Smartphones sind handliche Computer mit einem Betriebssystem, Programmen und einem Speicher voller persönlicher Daten und wichtiger Zugänge. Doch sind diese Daten eigentlich sicher? Das Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik möchte gern für mehr Smartphone-Sicherheit sorgen und hat daher nun einen Anforderungskatalog für Hersteller formuliert.
Wovon hängt es eigentlich ab, ob ein Smartphone sicher ist oder nicht? Die Art der Verwendung und der installierten Apps ist garantiert ein kritischer Faktor – und hier kann das BSI keine Vorschriften machen. Ein anderer Hebel, um die Sicherheit zu erhöhen, ist aber beispielsweise das Alter der installierten Software und die Versorgung mit Updates.
Neue Software fast immer sicherer
Wichtig zu wissen: Google veröffentlicht jeden Monat Sicherheitsupdates für sein Android-Betriebssystem. Zusätzlich werden verbesserte Schutzmaßnahmen wie Privatsphäre-Einstellungen mit jedem großen System-Update integriert. Es ist also nicht falsch, zu sagen, dass ein Smartphone sicherer ist, je aktueller das installierte Android. Die einzigen Ausnahmen stellen dabei Updates dar, die aufgrund von Fehlern neue Sicherheitslücken entstehen lassen. Das geschieht aber nur selten.
Das BSI fordert nun, dass Hersteller sich verpflichten, neue Smartphones grundsätzlich nur mit der aktuellen Version des jeweiligen Betriebssystems auszuliefern. Steht zum Release eine neue Version zur Verfügung, muss sie zumindest sofort installiert werden können, berichtet Caschys Blog. Apple arbeitet im Grunde exakt so, allerdings gibt es auch vergleichsweise wenige Geräte, für die das Betriebssystem aktualisiert wird.
Android-Hersteller bessern sich
Die Welt der Android-Smartphones sieht anders aus. Hier gibt es tausende Geräte mit verschiedensten Abwandlungen des Google-Betriebssystems. Hersteller modifizieren und erweitern die Software, sodass Nutzer viele Dinge anpassen können, mit denen iPhone-Besitzer sich im schlimmsten Fall abfinden müssen. Diesen Luxus bezahlen sie aber häufig mit einer schlechteren Versorgung mit Software-Updates.
Viele günstige und/oder alte Geräte erhalten seltener Updates als neue und kostspielige Modelle. Auch ist es wahrscheinlicher, dass auf einem neuen High-End-Smartphone bereits das aktuelle Android läuft und nicht noch die Vorgängerversion. Der BSI fordert auch monatliche Sicherheitsupdates für alle Geräte und nicht nur für die teuren. Letztlich ist der Anforderungskatalog aber kein Gesetzesentwurf, sondern er soll Hersteller dazu ermutigen, die Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern. Ob das funktioniert, muss sich zeigen. Immerhin hat Samsung als größter Smartphone-Hersteller der Welt mit seinen neuen Mittelklasse-Geräten zuletzt einen Schritt in die richtige Richtung getan.