Die Photo-Bombe: Dieses Model-Selfie erzürnt den Nahen Osten

Miss Libanon, Miss Israel, Miss Slowenien und Miss Japan (v. li.)
Miss Libanon, Miss Israel, Miss Slowenien und Miss Japan (v. li.) (© 2015 Instagram/doronmatalon/ )
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Auf Instagram herrscht Krieg. Und das nur, weil Miss Israel und Miss Libanon zusammen auf einem Selfie posieren.

Das an sich ist nicht verwerflich. Allerdings befinden sich die Heimatländer der Schönheiten im Krieg. Zwar gibt es seit 2006 einen Waffenstillstand, an den sich auch beide Länder halten. Allerdings droht Libanesen, die nach Isreal einreisen, immer noch eine Gefängnisstrafe. Anders formuliert: Saly Greige, amtierende Miss Libanon, hat einen Selfie mit dem Feind geschossen!

Dafür fordern ihre Landsleute jetzt die Aberkennung ihres Miss-Titels. Mehr noch: Auf ihrer Facebookseite wird das Model aufs Übelste beschimpft: “Äußerlich bist Du schön, aber im Innern bist Du hässlich wie Schweinedung”, schreibt ein Nutzer. “Du bist eine sehr hässliche Person, Dein Herz ist erfüllt mit Hass”, schreibt ein Anderer. Die Erklärung für den miss-lungenen Selfie hat Greige schnell parat: „Seit dem ersten Tag meiner Ankunft bei Miss Universe habe ich sehr darauf geachtet, auf keinem Foto mit Miss Israel zu sein oder mit ihr zu sprechen (sie hat mehrmals versucht ein Bild mit mir zu machen)."

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Und weiter: "Ich wollte eben ein Bild mit Miss Japan, Miss Slowenien schießen, als plötzlich Miss Israel ins Bild sprang und ein Selfie machte, das sie dann auf Instagram stellte. Das ist, was wirklich passierte, und ich hoffe, dass ich Eure Unterstützung in der kommenden Entscheidung für die Miss Universe habe.“

Daraufhin sah sich auch Dolon Matalon, die amtierende Miss Israel, dazu gezwungen, sich zu äußern: „Es überrascht mich nicht, aber es macht mich trotzdem traurig. Es ist schade, dass die Feindseligkeit sogar bei diesem Wettbewerb eine Rolle spielt. Nur für drei Wochen, die für uns eine Erinnerung fürs Leben bedeuten; nämlich Mädchen aus aller Welt zu treffen und eben auch aus dem Nachbarland.“

Hat Miss Israel die Miss Libanon heimtückisch gephotobombed? Haben wir es hier mit einer feindlichen Übernahme zu tun? Einem Überraschungsangriff? Mit der europäischen Brille betrachtet wirkt ein solcher Model-Zoff wegen eines Selfies reichlich überzogen. Doch fraglos ist der 34 Tage andauernde Krieg im Jahr 2006, der rund 1500 Menschenleben - vor allem Zivilisten auf libanesischer Seite - forderte, noch immer in den Köpfen der Menschen verankert.

Mehr noch: Der Konflikt zeigt, wie unterschiedlich sich Nutzer auf unterschiedlichen Plattformen verhalten. Während die Models auf Facebook vor allem Beleidigungen und harsche Kritik ernten, bekommt Miss Israel auf Instagram fast nur Lob dafür, ein Zeichen gegen den Hass zu setzen.

Bis zum 25. Januar müssen die beiden Rivalinnen allerdings noch aushalten: Dann erst wird die neue Miss Universe gekürt.

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