Sicherheitsforscher haben eine schwere Sicherheitslücke in iOS 8 gemeldet. Dabei lässt sich ein WLAN so konfigurieren, dass iPhones unbrauchbar werden, sobald sie in den Einzugsbereich von dessen Hotspot gelangen. Sie haben solchen Netzwerken daher den Spitznamen "No iOS Zone" verliehen.
Im Rahmen der RSA-Konferenz in San Francisco berichteten die Sicherheitsforscher Adi Sharabani und Yair Amit von Skycure von dem Bug, berichtet PhoneArena. Sie demonstrierten dabei, welche Auswirkungen der Softwarefehler haben kann. So lässt sich ein WLAN-Hotspot derart präparieren, dass es diverse SSL-Sicherheitszertifikate manipuliert – mit schwerwiegenden Folgen.
iOS 8.3 behebt möglicherweise einige der Sicherheitslücken
Zunächst schien diese Methode "nur" zum Absturz von zahlreichen Apps zu führen, egal ob YouTube, Skype oder Tausende anderer Programme, die SSL-Zertifikate verwenden. Es gelang Skycure allerdings, auch iOS selbst zum Absturz zu bringen – und in eine endlose Boot-Schleife zu versetzen. Das iPhone wird somit unbrauchbar gemacht. Wie sich das in der Praxis äußert, ist in einem Video zu sehen. Als Gegenmaßnahme empfiehlt Skycure daher entweder einfach wegzurennen, um aus der Reichweite des Hotspots zu fliehen, oder die WLAN-Verbindung zu kappen.
Sie räumen aber ein, dass Letzteres bei einem wie im Video gezeigten permanenten Reboot nicht klappt. Immerhin: Es könnte sein, dass iOS 8.3 einige der entdeckten Lücken schließt, ein Update sei daher immer vorteilhaft. Apple sei zwar kontaktiert, eine Bestätigung, dass der Fehler behoben ist, fehle aber bislang. Da der Bug bisher unentdeckt zu sein schien, sei bislang auch kein bösartiger Hotspot außerhalb des Labors bekannt. Erst kürzlich veröffentlichte das Sicherheitsunternehmen SourceDNA eine Studie, dass über 1500 iOS-Apps von einer HTTPS-Sicherheitslücke betroffen seien. Damit könnten sich Hacker zugriff auf persönliche Daten verschaffen.