3D-Drucker sind groß und immer noch teuer. Dennoch ist der Hype um die Gerätschaften seit Jahren ungebrochen. Nun das: OLO will Euer Smartphone als Basis für einen superkleinen, preiswerten 3D-Drucker nutzen.
Und wie geht das überhaupt? Tatsächlich nutzt das System das Licht des Smartphone-Displays. Das flüssige, lichtempfindliche Rohmaterial härtet dabei über Stunden in einer Form aus. Das heißt: Alles bis zu einer Größe von 5,8 Zoll ist druckbar - auch mehrere Objekte nebeneinander. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Je kleiner das Display, desto kleiner die druckbare Fläche.
Das Material ist so teuer wie der Drucker
Die dazugehörige App für iOS, Android und Windows Mobile steuert den "Backvorgang". In der Software lassen sich die Designs direkt auswählen und mit anderen OLO-Nutzern teilen. Kurios: Viele professionelle 3D-Drucker verwenden nur ein Material, doch OLO bietet zum Start gleich acht verschiedene Stoffe an: einen elastischen Kunststoff in vier Farben, ein biegsames Gummi und ein ausschmelzbares Material. Diese Auswahl hat aber auch ihren Preis: Schon zum Start kostet ein Sechserpack der 100ml-Fläschchen stolze 100 Dollar. Das sind keine ungewöhnlichen Preise für lichtempfindlichen Flüssigkunststoff. Dennoch dürfte klar sein, dass sich die Macher auf Dauer Mehreinnahmen durch das Druckmaterial versprechen als durch den Verkauf des Druckers selbst.
Ungewöhnlich: Normalerweise brauchen vergleichbare Druckstoffe UV-Licht oder Licht einer bestimmten Wellenlänge. OLO hingegen funktioniert allein mit dem sichtbaren Licht eines Smartphone-Displays. Kann das fertige Produkt tatsächlich dieses Versprechen einhalten, dann hätten dessen Erfinder enorme Fortschritte bei den flüssigen Kunststoffen gemacht. Zudem soll sich der fertige Druck ohne spezielle Lösung einfach unter fließendem Wasser abwaschen lassen.
Schon über 600.000 Dollar eingesammelt
Einziger Wermutstropfen: Während des Druckvorgangs, der Stunden in Anspruch nehmen kann, lässt sich das Smartphone nicht benutzen. Man stelle sich vor, nach einer Stunde klingelt es und der Vibrationsalarm springt an. Dann ist der Druck dahin. Dennoch: Ein tragbarer akkubetriebener 3D-Drucker mit Smartphone-Unterstützung und Apps für iOS, Android sowie Windows Mobile, der auf unterschiedlichsten Materialien druckt und zudem weniger als 100 Dollar kostet? Klingt fast zu gut, um wahr zu sein, oder?
Wir sind gespannt. Stand 24. März haben die Macher auf Kickstarter anstatt der benötigten 80.000 Dollar bereits über 600.000 Dollar eingesammelt und noch 27 Tage Zeit. Wird der OLO ein Erfolg, und danach sieht es schon jetzt aus, könnte er dem 3D-Druck endlich zum langersehnten Durchbruch verhelfen.