Facebook: Selbsterneuerung dank Mobil-Boom

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Der Boom geht weiter: Facebook wächst und wächst und wächst (© )

Es ist nicht weniger als eine Zeitenwende – und zwar zum Guten. Facebook ist nun offiziell ein mobiles Unternehmen. Bei den gestern nach Handelsschluss vorgelegten Quartalszahlen unterstrich das weltgrößte Social Network erneut, dass es sein enormes Wachstum im Smartphone- und Tabletbereich inzwischen auch monetarisieren kann.

Das mobile hat das Desktop-Angebot binnen nur 18 Monaten überholt 

Erstmals mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz generierte Facebook zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember durch Werbeerlöse über das Smartphone oder Tablet. Bemerkenswert: Das Social Network, das in der kommenden Woche sein zehnjähriges Bestehen feiert, war 2012 noch ohne einen Cent mobile Erlöse an die Börse gegangen und hatte zunächst eine schwere Bauchlandung erlebt.

Erst im Sommer 2012 hatte Facebook überhaupt damit begonnen, auf mobilen Endgeräten Anzeigen einzublenden. Binnen nur sechs Quartalen hat sich das nach Google und Amazon drittwertvollste Internet-Unternehmen damit operativ komplett gewandelt: Das mobile hat das Desktop-Angebot binnen nur 18 Monaten überholt!

Nettogewinne explodieren – Facebook-Aktie auf neuen Allzeithochs

Lohn des Booms: Die Umsätze zogen im abgelaufenen Quartal um 63 Prozent auf nunmehr bereits 2,59 Milliarden Dollar an. Unterm Strich blieben 523 Millionen Dollar hängen – eine Gewinnexplosion von 800 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.

An der Wall Street kam das Zahlenwerk entsprechend gut an: Die Facebook-Aktie, die sich im vergangenen Jahr bereits verdoppelt hatte, legte zu Handelsbeginn nochmals um 15 Prozent auf neue Allzeithochs bei nunmehr 62 Dollar zu. Facebook wächst damit immer mehr in seine Rolle als Google-Herausforderer hinein: Auf bereits 150 Milliarden Dollar ist der Börsenwert damit angeschwollen.

Schon 1,23 Milliarden Nutzer: Facebook wächst weiter

"Es war ein großartiges Ende eines großartigen Jahres", freute sich Konzernchef Mark Zuckerberg in der anschließenden Telefonkonferenz. Tatsächlich hat der 29-Jährige allen Grund zur Freunde, denn das Wachstum bleibt auch fundamental hoch: Auf bereits 1,23 Milliarden Nutzer kommt das weltgrößte Social Network inzwischen – das sind noch mal 16 Prozent oder 175 Millionen mehr als vor einem Jahr.

Und auch Facebooks eigenständige Apps boomen weiter. 70 Prozent mehr Wachstum verzeichnete etwa der Messenger, Facebooks mobiles Kommunikationstool, allein in den vergangenen 3 Monaten. Auf knapp 200 Millionen Nutzer kommt unterdessen die Fotosharing-App Instagram bereits.  „Eigenständige Apps sind weiter sehr wichtig für uns“, betonte COO Sheryl Sandberg in der anschließenden Telefonkonferenz. Als wollte Facebook ihren Worten Taten folgen lassen, legte das Social Network heute nochmals mit einer Ankündigung nach: Der Flipboard-Killer Paper steht nächste Woche zum Download bereit.

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