Hollywood-Stars haben Startups und Technologien als lukratives Geschäft entdeckt. Ashton Kutcher und Tyra Banks investieren und Jungunternehmen und helfen ihnen, in die Unterhaltungsindustrie einzusteigen. Die ist jedoch nicht ganz so offen wie die progressive Startup-Community.
Hollywood als Zielmarkt
"Ein smarter Typ, der drei Viertel des Internets besitzt" – so stellte kürzlich US-Talkshow-Moderator Jimmy Kimmel den Schauspieler Ashton Kutcher vor. Er hat nicht ganz unrecht: Mit seinem eigenen VC-Fonds "A-Grade" investiert seit einigen Jahren in mehr oder weniger bekannte Startups.
Zu seinen Beteiligungen zählen Uber, Airbnb und Getaround. Vergangenes Jahr war der Fonds 100 Millionen US-Dollar schwer. Und erst diese Woche verkündete Kutcher, in das Cloud Speicher-Service Box investiert zu haben. Die Finanzierungsrunde von 100 Millionen US-Dollar wurde von seinem VC-Fonds angeführt.
Im Fall von Box hat das Investment auch einen strategischen Faktor. Der Schauspieler soll dem Anbieter von Cloud-Produkten im Enterprise-Segment helfen, neue Kunden in Hollywood zu finden. Bisher konnte CEO Aaron Levie aus der Unterhaltungsindustrie unter anderem Netflix und Sony Music gewinnen. Mit Kutcher sollen jetzt auch die großen Hollywood-Studios auf die Klientenliste.
Der Schlüssel zum Fernsehen
Ashton Kutcher ist nicht die einzige Hollywood-Größe mit einem Investmentfonds. Ex-Model und Moderatorin Tyra Banks unterstützt mit "Fierce Capital" Apps, die sich vor allem an die Zielgruppe Frauen richtet. Zuletzt investierte sie in The Muse, ein Karriereportal, das laut eigenen Angaben eine Million Visitors im Monat verzeichnet.
Auch TV-Produzent und American Idol-Moderator Ryan Seacrest hat die Tech-Branche für sich entdeckt. Neben kleineren Investments schloss er im Februar einen Deal mit der Online-Plattform Tastemade ab. Er will den Machern von Koch-Videos helfen, ins Fernsehen zu kommen.
"Hollywood ist viel verschlossener als das Silicon Valley"
Manchmal holen sich Tech-Unternehmen jedoch selbst ihr Hollywood-Fachpersonal. So verlor Ryan Seacrest kürzlich seine Digital-Chefin Sibyl Goldman an Facebook. Als Head of Entertainment Partnerships soll sie dem Social Network helfen, weiter Fuß in der Unterhaltungsindustrie zu fassen.
Hollywood trifft Silicon Valley
Die Startup-Branche in Nordkalifornien bemüht sich selbst aktiv um einen Austausch mit der Industrie in Los Angeles. So gründeten zwei Unternehmer vor drei Jahren die Initiative "Hollywood meets Silicon Valley". Jährlich laden sie Größen aus dem Filmgeschäft und Vertreter der Tech-Branche auf eine Bühne. Zuletzt war die Organisation beim Sundance Film Festival vertreten.
Eine der Initatioren, war selbst vor einiger Zeit im Fernsehen zu sehen: Hermione Way war eine der Protagonistinnen der Bravo TV-Show "Startups: Silicon Valley", die übrigens von Mark Zuckerbergs Schwerster Randi produziert wurde.
Vergangenes Jahr lebte sie selbst für drei Monate in Los Angeles, um mehr Einblick in die Branche zu bekommen. Ihr Resümee: "Hollywood ist viel verschlossener als Silicon Valley. Es ist nicht einfach, hier Kontakte aufzubauen. Außerdem agiert Silicon Valley rascher. In Hollywood dauert es ewig, bis Innovationen umgesetzt werden."