ChatGPT ist praktisch, clever und oft richtig hilfreich – aber eben auch ein Datensammler. Wer Fragen stellt, bekommt zwar schnelle Antworten, gibt dabei aber oft mehr preis, als gewollt. Damit persönliche Informationen nicht ungewollt gespeichert oder sogar weiterverwendet werden, lohnt sich ein genauer Blick auf das Thema ChatGPT und Datenschutz.
Inhaltsverzeichnis
Warum Datenschutz bei ChatGPT wichtig ist
Viele unterschätzen, wie viele Daten bei der Nutzung von ChatGPT anfallen können. Zwar verspricht OpenAI, Informationen zu anonymisieren, doch Gespräche können trotzdem zur Weiterentwicklung der KI genutzt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte bewusst mit den eigenen Angaben umgehen. Ein paar einfache Einstellungen und Verhaltensweisen reichen schon aus, um den Datenschutz zu verbessern und die eigenen Spuren im Netz zu minimieren.
ChatGPT ohne Account nutzen
Wer auf Zusatzfunktionen verzichten kann, ist mit der anonymen Nutzung von ChatGPT gut beraten. Ohne Account werden keine persönlichen Daten gespeichert – ein klarer Vorteil in Sachen Datenschutz. Auch wenn einige Features wie personalisierte Antworten oder gespeicherte Verläufe dann nicht verfügbar sind, bleibt der Großteil der Funktionen erhalten. Für einfache Fragen reicht das völlig aus – und die Privatsphäre bleibt geschützt.
Anmeldung ohne Google, Apple oder Microsoft
Bei der Registrierung bietet ChatGPT die Möglichkeit, sich über Drittanbieter wie Google oder Microsoft anzumelden. Dabei fließen jedoch zusätzliche Daten an OpenAI. Aus Datenschutzsicht ist es sinnvoller, einen ChatGPT-Account mit E-Mail-Adresse und sicherem Passwort zu erstellen. So wird keine Verbindung zu bestehenden Online-Profilen hergestellt – und die Kontrolle über die persönlichen Daten bleibt in der eigenen Hand.
Temporäre Chats aktivieren
Ein besonders nützliches Feature für mehr Datenschutz ist der temporäre Chatmodus. In diesem Modus speichert ChatGPT keine Gesprächsinhalte dauerhaft. Ideal für Fragen oder Themen, die nicht im Verlauf auftauchen sollen. Der Modus lässt sich schnell aktivieren – über den kreisrunden Button rechts oben. Dass er aktiv ist, erkennt ihr daran, dass sich das Eingabefeld verdunkelt hat. Nun bleibt die Unterhaltung auf Wunsch flüchtig und anonym.
Datennutzung für Modelltraining deaktivieren
Standardmäßig verwendet ChatGPT Gesprächsinhalte zur Verbesserung des Modells. Auch wenn die Daten anonymisiert sein sollen, können dennoch sensible Informationen erfasst werden. In den Einstellungen lässt sich diese Funktion jedoch abschalten. Dafür müsst ihr unter "Datenkontrollen | Modellverbesserung" die Option "Das Modell für alle verbessern" deaktivieren. So sorgt ihr dafür, dass keine persönlichen Daten mehr für Trainingszwecke genutzt werden – ein echter Gewinn für den Datenschutz.
Erinnerungen ausschalten
ChatGPT kann sich Details aus früheren Gesprächen merken – etwa Beruf, Interessen oder persönliche Vorlieben. Diese Erinnerungsfunktion soll das Nutzererlebnis verbessern, birgt aber auch Datenschutzrisiken. In den Einstellungen könnt ihr das unter "Personalisierung | Erinnerung | Gespeicherte Erinnerungen berücksichtigen" deaktivieren. Bereits gespeicherte Inhalte lassen sich außerdem gezielt oder komplett löschen.
Persönliche Informationen entfernen
Viele Nutzer hinterlegen freiwillig Angaben wie Name, Beruf oder Wohnort – etwa im Profilbereich von ChatGPT. Wer hier schon etwas eingetragen hat, kann diese Daten jederzeit entfernen. Einfach die Felder leeren und die Änderungen speichern. Das verbessert nicht nur den Datenschutz, sondern sorgt auch für mehr Anonymität bei zukünftigen Chats.
KI-Agenten: Browser-Daten kontrollieren
In der Plus- und Pro-Version ermöglicht ChatGPT die Nutzung von KI-Agenten, die online Aufgaben erledigen. Dabei werden Cookies und andere Browser-Daten gespeichert. Diese Informationen können zwischen den Sitzungen erhalten bleiben. In den Einstellungen unter "Datenkontrollen | Remote-Browser-Daten" lässt sich die Option "Websitedaten zwischen Sitzungen merken" deaktivieren. Auch bereits gespeicherte Daten können dort gelöscht werden – ein sinnvoller Schritt für mehr Datenschutz beim Surfen mit KI-Hilfe.
Alte Chatverläufe löschen
ChatGPT speichert standardmäßig alle bisherigen Gespräche. Wer Wert auf Datenschutz legt oder bestimmte Informationen nicht dauerhaft gespeichert sehen möchte, kann alte Chats einzeln in der Seitenleiste über den 3-Punkte-Button löschen. In den Einstellungen unter "Datenkontrollen" lassen sich außerdem "Alle Chats löschen"– so bleiben keine ungewollten digitalen Spuren zurück.
Fazit: Mit ein paar Klicks zum besseren Datenschutz
Datenschutz muss nicht kompliziert sein – auch nicht bei ChatGPT. Mit ein paar bewussten Entscheidungen lässt sich die eigene Privatsphäre gut schützen. Ob anonyme Nutzung, eingeschränkte Datenspeicherung oder das gezielte Löschen von Infos: Wer die richtigen Einstellungen kennt und nutzt, sorgt dafür, dass ChatGPT nur das erfährt, was es wirklich wissen soll. Und das fühlt sich in einer zunehmend datenhungrigen Onlinewelt ziemlich gut an.
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