5 Apps bei Lebensmittelunterverträglichkeiten: Tracken gegen Bauchgrummeln

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Laktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit, Nussallergie, Reizdarmsyndrom und vieles mehr: Die Lebensmittelunverträglichkeiten, Allergien und sonstige Magen-Darm-Beschwerden scheinen sich zu häufen. Zumindest befassen sich immer mehr Menschen damit. Zum Glück gibt es inzwischen wirklich tolle Apps, die helfen, Symptome zu analysieren und zu entscheiden, was man essen kann und wo man bestimmte Allergiker-Produkte bekommt.

Wer unter Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten leidet, hat es so schon schwer genug. Da muss man sich nicht noch mit Kleingedrucktem, schlauen Ratgebern und Ernährungsexperimenten herumplagen. Die hier vorgestellten Apps können die Ursachen zwar nicht beheben, aber zumindest den Alltag erleichtern und die Lebensqualität steigern – sei es beim Einkaufen, Essengehen oder im Urlaub. Auch alle, die einfach nur bewusster und umweltfreundlicher konsumieren wollen, sollten weiterlesen.

Cara: Bauchgrummeln und Co. auf die Schliche kommen

Wer immer wieder unspezifische Bauch- und Verdauungsbeschwerden wie Krämpfe, Blähungen oder Sodbrennen hat, sollte diese für eine Weile dokumentieren. Unterstützung dabei bietet die Cara-App mit einem ausführlichen  Ernährungs- und Gesundheits- und bei Bedarf sogar einem Stuhltagebuch. So können Nutzer Zusammenhänge zu Unverträglichkeiten gegen Lactose, Fructose, Histamin, Glucose und alle anderen Allergien erkennen. Vielleicht sind auch ein Reizdarmsyndrom, Medikamente, oder die Menstruation schuld: Wer seine Symptome aufzeichnet, kann vielleicht den Einfluss von Stress und anderen Faktoren beobachten und die Beschwerden mit entsprechenden Maßnahmen reduzieren. Darunter fallen auch Autoimmunerkrankungen wie auch Morbus Crohn, Gürtelrose, Candida Albicans. Selbst bei Essstörungen soll die App helfen, ebenso wie sie Leute unterstützt, die sich ketogen oder nach dem Clean-Eating-Prinzip ernähren wollen. Auf Wunsch kann man die Daten auch exportieren, um sie mit Ärzten und Ernährungsberatern zu teilen. Cara bietet zudem selbst einen Experten-Chat und mit dem Programm Cara Care eine kostenpflichtige Ernährungsberatung per Telefon. Diese wird auch von zahlreichen Krankenkassen bezuschusst. Nähere Infos findet ihr in der App oder auf der Webseite.

Verfügbarkeit und Preis: Cara ist gratis für iOS und Android erhältlich und bei sämtlichen Magen-Darm-Beschwerden sowie Erkrankungen und Unverträglichkeiten einsetzbar.

Histamin, Fructose & Co.: Die Bewertungs-App für eure Lebensmittel

Die App "Histamin, Fructose & Co." soll Nutzern helfen, die sich aufgrund von Nahrungsmittelunverträglichkeiten in der Ernährung einschränken müssen. Neben einer individuellen farblichen Bewertung der Lebensmittel findet ihr auch alle relevanten Infos zu mehr als 900 Produkten und ihren Inhalts- wie Zusatzstoffen. Typische Anwendungsfälle sind beispielsweise Histaminintoleranz, Mastozytose, Fructosemalapsortion, Sorbitunverträglichkeit, Salicylatintoleranz, Zöliakie, Lactoseintoleranz oder eine Nickelallergie. Die App wurde von der medizinischen Fachjury von "Mein Allergie-Portal" getestet und wurde beim Deutschen Allergie-Kongress 2018 mit dem Digital Health Heroes Award ausgezeichnet. Zudem bietet die App einen Filter für weitere Unverträglichkeiten wie Gluten, Weizen, Soja, Hefe, Sulfite, Milch, Ei, Fleisch, Rind, Schweinefleisch und Honig. Eine Kommentarfunktion für persönliche Bewertungen, eine Einkaufsliste und ein Blog mit hilfreichen Artikel runden die App ab. Eine Internetverbindung ist nicht erforderlich. Außerdem funktioniert die App nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch, Niederländisch, Spanisch und Französisch. Die App bewertet allerdings nur Lebensmittel, keine Produkte bestimmter Hersteller, wie man es von Ernährungs-Apps kennt.

Verfügbarkeit und Preis: Die App "Histamin, Fructose und Co." gibt es für iOS und Android zum Preis von 4,99 bzw. 5,99 Euro, weitere In-App-Käufe für iOS sind möglich.

