Seit OpenAI sein neues Video-Tool Sora 2 in den USA veröffentlicht hat, laufen TikTok, Instagram, YouTube und Co. heiß. Unzählige Sora-Clips kursieren, viele davon waren täuschend echt. Zumal sich die Wasserzeichen entfernen lassen. Wie also erkennt man KI-Videos?
Die US-Tech-Kolumnistin Jennifer Jolly – unter anderem bekannt aus der „Today Show“ – hat sich dem Thema angenommen und gibt bei USA Today konkrete Tipps, wie ihr KI-generierte Videos auf Social Media entlarven könnt. Denn in Zeiten immer realistischerer Deepfakes reicht ein flüchtiger Blick nicht mehr aus. Jollys Fazit: Eine gesunde Portion Skepsis schützt besser als jedes Tool. Hier sind ihre wichtigsten Hinweise im Überblick.
So erkennt ihr KI-Videos: 8 praktische Tipps
1. Vertraut auf verlässliche Quellen. Taucht ein Video nur auf einem anonymen TikTok-Account auf, solltet ihr stutzig werden. Echte Ereignisse werden meist von mehreren seriösen Medien aufgegriffen – nicht nur von einem selbsternannten "Experten" auf YouTube.
2. Achtet auf unscharfe Stellen. Viele Sora-Clips tragen ursprünglich ein Wasserzeichen. Wird dieses entfernt, bleiben oft schwammige Bereiche am Rand oder in den Ecken zurück. Diese Unschärfen sind verdächtig.
3. Beobachtet die Kamerabewegung. Während echte Handyaufnahmen meist leicht wackeln, gleiten KI-generierte Videos auffallend gleichmäßig durchs Bild – als wäre eine unsichtbare Drohne im Einsatz.
4. Schaut genau hin: Stimmt die Physik? Licht, Schatten, Wind – das Verhalten von natürlichen Elementen ist schwer zu fälschen. Wenn ein Ärmel sich im Wind nicht bewegt oder Spiegelungen seltsam wirken, ist Vorsicht geboten.
5. Hört genau hin. Stimmen, Schritte oder Hintergrundgeräusche können bei KI-Fakes leicht verzerrt oder asynchron wirken. Eine zu glatte Tonspur kann ein Hinweis sein.
6. Wer steckt hinter dem Account? Wenn keine Bio, kein Ort und kaum Inhalte vorhanden sind, ist das ein klares Warnsignal. Misstraut anonymen Profilen.
7. Täuschend echt: Bodycam-Optik. Grobkörnige "Kameraaufnahmen" von Türspionen oder Polizeikameras wirken besonders authentisch – gerade deshalb nutzen KI-Fakes gerne dieses Format.
8. Nehmt euch Zeit. Einzelne Frames eines Videos zu analysieren kann helfen. Merkwürdige Textfragmente, verwaschene Logos oder plötzliche Bildfehler sind typische KI-Schnitzer.
Im Zweifel: Lieber zweimal hinsehen
Jennifer Jolly bringt es auf den Punkt: In der heutigen Onlinewelt solltet ihr grundsätzlich misstrauisch sein – besonders bei viralen Clips ohne erkennbare Quelle. Nicht jedes Video ist ein Fake. Aber wenn ihr innehaltet und genauer hinschaut, schützt ihr euch selbst am besten vor Täuschung. In diesem Sinne: Augen auf – und Kopf an!
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