YOLO ist innerhalb einer Woche auf Platz 1 der Social-Networking-Apps in iTunes geschossen, zumindest in den USA. Damit holt die App Snapchat aus der Bedeutungslosigkeit zurück, denn YOLO ist keine eigenständige App: Um sie nutzen zu können, braucht ihr Snapchat. Doch der Hype könnte genauso schnell wieder abflachen, wie er gekommen ist – denn YOLO hat seine Schattenseiten.
Aber der Reihe nach: Was ist YOLO überhaupt? Die App gibt sich zwar wie eine normale Anwendung, die ihr im App-Store herunterladen müsst, doch ohne Snapchat funktioniert YOLO nicht. Sie ist also eher als eine Erweiterung zu verstehen. Einmal installiert, habt ihr nun die Möglichkeit, per Snapchat eine anonyme Nachricht anzufordern. Ihr fügt eurer Story einfach einen Sticker mit der Aufschrift „ask me anything“ hinzu, und schon können euch andere Nutzer eine anonyme Message schicken, die dann in der YOLO-App auftaucht.
Das geht aber bisher nur auf Englisch: Denn die Aufforderung, dass euch die anderen eine anonyme Nachricht oder Frage schicken sollen, könnt ihr in der App nicht anpassen. Außerdem geht das nur in diese eine Richtung: Ihr könnt zwar die Aufforderung in eure Stories einbinden, doch anonyme Fragen an Kontakte oder Follower zu senden, ohne dass sie den YOLO-Sticker benutzt haben, könnt ihr nicht.
Motiviert YOLO zum Mobbing?
Ein weiteres Problem: Snapchat ist besonders bei jüngeren Smartphone-Nutzern beliebt. Und gerade die haben in der Vergangenheit ja für allerlei Schlagzeilen zum Thema Cyber Mobbing gesorgt. Bekanntlich wird das Phänomen durch Anonymität noch einmal drastisch verschärft, also auch durch anonyme Nachrichten – die Teil des YOLO-Gens sind.
Mit Jodel gibt es hierzulande ohnehin eine vergleichbare App. Dass YOLO also auch in Deutschland erfolgreich wird und so Snapchat aus der Versenkung holt, ist eher unwahrscheinlich.