Mit iOS 9 erhalten nicht nur die Apps Karten und Notes ein umfangreiches Update, mit News bringt Apple auch eine neue Anwendung gegen Flipboard und Co. in Stellung.
Routenplanung per öffentlichen Nahverkehr
Als Apple vor ein paar Jahren den eigenen Kartendienst veröffentlichte, war es kein gelungener Start, Tim Cook musste sich für die fehlerhafte Software sogar öffentlich entschuldigen. Doch inzwischen ist der Dienst eine ordentliche Alternative zum Platzhirschen Google Maps. Mit dem Update auf iOS 9 bekommt auch der Apple-Dienst ein Feature spendiert, welches im Konkurrenz-Produkt schon längere Zeit enthalten ist: Nutzer können sich künftig auch per Bus und Bahn zum Ziel führen lassen. Die Anzeige des Kartenmaterials wurde entsprechend angepasst, ein Tipp auf eine eingezeichnete Station zeigt alle möglichen Linien von diesem Ort an.
Besonders in der Verbindung mit der Apple Watch entpuppt sich dieser Service als praktische Ergänzung: Ist die Route einmal ausgewählt, zeigt das Display nicht nur den Weg an, sondern auch, wann der nächste Zug oder Bus fährt. Zum Start des neuen Kartendienstes wird in Deutschland lediglich das Berliner Streckennetz angezeigt, aber andere Städte sind in Planung.
Notizen mit Extras und für alle Geräte
Für iOS 9 wurde die Notizen-App komplett überarbeitet. So kann eine to-do-Liste mit nur einem Fingertipp erstellt werden. Direkt aus der App lässt sich die Kamera aufrufen, um ein Foto aufzunehmen und der Notiz anzufügen. Außerdem können Nutzer mit dem Finger schnell eine Skizze zeichnen.
Darüber hinaus können Inhalte aus Safari, Maps oder anderen Anwendungen direkt in die Notiz gezogen werden. Die App wird sowohl für iPhone und iPad als auch für den Mac aktualisiert. So lässt sich am Computer eine Einkaufsliste erstellen, die per Cloud mit den mobilen Devices synchronisiert wird und unterwegs dann bequem abgearbeitet werden kann.
News löst den Newsstand ab
Künftig ist es nicht mehr nötig, Nachrichten-Apps von Verlagen auf dem iOS-Device zu installieren: Die News-App zeigt ausgewählte Inhalte der wichtigsten Zeitschriften, Zeitungen und Online-Magazine an. Nutzer haben die Möglichkeit, aus dem Angebot ihre gewünschten Artikel zusammenzustellen. Die Artikel werden in einem interaktiven Design und mit multimedialen Ergänzungen attraktiv für unterschiedlich große Displays optimiert dargestellt. Publikationen wie die "New York Times" stellen eine gewissen Anzahl an Texten kostenlos zur Verfügung.
Es is ein ähnliches Konzept, wie man es von Flipboard, HTCs BlinkFeed oder dem kürzlich vorgestellten Facebook-Dienst kennt. Doch nicht nur Großverlage können ihre Meldungen per News an alle iPhone-Nutzer ausspielen. Apple zielt mit dem neuen Service auch auf regionale Publikationen. Vorerst startet der Dienst mit dem Update auf iOS 9 in den USA, Großbritannien und Australien.