Firefox Klar ist Mozillas neuester Browser für Android. Er verfügt über einen integrierten Ad-Blocker, legt viel Wert auf Datenschutz und soll trotzdem besonders einfach zu nutzen sein. Das probieren wir doch mal aus.
Firefox Klar, bzw. Firefox Focus wie er im Englischen heißt, sammelt nicht nur selber wenige Daten, sondern sorgt auch dafür, dass Webseiten und vor allem Werbenetzwerke wenig bis gar nichts erfahren. Mit einem Klick lassen sich zudem alle aufgerufenen Seiten und vorhandenen Daten löschen. Einen "automatischen privaten Modus" nennt Mozilla das. Da kann der Inkognito-Modus vom Chrome nicht mithalten.
Browser mit 1-Klick-Datenlöschung
Ad-Blocker sind keine neue Erfindung, gehören aber noch lange nicht zum Standardumfang eines Browsers. Beim Firefox Klar ist das anders. Der blockiert zwar nicht 100 Prozent der Werbeeinblendungen auf Webseiten, aber die nervigsten verschwinden. Ohne Popups oder Banner, die den gesamten Bildschirm einnehmen, sind Internetseiten gleich viel nutzerfreundlicher und schöner anzusehen.
Darüber hinaus blockiert Firefox Klar Werbe- und Analyse-Tracker und zeigt an, wie viele auf einer Webseite aktiv sind. Unter Umständen entsorgen die Blocker allerdings auch Inhalte, die man sehen will. Dafür muss man sie dann in den Einstellungen kurzzeitig von Hand deaktivieren. Schöner Nebeneffekt: Die nervigen Autostart-Videos auf vielen Seiten starten nicht mehr.
Auch gelungen: Firefox Klar legt nur einen rudimentären Verlauf an. Mit einem Klick auf das Mülleimersymbol in der unteren rechten Ecke ist dieser, genau wie alle anderen Daten, gelöscht und man blickt quasi auf einen neuinstallierten, nie benutzten Browser. Die Lösch-Option erscheint auch in den Benachrichtigungen des Smartphones und lässt sich von dort auch auslösen, wenn man gerade in anderen Apps unterwegs ist. Falls Ihr gerne mehrere Tabs für später offen lasst oder mit Lesezeichen arbeitet, ist dieser Browser allerdings nichts für Euch.
Bietet eine Webseite keine mobile Ansicht an, verkleinert Firefox Klar sie nicht, so wie es etwa Chrome macht. Stattdessen muss man mit dem Finger über die Inhalte scrollen. Solange die Entwickler ihre Internetseiten nicht für die mobile Ansicht optimiert haben, kann man sich streiten, ob verkleinern oder zu groß lassen das kleinere Übel ist.
Besser als Google Chrome
Chrome bietet mit dem Inkognito-Modus etwas ähnliches an wie Firefox Klar. Allerdings muss man diesen extra öffnen und kann ihn nicht zur Standardansicht machen. Zudem blockiert er keine Werbung und verhindert Tracking nicht aktiv, sondern speichert nur selber keine Daten ab. In den Einstellungen von Chrome lässt sich zwar "Do Not Track" aktivieren. Allerdings ist das eher eine freundliche Aufforderung das Tracking zu unterlassen. Firefox Klar behindert das Tracking dagegen aktiv. Will man in Chrome Verlaufsdaten löschen, geht das nicht mit einem Klick, sondern ist mit einem Ausflug tief in die Einstellungen verbunden.
Leistungsmäßig steht der Firefox Klar übrigens nicht schlechter als Chrome da. Im Javascript-Benchmark Mozilla Kraken 1.1 liegt Googles Browser mit 2515 Millisekunden gegen über 2620 Millisekunden vorne. Beim Allround-Browser-Test Peacekeeper holt der Firefox Klar dagegen 1423 Punkte und damit mehr als Chrome, der auf 1285 Punkte kommt.