Wer diesen Sonntag gemütlich eine Runde mit seiner Sony-Konsole online spielen wollte, schaute in die Röhre: Das PlayStation Network war down. Ähnlich erging es den Servern von Microsofts Xbox Live, den World-of-Warcraft-Machern Blizzard und anderen Online-Diensten im Games-Bereich. Eine Gruppe namens Lizard Squad bekannte sich zu dem Angriff, berichtet Forbes.
Eine DDoS-Attacke hatte am Sonntag die Server von Sonys PlayStation Network sowie weiteren Online-Games lahmgelegt – wobei die PlayStation-Macher im Hauptfokus der Hacker zu stehen schienen, da sich deren Probleme am längsten hinzogen. Auf Twitter schreckte die Hacker-Gruppe über ihr offizielles Sprachrohr schließlich auch vor einer Bombendrohung nicht zurück. Das Ziel: ein Flug von Sony Online Entertainment President John Smedley. Die Hacker hätten erfahren, dass sich eine Bombe an Bord der Maschine befinde, gaben sie bekannt. Inzwischen hat sich auch das FBI eingeschaltet.
Politisch motivierte Hacker?
Erinnerungen an den PSN-Hack von 2011 werden wach: Damals hatte die Gruppe Anonymous Sonys angeblich sicheren Online-Service gehackt, Nutzerdaten gestohlen und das Unternehmen düpiert. Im Gegensatz dazu scheint Lizard Squad allerdings handfeste politische Ziele zu verfolgen und erweckt in seinen Tweets den Anschein, dass es sich um Sympathisanten der Terrororganisation IS handelt: Zum Einen hätten sie eine Fahne der Organisation auf Sonys Servern versteckt, zum Anderen droht ein Tweet damit, dass die "Ungläubigen erst dann wieder Videospiele spielen, wenn die Bombardierung der ISIL-Truppen aufhört." Im Zuge der Bombendrohung postete die Gruppe zudem Videos der Anschläge auf die Twin Towers.
Die Angreifer konnten keine persönlichen Daten abrufen
Bei DDoS-Angriffen handelt es sich um eine absichtlich herbeigeführte Überlastung der Server, die mit künstlich generierten Anfragen in die Knie gezwungen werden. Zugang zu vertraulichen Daten verschafft man sich dadurch zwar nicht, doch nutzte bereits Anonymous 2011 eine DDoS-Attacke, um die Sicherheitsvorkehrungen der Server zu schwächen.
Das PlayStation Network läuft inzwischen wieder. Über ein Leck von Nutzerdaten ist bislang nichts bekannt. Auf dem offiziellen PlayStation Blog schreibt Social Media Manager Sid Shuman zudem, dass persönliche Daten sicher seien. Inwieweit die Lizard Squad wirklich das ist, was sie vorgibt zu sein, lässt sich zwar nicht abschätzen – demonstriert aber dennoch, dass Online-Dienste nicht vor Angriffen gefeit sind.