Andere Hersteller sorgen zwar immer wieder für Konkurrenzdruck, allerdings gilt im Android-Bereich seit Jahren vor allem Qualcomm als der Hersteller mit dem schnellsten Smartphone-Prozessor. Konkurrent MediaTek greift nun erneut an.
Die Marktforscher von Counterpoint Research haben eine interessante Beobachtung gemacht: Der globale Marktanteil von ausgelieferten Smartphone-Prozessoren ist bei MediaTek von 33 Prozent im dritten Quartal 2020 auf 40 Prozent im dritten Quartal 2021 angewachsen. Damit konnte sich das Unternehmen aus Taiwan gegenüber Qualcomm weiter behaupten. Hier ist der Marktanteil von 28 auf 27 Prozent geschrumpft. Spannend ist nun vor allem der Kampf an der Spitze: Nach Benchmarks zum Snapdragon 8 Gen 1 von Qualcomm sind nun auch erste Ergebnisse zum Dimensity 9000 von MediaTek aufgetaucht, sodass sich die beiden kommenden Spitzen-Chips für Handys (hier mit Vertrag) endlich vergleichen lassen.
Snapdragon 8 Gen 1 vs. Dimensity 9000: Benchmarks
MediaTek selbst hat ein Video auf Weibo veröffentlicht, in dem zu sehen ist, wie sich der hauseigene Smartphone-Prozessor für High-End-Modelle in diversen Benchmarks schlägt. Dadurch können wir die beiden kommenden Top-Chips von Qualcomm und MediaTek nun vergleichen:
- AnTuTu Benchmark v9: 1.017.488 Punkte
- Geekbench 5.1: 1273 Single-Core, 4324 Multi-Core
- GFC Bench Manhattan 3.0: 238 fps
- AnTuTu Benchmark v8: 1.031.302 Punkte
- Geekbench 5: 1233 Single-Core, 3740 Multi-Core
- GFC Bench Manhattan 3.0: 267 fps
Auch wenn sich die Benchmark-Versionen leicht unterscheiden, lässt sich feststellen, dass sich die beiden Prozessoren auf einem hohen und ebenbürtigem Niveau bewegen. Qualcomm scheint sich bei der Weiterentwicklung vor allem auf die integrierte Grafikeinheit fokussiert zu haben. So erreicht der Snapdragon 8 Gen 1 in grafikintensiven Benchmarks beeindruckende Werte.
MediaTek hat mit seinem Dimensity 9000 wiederum bei Multi-Core-Prozessen die Oberhand. Berücksichtigt werden sollte, dass alle Benchmark-Ergebnisse von MediaTek intern durchgeführt wurden. Inwiefern man das Testsystem und die Benchmarks optimiert hat, ist zurzeit nicht bekannt. Die tatsächlichen praxisbezogenen Leistungswerte beider Prozessoren lassen sich ohnehin erst ab Marktstart messen. Die restliche Hard- und Software hat hier einen nicht zu vernachlässigenden Einfluss.