Ein kleines Gadget, das große Wellen schlug: Apple präsentierte auf seiner Keynote den Apple Pencil, einen Stylus für das iPad Pro. Der kann mehr, als nur gut aussehen. Was genau, erfahrt Ihr hier.
Akku lädt schnell auf
Der Apple Pencil ist lang verglichen zu anderen Styli. Das liegt am eingebauten Akku. Aufgeladen wird dieser über einen Lightninganschluss, der sich unter einer Kappe am Ende verbirgt, die magnetisch haftet. Strom bekommt er über das iPad Pro. 15 Sekunden Ladezeit sollen genügen, um den Stift 30 Minuten verwenden zu können. Die Laufzeit bei voll aufgeladenem Akku gibt Apple mit zwölf Stunden an.
Geringe Verzögerung durch iPad-Pro-Display
240 Mal pro Sekunde gleicht der Apple Pencil die erfassten Daten mit dem iPad Pro ab. Dabei erkennt das Display des Apple-Tablets, ob Ihr mit einem Finger darauf tippt oder den Apple Pencil benutzt. Ist das der Fall, erhöht sich die Abtastfrequenz im Bildschirm, wodurch die Software die Position schneller bestimmen kann. Dadurch soll beim Zeichnen eine extrem geringe Verzögerung auftreten, was wiederum zu einer natürlicheren Benutzung führen soll.
Zwei Neigungssensoren in der Spitze erkennen zudem, ob Ihr dünne Linien zeichnen oder schraffieren wollt - wie bei einer Kohlezeichnung. Dafür etwa haltet Ihr die Spitze ganz flach über das Display. Wie viele Druckstufen der Apple Pencil erkennt, ist noch nicht bekannt. Die Intensität wird über die Sensoren in der Stiftspitze gemessen.
Weil die hohe Genauigkeit des Apple Pencil sich nur im Zusammenspiel mit dem neuen Display im iPad Pro erreichen lässt, ist es sehr unwahrscheinlich, dass Apple den Stylus auch mit früheren iPad-Modellen kompatibel macht. Damit positioniert der Konzern aus Cupertino das Profi-Tablet klar im Business- und Kreativbereich.
Handballenerkennung bzw. Palm Rejection
Es sieht ganz danach aus, als würde das iPad Pro den Handballen beim Auflegen der Hand ignorieren können, wenn Ihr mit dem Apple Pencil darauf zeichnet oder schreibt. Apple äußert sich offiziell noch nicht dazu. Allerdings konnte ich nach der Keynote im Hands-on-Bereich etliche Menschen dabei beobachten, wie sie trotz aufgelegtem Handballen auf dem iPad Pro mit dem Apple Pencil zeichnen konnten.
Spezielle Funktionen in Apps
Der Apple Pencil ist nicht der erste Stylus für die iPads, allerdings der erste von Apple. Der Vorteil: Viele Funktionen sind nicht mehr nur einer App eines Herstellers vorbehalten, sondern gelten entweder systemübergreifend oder lassen sich, wie nun beim iPad Pro, für einige Apps sogar noch erweitern. So funktioniert er zum einen in den Mail- und Notizen-Apps unter iOS 9, aber auch in den neuen Apps von Adobe und Microsoft. Office für iOS wird mit einem "Inking"-Feature ausgestattet, das Euch handschriftliche Notizen zu digitalen Texten hinzufügen lässt. Die neuen Adobe-Apps Comp CC, Adobe Photoshop Sketch und Photoshop Fix unterstützen ebenfalls den Apple-Stift.
Preise und Verfügbarkeit
In den USA wird der Apple Pencil zusammen mit dem iPad Pro ab November erhältlich sein. Zeitgleich dürfte er auch hierzulande in den Regalen landen. 99 Dollar werden in den USA für den Stylus fällig, Preise für Deutschland nannte Apple bislang noch nicht.