauf von Games mit Lootboxen nur noch "unter der Ladentheke" erfolgt. Womöglich ist damit aber auch ein komplettes Verbot gemeint. Ob die betroffenen Titel dann gar nicht mehr oder in abgeänderter Form in Deutschland erscheinen könnten, geht aus der Quelle nicht hervor. Noch bis März 2018 soll eine Entscheidung zum Thema "Lootboxen" erfolgen.