Unsere Kollegen von androidcentral kamen bei einem 48-Stunden-Test der Motorola RAZR-Kamera zu ernüchternden Ergebnissen. Sollten Hobbyfotografen die Finger von dem smarten Klapper lassen oder gibt es noch Hoffnung durch ein Software-Update?
In Zeiten von Drei- oder Vierfach-Kameras haben Handys mit einer Single-Cam fast schon Seltenheitswert, besonders wenn es sich um hochpreisige Modelle wie das Motorola RAZR handelt, für das ihr 1.500 US-Dollar (umgerechnet etwa 1.357 Euro) berappen müsst. Dieses verfügt über eine 16 MP-Hauptkamera unter dem externen Display, die bei zugeklapptem Smartphone auch für Selfies genutzt werden kann. Eine 5 MP-Kamera für Video-Anrufe befindet sich auf der Innenseite des Handys.
Große Hauptkamera – mehr Schein als Sein
Die große Linse der Hauptkamera sieht vielversprechend aus. Allerdings trügt der schöne Schein, betrachtet man die Bilder, die Nirave Gondhia von androidcentral in einem 48-Stunden-Test damit geschossen hat. Besonders bei schlechten Lichtverhältnissen schwächelt die Hauptkamera trotz Night-Vision-Modus, was verwundert, da diese mit einer lichtstarken f/1,7 Blende und einem Dual LED-Blitz ausgestattet ist.
Wesentlich besser gelangen Tageslichtaufnahmen, wenngleich diese auf dem kleinen externen Display laut Testbericht häufig schärfer wirkten, als sie am Ende tatsächlich waren. Noch weniger wussten die Fotos der Innenkamera zu überzeugen. Zum einen blendete das Display, zum anderen brauchte der Fokus bisweilen mehr als 20 Sekunden zum Scharfstellen des Bildes.
Ist eine unausgereifte Software schuld an der schlechten Bildqualität?
Vor der automatischen Nachbearbeitung, die einige Sekunden dauerte, wirkten die Testaufnahmen verwaschen und blass. Nach der Bearbeitung, die in den meisten Fällen HDR anwendete, eigneten sich die Bilder zumindest zum Teilen in sozialen Medien.
In einem Video-Tweet dokumentiert Nirave das Ergebnis der Nachbearbeitung.
Dass eine Single-Cam nicht gleichzusetzen mit schlechten Fotos ist, beweist das Google Pixel 3, dessen 12 Megapixel-Sensor beachtliche Bilder zustande bringt, die sich nicht hinter denen einer guten Mehrfach-Knipse verstecken müssen. Neben einer guten Hardware spielt hier eine ausgefeilte Software eine wichtige Rolle.
Zum Marktstart am 6. Februar ist ein weiteres Software-Update für das Motorola RAZR angekündigt, das möglicherweise die Kameraqualität noch etwas verbessern könnte.
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.