Microsoft: Surface und Lumia verkaufen sich gut wie nie

Satya Nadella
Satya Nadella (© 2015 Microsoft )
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Es war die Comebackstory des vergangenen Jahres in der Techbranche: IT-Pionier Microsoft versucht unter dem neuen CEO Satya Nadella den Neuanfang. Viel wurde angekündigt, die Wall Street applaudierte. Im Kerngeschäft macht Microsoft Fortschritte, wie die Bilanz für das abgelaufene Weihnachtsquartal belegt: Die Tablet-Sparte (Surface) legt um 24 Prozent zu und wird zum Milliarden-Geschäft. Doch eine Cash Cow trübt die Stimmung...

Nächster Showdown für Satya Nadella. Knapp eine Woche nach seinem ersten Jahr als Microsoft-CEO bewirkt hat.

Unterm Strich steht eine Bilanz für das Weihnachtsquartal, die sich sehen lassen kann. Der Tech-Dino, der im April bereits sein 40. Firmenjubiläum feiert, legte im abgelaufenen Dreimonatszeitraum nach Umsätzen deutlich zu. Die Erlöse zogen zwischen Anfang Oktober und Ende Dezember um 8 Prozent auf 26,5 Milliarden Dollar  an, die operativen Gewinne allerdings gaben leicht um 2 Prozent auf 7,77 Milliarden Dollar nach – netto verdiente Microsoft 5,86 Milliarden Dollar.

Soviel Lumia-Smartphones und Surface-Tablets verkauft wie nie...

Maßgeblichen Anteil hatten daran die Abschreibungen für das im vergangenen Jahr übernommene Smartphone-Geschäft von Nokia, das wegen Umstrukturierungskosten erneut defizitär blieb. Allerdings entwickelten sich die Geschäfte besser als prognostiziert: Immerhin schon 10,5 Millionen Lumia Smartphones setzte Microsoft im Weihnachtsquartal ab – und erlöste dabei 2,3 Milliarden Dollar.

Ebenfalls zum Milliarden-Geschäft geworden ist eine andere Hardware-Unit – die noch junge Tablet-Sparte. Nach 893 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum erlöste Microsoft durch seine Surface-Tablets im vierten Kalenderquartal nunmehr 1,1 Milliarden Dollar – ein Plus von immerhin 24 Prozent. Sowohl die Tablet- als auch Smartphone-Sparte befindet sich nach Absätzen auf Allzeithochs.

...doch der Abstand zu Apple bleibt gewaltig

Allerdings ist der Abstand zum Branchenprimus weiter gewaltig: Erzrivale Apple dürfte im selben Geschäftszeitraum rund 66 Millionen iPhones und geschätzte 20 Millionen iPads verkauft haben, die mindestens das Sechsfache erlöst haben dürften wie Microsoft mit dem Surface. Der Durchnittsverkaufspreis der Lumia-Smartphones beträgt mit 230 Dollar zudem gerade mal ein Drittel dessen, was Apple pro iPhone erlöst. Microsoft verkaufte im Weihnachtsquartal ebenso 6,6 Millionen Xbox-Spielekonsolen.

Zur eigentlichen Enttäuschung entwickelten sich unterdessen die Absätze von Microsofts einst wichtigstem Produkt:  Die Windows-Erlöse durch Endverbraucher (OEM), die die Software mit neuen PCs bezogen, gaben um 13 Prozent nach; beim Geschäft mit Lizenzierungen legten die Windows-Absätze immerhin noch um drei Prozent zu. Ingesamt wuchs der Privatkundenbereich ("Devices and Consumer") um 8 Prozent auf 12,9 Milliarden Dollar, während der Geschäftskundenbereich ("Commercial") um 5 Prozent auf 13,3 Milliarden Dollar zulegte.

Anleger reagierten leicht enttäuscht auf das Zahlenwerk und schickten die Microsoft-Aktie nach Handelsschluss um als vier Prozent nach unten. Damit fällt der Software-Riese aus Redmond nach dem Börsenwert wieder auf den dritten Platz hinter Exxon Mobil zurück – und droht sogar wieder von Google überholt zu werden.

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