Mehr als 20.000 Betroffene dürften nun späte Genugtuung verspüren: Abmahn-Anwalt Thomas Urmann hat seine Zulassung verloren, seine Kanzlei wurde gelöscht, wie Focus berichtet. Der Jurist sorgte für Aufsehen, als er Nutzer des Porno-Portals Redtube Urheberrechtsverletzungen bezichtigte und zur Zahlung von mindestens 250 Euro aufforderte – zu unrecht, da es sich um gestreamte Inhalte handelte und nicht um Downloads.
Thomas Urmann darf nicht mehr als Anwalt tätig sein. Das geht aus einem Schreiben der Rechtsanwaltskammer hervor, die der Kanzlei Gulden & Röttger GbR vorliegt. Die Kanzlei hatte Betroffene im Fall Urmann vertreten und ist sichtlich zufrieden mit der Entscheidung, wie aus einem Nachruf auf deren Homepage hervorgeht. Der Grund für den Verlust der Zulassung liegt dabei nicht einzig in den Redtube-Abmahnungen. Urmann machte bereits zuvor mit zweifelhaften juristischen Methoden auf sich aufmerksam, als er Online-Shops angebliche Formfehler auf deren Webseite vorgeworfen hatte. Schon damals bezeichnete das zuständige Regensburger Amtsgericht die Vorgehensweise als "sittenwidrig".
Redtube-Abmahnungen wohl nicht der einzige Grund
Vor dem Verlust seiner Zulassung kündigte Urmann eine weitere Welle an Abmahnungen gegen Redtube-Nutzer an. Dazu sollte es nicht mehr kommen. Der Ex-Anwalt war wiederholt nicht vor Gericht erschienen, um sich zur Beschwerde der Kanzlei Gulden & Röttger GbR zu äußern, vorgeblich aus Gesundheitsgründen. Aus welchem Grund genau die Zulassung entzogen wurde, ist unbekannt.