Ein Asteroid, der in Richtung Erde und Mond fliegt, hat NASA-Wissenschaftler zum Denken angeregt. Was tun, wenn ein Zusammenstoß wahrscheinlich ist? Eine Antwort lautet offenbar: Atombomben.
2024 YR4 lautet der Name des Asteroiden, der ungefähr einen Durchmesser von 53 bis 67 Metern besitzen soll, so ganz genau ist das auf die Entfernung nicht messbar. Das ist etwas kleiner als eine Boeing 747, aber trotzdem nichts, was man gerne im Vorgarten landen haben möchte. Als der Felsbrocken im Dezember 2024 entdeckt wurde, sorgte das zunächst für Alarm: Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Erde getroffen werden könnte, lag über ein Prozent – genug, um Medien und Wissenschaftler aufhorchen zu lassen.
Auch ein Mondtreffer wäre fatal
Inzwischen liegt die Wahrscheinlichkeit glücklicherweise im Promillebereich. Doch während unsere Erde aus dem Schneider ist, könnte der Mond getroffen werden. Zumindest lag das berechnete Risiko für einen Einschlag Mitte des Jahres bei rund vier Prozent. Und auch, wenn unser Trabant so einiges an intergalaktischem Dauerfeuer aushält, würde ein Treffer dieses Kalibers zu Trümmern führen, die Schaden anrichten könnten. Immerhin: Aktuell liegt das Risiko wieder bei nur 1,7 Prozent – ihr dürft also aufatmen –, aber dennoch haben sich einige NASA-Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in einer Publikation zwischenzeitlich Gedanken darüber gemacht, wie man eine reale Bedrohung abwenden könnte.
Zum Ablenken zu groß
Viel kreativer als die Drehbuchautoren des 1998er Hollywood-Hits "Armageddon" waren die Akademiker offenbar auch nicht, sieht doch eine Lösung vor, 2024 YR4 mithilfe von Atomsprengköpfen zu Kleinholz zu verarbeiten. Dazu benötige man mindestens eine Sprengkraft von 334 Kilotonnen. Zum Vergleich: Die Atombomben, die Hiroshima und Nagasaki verwüsteten, kamen auf eine Sprengkraft von 16 bzw. 21 Kilotonnen. Den Asteroiden abzulenken stelle keine Alternative dar, da seine Masse zu groß dafür sei. Eine Bombe dieser Größenordnung besitze aber eine geringe Fehlertoleranz, weshalb das Team lieber zu einer Sprengkraft von einer Megatonne rät.
2032 kommt uns der Asteroid am nächsten
Bis 2024 YR4 in unserer Nähe auftaucht, dauert es noch ein Weilchen: 2032 soll es so weit sein. Idealerweise würde frühestens 2028 eine Aufklärungssonde starten, dann bliebe genug Zeit, um den Rest des Plans in die Tat umzusetzen. Dass es dazu aber je kommen wird, ist wohl eher unwahrscheinlich.
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