Alexa soll in Zukunft an der Stimme erkennen, ob der Nutzer krank ist – und bei Amazon gleich das passende Medikament bestellen.
Amazon ist ständig bemüht, seine Sprachassistentin mit künstlicher Intelligenz zu verbessern. Ein kürzlich angemeldetes Patent zeigt, wo die Reise hingeht: Alexa soll mögliche Krankheiten ihrer Nutzer erkennen, indem sie Veränderungen in deren Stimme analysiert. Natürlich steckt dahinter eine neue Geschäftsidee: So könnten beispielsweise Anzeigen für Halspastillen automatisch an Menschen ausgespielt werden, die so klingen, als hätten sie diese nötig. Ein Beispiel aus dem Patentantrag: Eine Frau hustet und röchelt, während sie mit ihrem Amazon Echo spricht. Also schlägt Alexa zunächst etwas Hühnersuppe vor, um die Erkältung zu lindern, bietet aber auch an, Hustenbonbons bei Amazon zu bestellen.
Alexas Therapie: Hühnersuppe, Halspastillen oder Stimmungsaufheller
Nun gut, um eine verstopfte Nase oder eine belegte Stimme richtig zu deuten, braucht es keinen besonders ausgeklügelten Algorithmus, Alexa soll mithilfe künstlicher Intelligenz in Zukunft wesentlich ausgefeiltere Diagnosen stellen. Ist ja auch logisch: Da wir die Sprachassistentin täglich zutexten, kennt sie unsere Stimme gut genug, um zu merken, wenn irgendetwas nicht stimmt.
Die Patentanmeldung umfasst aber auch die Analyse von Emotionen. Amazons System soll in der Lage sein, an der Stimme zu erkennen, ob sich der Sprecher oder die Sprecherin beispielsweise gelangweilt oder müde fühlt und würde entsprechende Maßnahmen vorschlagen, um die Stimmung aufzuhellen.
Nicht immer müssen Medikamente die einzig mögliche Therapie sein. So beschreibt der Antrag die Möglichkeit, eine etwas desolate Gemütslage mit Musik aufzuhellen. Stimmungsmusik hin oder her: Im Wesentlichen geht es Amazon sicherlich um ganz andere Produkte. Schließlich hat das Unternehmen im letzten Juni Pillpack gekauft, eine US-Online-Apotheke.
Ob Dr. Alexa wirklich kommen wird, steht allerdings noch in den Sternen, denn viele Technologieunternehmen sichern sich oft vorsichtshalber Patente, auch für Projekte und Ideen, die am Ende nie umgesetzt werden.