Apple arbeitet Berichten zufolge weiter daran, iPhones unabhängiger von anderen Herstellern zu machen. Bei zukünftigen iPhones will man noch mehr auf eigene Hardware setzen und könnte so speziell 5G auf den Apple-Smartphones deutlich verbessern.
Besonders Apples iPhones sind dafür bekannt, dass sie durch die optimierte Integration der eigenen Software und Chipsätze starke Performance mit hoher Effizienz bieten, die andere Hersteller mit eingekauften Komponenten nicht erreichen. In einem Bereich ist das Unternehmen allerdings aktuell weiterhin auf einen Konkurrenten im Chip-Business angewiesen, der eine Monopolstellung genießt: 5G-Modems für iPhones werden von Qualcomm produziert. Genau diesen Umstand will Apple ändern und ein eigens entwickeltes Modem verbauen. So könnte man erneut Vorteile durch die einzigartige Integration erlangen und sich gleichzeitig noch unabhängiger machen.
iPhone 15: Eigenes Modem für besseres 5G für 2023 geplant
Dem Bericht des Portals NikkeiAsia zufolge, plant das im kalifornischen Cupertino ansässige Unternehmen ein eigenes 5G-Modem in Zusammenarbeit mit dem taiwanesischen Halbleiter-Hersteller TSMC zu entwickeln. Dieser ist bereits für viele hauseigene Komponenten wie dem System on a Chip (SoC) zuständig. Das Modem soll im 4-nm-Verfahren gefertigt werden und neben eigenen Empfangskomponenten auch einen speziellen Controller für die Energieverwaltung nutzen. Der Einsatz in einem iPhone ist dann angeblich für 2023 geplant, was auf das iPhone 15 (oder wie Apple es dann nennt) hindeutet.
Die Vorteile eines eigenen Modems dürften vermutlich vor allem in der Effizienz liegen. Aktuell kosten 5G-Verbindungen Smartphones deutlich mehr Storm als die Nutzung des 4G-Netzes. Zudem sorgen sie teilweise gleichzeitig für eine spürbare Erwärmung des Handys. Mit cleverer Software probiert man derzeit, den Verbrauch in Grenzen zu halten, indem man nur auf das neue Netz wechselt, wenn es wirklich gefordert wird. Mit einem eigenen 5G-Modem, das direkt in den SoC integriert wird, könnte Apple den Stromverbrauch wahrscheinlich reduzieren und besser steuern. Eigene Komponenten für Frequenzen wie mmWave könnten zudem für allgemein besseren Empfang sorgen. Gegenüber Herstellern aus der Android-Welt hätte man so einen klaren Vorteil. Viele Firmen sind dort gänzlich auf Qualcomm angewiesen.
Hängt Apple 2023 den nächsten Konkurrenten ab?
Mit dem Wechsel zu einem eigenen Modem dürfte Apple viel Geld sparen, da sich das Unternehmen zukünftig wahrscheinlich von Qualcomm abkapseln wird. Wie Gizmochina berichtet, gab Qualcomm jüngst an, dass man 2023 lediglich mit 20 Prozent der Modems für iPhones plant. Nachdem Apple mit dem Wechsel zu den M1-Chips im Notebook-Bereich bereits Intel hinter sich gelassen hat, soll nun also der nächste große Konkurrent folgen. Nimmt man die gezeigten Leistungen der eigenen Chips (A Bionic, M1) als Indikator, könnte Apple erneut einen spürbaren Sprung im Vergleich zur Konkurrenz machen.