Für Huawei war 2019 ein sehr schwieriges Jahr: Huawei Mate 30 Pro können daher nur ohne Google-Dienste wie Google Maps, Play Store und Co. verkauft werden – was wohl besonders viele europäische Nutzer vom Kauf abhalten dürfte. Dennoch hat der Hersteller gleich zwei Rekorde aufgestellt.
Im Jahr 2019 hat Huawei trotz Android-Stopp einen Umsatz von 850 Milliarden Yuan erzielt, berichtet GizmoChina. Das entspricht in etwa 109 Milliarden Euro. Erstaunlich daran ist, dass sich der Hersteller damit um knapp 18 Prozent im Vergleich zum Umsatz des Vorjahres gesteigert hat. Durch die fehlende Android-Lizenz wäre ein Umsatzrückgang wahrscheinlicher gewesen. Besonders in Europa dürften Smartphones ohne Google-Dienste eher weniger Abnehmer finden.
Deutlich mehr Smartphones verkauft
Allerdings zeigt sich das Android-Problem auch nicht an den Smartphone-Verkäufen selbst. Ganz im Gegenteil, der Hersteller ist auf Rekordkurs. Offenbar hat Huawei 2019 gleich 240 Millionen Handys veräußert. Auch hier konnte sich das Unternehmen im großen Stil steigern: 2018 waren es noch 206 Millionen verkaufte Smartphones. Auch hier überraschen uns die Zahlen, da die Auswirkungen des Handelsstreits an dieser Stelle nicht sichtbar sind.
Für den Verkaufsrekord dürften nicht nur die asiatischen Länder verantwortlich sein, in denen sich Handys für gewöhnlich auch ohne Google-Dienste gut verkaufen. Wir gehen davon aus, dass der Hersteller auch in Europa weiterhin viele Geräte veräußert hat.
Workaround: Alte Smartphones mit neuen Namen
Als Antwort auf das US-Embargo ging Huawei dazu über, alte Smartphones unter neuem Namen in den Verkauf zu schicken. Ein Beispiel hierfür ist das Huawei Nova 5T. Diese Handys dürfen nämlich inklusive Google-Dienste in den Handel gelangen. Außerdem darf das Unternehmen Top-Seller wie das Huawei P30 Pro und P30 Lite weiterhin inklusive Google Maps, YouTube, Play Store und Co. verkaufen – dieser Umstand dürfte ebenfalls viel zu den positiven Zahlen beigetragen haben.
Das Android-Problem von Huawei trifft momentan wohl die europäischen Nutzer am stärksten. Das führte etwa dazu, dass Huawei das Flaggschiff Mate 30 Pro hierzulande erst auf Google-Alternativen zurückgreifen.