Ihr habt euch gerade mit Freunden über einen neuen Mixer unterhalten – und plötzlich taucht genau dieser in eurer Instagram-Werbung auf? Zufall? Oder hört Instagram etwa mit? Dieses Gerücht hält sich hartnäckig, obwohl Mutter-Konzern Meta es immer wieder abstreitet. Jetzt hat sich Instagram-Chef Adam Mosseri in einem Video erneut zu Wort gemeldet – und versucht, die Vorwürfe zu entkräften.
In dem kurzen Clip, den Mosseri auf Instagram veröffentlicht hat, geht es um nichts Geringeres als Vertrauen. Und um ein hartnäckiges Misstrauen gegenüber Instagram: "Wir hören euch nicht zu", beteuert Mosseri. Angeblich nutze das Unternehmen die Mikrofone von Smartphones weder, um Gespräche auszuspionieren, noch um damit Werbeanzeigen zu beeinflussen. Ein klarer Fall von "Myth Busting" – wenn es nach ihm geht.
Werbung wie Gedankenlesen?
Dass der Verdacht überhaupt existiert, liegt an der manchmal erschreckend präzisen Werbeausspielung durch Instagram. Nutzer berichten immer wieder, dass sie Anzeigen zu Themen erhalten, über die sie nur gesprochen, aber nie etwas online gesucht haben. Genau hier setzt Mosseri an – mit vier möglichen Erklärungen: Vielleicht habt ihr das Produkt doch irgendwo gesehen oder angeklickt, ohne es bewusst zu merken? Vielleicht hat euer Gesprächspartner danach gesucht – oder Menschen mit ähnlichen Interessen? Oder ihr habt die Anzeige schon vorher gesehen, aber nicht aktiv wahrgenommen. Und ja: Manchmal sei es einfach Zufall.
Auch wenn die Argumente logisch klingen – wirklich überzeugt scheint die Community nicht zu sein. In den Kommentaren unter dem Video wird fleißig spekuliert, gelacht – und vor allem gezweifelt. "Genau das würde ich sagen, wenn ich Leute heimlich belauschen würde", schreibt ein Nutzer. Viele teilen diese Skepsis. Zumal Meta just am selben Tag angekündigt hat, künftig Inhalte aus KI-Chats zur Personalisierung von Werbung zu nutzen. Das klingt für viele nicht gerade nach einem Unternehmen, dem man blind vertrauen sollte.
Vertrauen ist gut, Kontrolle besser?
Ob Mosseris Video etwas am Image von Meta ändert, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der Konzern kämpft weiter mit seinem Ruf. Die Abhör-Vorwürfe sind dabei nur ein Symptom. Datenschutz, KI, Werbung – allesamt sensible Themen, bei denen viele Nutzer inzwischen sehr genau hinschauen. Und solange sich Anzeigen wie Gedankenlesen anfühlen, dürfte der Mythos vom Lauschangriff via Smartphone schwer totzukriegen sein.
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