Es soll tatsächlich Leute geben, die Musik hauptsächlich mit den internen Lautsprechern ihres Smartphones oder Tablets hören. Das klingt selten wirklich gut. Wir zeigen Euch laute Gegenmittel in allen Größen und für alle Situationen.
Für die Hosentasche: Urbanista Melbourne
Der Urbanista Melbourne ist nicht viel größer als das Smartphone selbst: Mit einer Größe, die der des iPhone SE ähnelt - er fällt nur doppelt so dick aus - kann er locker in der Hosentasche ständig dabei sein. Tragen ist mit der mitgelieferten Kordel bequem möglich, koppeln per Bluetooth mühelos und das Stuern der Musik mit gummierten Tasten bequem. Mit seinem Akku liefert er rund sechs Stunden Klang, der für den Winzling erstaunlich gut ausfällt. Er klingt keineswegs schwach oder blechern. Das liegt vermutlich, an der großen, frei schwingendem Lautsprecher-Membran an der Rückseite. Dank seiner wasserabweisenden Verarbeitung darf er auch mal Regen abbekommen. Der Speaker ist außerdem mit einem eingebauten Mikrofon ausgestattet und kann daher auch als praktisches Freisprechsystem genutzt werden. Vor allem auch in Sachen Preis/Leistung (69 Euro) hat er mich überzeugt.
Mit Retro-Charme: Bose Soundlink III
Mit abgerundeten Kanten im Buchformat passt der große Bruder des beliebten Soundlink Mini gut in einen Rucksack, liefert aber deutlich wuchtigeren Klang. Eigentlich klingt er fast wie ein richtig großes Soundsystem. Mit seiner Kofferradio-Optik und einem starken 14-Stunden Akku ist er portabel und reicht trotzdem vom Soundvolumen zur Beschallung der nächsten Gartenparty. Den Retro-Charme verstärken die für 35 Euro erhältlichen Leder-Abdeckhüllen. Leider rangiert er aber nicht nur in Sachen Klang, sondern auch beim Preis (rund 330 Euro) in der Oberliga.
Im Pool: Monster Superstar Backfloat
Wasserdicht oder - geschützt sind inzwischen einige Drahtlos-Lautsprecher, doch der Monster Superstar Backfloat (150 Euro) geht noch einen Schritt weiter: Er kann sogar im Pool oder in der Badewanne schwimmen und sich dabei immer an der Wasseroberfläche halten. Dabei liegt seine Rückseite unter Wasser während der Lautsprecher nach oben den Klang abstrahlt. Der fällt zwar nicht berauschend aus, wie auch das das im schwarzem Plastik gehaltene schlichte Design. Dafür ist der Backfloat ein sehr robuster Reiselautsprecher, der sogar beim Baden und Duschen nicht nur in der Nähe, sondern direkt mit dabei sein kann. Mitgeliefert wird außerdem eine Tragetasche, die schützt, aber den Klang durchlässt. So kann der Speaker noch robuster gemacht werden, etwa für staubige Umgebungen beim Camping. Die interne Batterie liefert rund sieben Stunden Sound.
Auf dem Rad: Scosche BoomBottle+
Scosches Outoor Lautsprecher BoomBottle+ (rund 180 Euro) passt mit seinem Flaschen-Format tatsächlich in den Standardhalter einer Fahrrads. Aber nicht nur dort ist er ein Dauerbegleiter. Oben am Lautsprecher kann er mit einer Schnur und Karabinerhaken an Hose oder Rucksack befestigt werden. Passieren kann ihm dabei wenig: Alle Anschlüsse und Schalter stecken unter einer wasserdichten Gummikappe, sodass er sogar untertauchen darf und im Wasser schwimmen kann. Aufgeladen wird er einfach per USB am Rechner oder per Netzteil und kann dann 15 Stunden Musik per Bluetooth oder Klinkenkabel abspielen. Mit seinem Akku kann er auch Mobilgeräte per USB-Ausgang aufladen - zum Beispiel Smartphones wie das iPhone ganze drei mal. Für die kompakte Größe klingt die Bottle kräftig. Per Schalter lässt sich der Sound für Indoor und Outdoor umschalten, was tatsächlich eine Verbesserung bringt. Draußen werden dabei die Hochtöner verstärkt. Zwei BoomBottles lassen sich zu einem Stereopaar kombinieren.
Für Videos, Gaming und Musik: Riva Turbo X
Mit blau beleuchteten Sensortasten und Gehäuse in Klavierlack-Optik ist der Turbo X von Riva (300 Euro) eher ein Kandidat für drinnen. Mit Akku ist er aber dennoch portabel. Für den Transport liefert Riva gleich eine Tasche mit, in die Lautsprecher und Netzteil gepolstern hinein passen. Beim Pairen mit der Soundquelle hilft eine (englische) Stimme, es werden hier aber auch ein Chinch-Kabel und 3,5 mm Klinkenkabel für den verdrahteten Anschluß mitgeliefert. Mit der Riva Ground Control App lässt sich die Musik und die Besonderheiten des Turbo X steuern: Da wäre die zuschaltbare Trillium-Technologie. Sie soll den Turbo X größer klingen lassen als er ist und per Prozessor ein besonders breites Klangbild schaffen. Dabei verspricht das System virtuelle Klangquellen und lässt den eigentlich platzsparenden Lautsprecher räumlicher klingen - so die Theorie. Tatsächlich setzt nach Aktivierung ein "Wow"-Effekt bei mir ein. Besonders bei Videos und Games macht sich der Effekt gut bemerkbar. Bei Musik kommt es etwas aufs Genre an. Zudem ist er laut: Mit bis zu 100dB Power (die volle Leistung ist zuschaltbar, verkürzt etwas die Akkulaufzeit) reicht das auch für die Party. Die darf auch lange dauern: Bei 75db beträgt sie satte 26 Stunden, bevor er wieder ans Netz muss.
Grillparty im Park: JBL Xtreme
Der JBL Xtreme (Preis: 260 Euro) gehört zu den eher größeren Lautsprechern, die satten und lauten Sound abliefern, aber dennoch gut portabel bleiben - so wie früher ein Ghettoblaster. Damit man in diesem Stil auch herumlaufen und die Umgebung beschallen kann, liefert JBL gleich einen Gurt mit. Einhaken und über die Schulter hängen, schon kann wenn ich will der ganze Park die Musik mithören. Und ich muss nicht andauernd die Batterien wechseln: Mit einem starken Akku schafft der der Xtreme 15 Stunden Wiedergabezeit. Er lädt über zwei USB-Ausgänge sogar Smartphone und Tablet unterwegs auf oder verhindert dass den Musikquellen der Saft ausgeht.
Der Sound fällt sehr kraftvoll aus: Angetrieben von vier Wandlern und verstärkt von zwei passiven Bass-Radiatoren setzt der Xtreme massig Luft in Bewegung . Bei Elektronik Musik kann ich zuschauen wie die Radiatoren beben - ein echter Spaßfaktor! Das gummierte Gehäuse hält viel aus: Wasserspritzer, Erschütterungen und man den Lautsprecher einfach ohne Schutzhülle im Koffer transportieren. Und er kann sogar einfach abgewaschen werden wenn er schmutzig wird. Und wenn ein Anruf reinkommt hilft seine Speakerphone-Funktion zum Freisprechen. Mit anderen JBL-Lautsprechern lässt er sich über die JBL-Connect Funktion zusammenschließen.