All I Can Eat: Simple Listen-App für viele Unverträglichkeiten

Auch in der übersichtlichen App "All I Can Eat" können Nutzer ihre Unverträglichkeiten und Symptome hinterlegen – etwa gegen Laktose, Fruktose, Histamin, Gluten, Sorbit- oder Salicylsäure, bestimmte Aminosäuren sowie gegen einzelne Nahrungsmittel. Die App führt recht viele Lebensmittel gut sortiert in Kategorien wie Getränke, Obst, Milchprodukte und mehr und schätzt diese nach dem Ampelsystem ein. Fehlende Produkte kann man manuell ergänzen.

Verfügbarkeit und Preis: All I Can Eat ist als App für iPhones und Android-Geräte gratis erhältlich.

Allergiker und alle mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten sollten genau wissen, was sie einkaufen können – oder eine App fragen. (© 2019 Getty Images/Image Source)

CodeCheck: Einkaufs-Scanner für alle, die wissen wollen, was sie konsumieren

CodeCheck ist keine klassische Allergie-App, sondern in erster Linie ein Barcodescanner für  den Einkauf von Lebensmitteln, Putzmitteln und Kosmetika. So müsst ihr nicht mehr das Kleingedruckte studieren, sondern erfahrt auf einen Klick, ob und wieviel Laktose, Gluten, Fructose, Zucker, Fett und Salz in Produkten enthalten sind. Auch unerwünschte Zusatzstoffe, Parabene, Paraffine, Palmöl, Nanopartikel, Mikroplastik und vieles mehr führt die App nach dem Ampelsystem auf. So ist die Anwendung auch sinnvoll für jeden, der die Umweltbelastung reduzieren oder sich vegan ernähren möchte. Mit der Personalisierungsfunktion kann man die App auch individuellen Bedürfnissen anpassen und sich über Herkunft, Hersteller, Preis und Produktalternativen informieren.
Die Beurteilungen der Produkte beruhen auf den unabhängigen Expertenmeinungen von unter anderem Greenpeace, BUND, DAAB, WWF, Verbraucher Initiative e.V., Stiftung für Konsumentenschutz, Natürlich Leben und Vier Pfoten. Sie wird aber durch Werbung finanziert.

Verfügbarkeit und Preis: CodeCheck ist gratis für iOS und Android erhältlich.

My FoodMap: Die App zeigt euch, wo ihr eure Allergiker-Produkte bekommt

Wer erstmal herausgefunden hat, wogegen er oder sie allergisch ist, hat schon viel gewonnen. Allerdings wird es für viele Betroffene oft nochmal so richtig problematisch, die Produkte, die sie noch konsumieren dürfen, zu bekommen. Hier setzt die App myFoofMap an: Die Datenbank findet Geschäfte in der Nähe, die die gesuchten Produkte führen. Umgekehrt kann man auch nach Läden suchen und sich über deren Sortiment sowie Verträglichkeitsbewertungen der myFoodMap-Community informieren. Die Datenbank wird stetig erweitert, bis dato sind vor allem bekannte Bioläden wie Alnatura und Co. gelistet. Registrierte Nutzer können aber mithelfen, die Datenbank zu erweitern. Was myFoodMap nicht leistet, ist eine individuelle Ernährungsberatung. Stattdessen wollen die Entwickler für mehr Transparenz im Lebensmittelmarkt sorgen, um Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten den Alltag zu erleichtern.

Verfügbarkeit und Preis: Die App MyFoodMap ist als kostenlose Web-Version sowie als App für iOS und Android verfügbar.

Fazit und weitere Allergiker-Apps

Mussten Allergiker und Co. bis vor einiger Zeit noch ellenlange Zutatenlisten studieren oder sich an strikte Diät-Pläne halten, gibt es inzwischen wirklich nützliche und kostenlose Apps, die checken, was Betroffene konsumieren können und was nicht. Die hier vorgestellten Apps lohnen sich wirklich, weil sie Betroffenen ihre Unsicherheiten nehmen und den Alltag erleichtern können – egal ob beim Einkaufen, im Restaurant oder auf Reisen. Zudem gibt es mittlerweile Apps, die zeigen, wo man spezielle Produkte für Allergiker kaufen kann oder helfen, Symptome überhaupt einordnen und Rückschlüsse auf Unverträglichkeiten zu ziehen. Nichts desto trotz ersetzt natürlich keine dieser Apps einen Arztbesuch oder eine fachmännische Ernährungsberatung. Sollten Allergie generell euer Thema sein, dann lest auch gerne unseren Ratgeber über Apps gegen Pollen und Co.

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