Braucht ihr eigentlich noch Kabel? Immer mehr Smartphones kommen heutzutage ohne Kopfhöreranschluss, dafür aber mit drahtloser Ladefunktion. Das Meizu Zero geht noch einen Schritt weiter und hat zugunsten eines Unibody-Keramik-Gehäuses gar keine Anschlüsse für Stecker mehr – und keine sichtbaren Buttons, keinen Lautsprecher und keinen Einschub für Speicher oder SIM-Karte. Trotzdem fehlt ihm nichts.
Obwohl vieles am Smartphone scheinbar fehlt, muss man beim Meizu Zero auf keine wichtige Funktion verzichten. Die Lösungen sind nur andere als die gewohnten. Der Hersteller hat quasi alles dem Ziel untergeordnet: Das Smartphone soll optisch an einen Edelstein erinnern.
Multifunktionales Display
Eine besondere Bedeutung kommt dem 5,99 Zoll großen AMOLED-Display zu. Es ist nicht nur Touchscreen, sondern auch der Lautsprecher. Wie gut das beim Telefonieren klingt, konnte ich vor einiger Zeit beim Kyocera Torque ausprobieren, deswegen mache ich mir ums Telefonieren beim Meizu Zero keine Sorgen. Ob der Lautsprecher-Bildschirm aber qualitativ mit guten Smartphone-Boxen mithalten kann, wage ich zu bezweifeln. Darüber hinaus befindet sich der Fingerabdrucksensor im oder, genauer gesagt, unter dem Display.
Einige Bereiche an der Seite des Meizu Zero reagieren auf Berührungen oder Druck. Sie ersetzen die klassischen hervorstehenden und beweglichen Tasten. Auf den Ein- und Aus-Knopf muss man also genauso wenig verzichten, wie auf die Lautstärkeregelung. Die braucht man u.a. für die per Bluetooth verbundenen Kopfhörer – mit dem 3,5-mm-Stecker kommt man ja nicht weit.
Aufgeladen wird das Meizu Zero natürlich auch drahtlos, wobei die Ladematte allerdings noch ein Kabel zur Steckdose braucht. Der Hersteller legt bei der Leistung der drahtlosen Ladefunktion im Vergleich zu den momentan gebräuchlichen Modellen noch eine Schippe drauf – 18 W für alle, die es genau wissen wollen. Damit kommt der Hersteller kommt trotzdem nicht an die Ladegeschwindigkeiten von Schnellladefunktionen per Kabel heran.
eSim und wasserdicht
Da ihr keine SIM-Karte in das Meizu Zero einlegen könnt, seid ihr bei der vollwertigen Nutzung darauf angewiesen, dass euer Provider eSIM anbietet. Dann kommt die SIM-Karte virtuell über einen Zahlencode in das Smartphone.
Auf zwei kleine Löcher für Mikrofone konnte Meizu bei Zero allerdings dann doch noch nicht verzichten. Und auch die Kameras auf der Rückseite brauchten noch eine Lücke im Keramik-Gehäuse. Das beides ändert aber nichts daran, dass das Smartphone nach IP68 wasserdicht ist.
Bisher gibt es noch keine Angaben zur Verfügbarkeit oder zum Preis vom Meizu Zero. Zusätzlicher Dämpfer: Bislang verkauft Meizu seine Geräte nicht offiziell in Deutschland.
Vivo Apex 2019: Bisher nur ein Konzept
Das Meizu Zero ist aber nicht alleine. Ein anderer chinesischer Hersteller hat ebenfalls ein Smartphone ohne Anschlüsse, Tasten und Lautsprecher vorgestellt. Das Vivo Apex 2019 ist aber aktuell explizit nur ein Konzept und noch kein marktreifes Produkt. Außerdem besteht sein Gehäuse aus Glas und nicht aus Keramik. Die fehlenden Ausstattungsmerkmale umgehen beide Hersteller aber auf die gleiche Weise.