Wer o2 kauft, hat schlechten Empfang. Vor Jahren war es noch genau das, was viele Nutzer über den günstigen Provider behauptet haben. Doch ist das o2-Netz auch 2023 noch problematisch? Der Konzern Telefónica hat hier nachweislich viel getan. Und vom Ergebnis dieser Offensive könnt ihr euch sogar kostenlos selbst überzeugen.
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Der große LTE- und 5G-Ausbau: Wo ist der schlechte o2-Empfang 2024?
Die Telefónica hat in den letzten Jahren mächtig Gas gegeben. Der Konzern verbaute zum Beispiel insgesamt rund 10.000 neue LTE-Netzelemente zu besseren o2-Netzabdeckung. Teilweise entstanden sogar 250 neue Sender pro Woche – und das macht sich auch in den Tests bemerkbar.
Im renommierten Mobilfunk-Netztest 2024 der Connect bekam o2 ein „Sehr gut“. Mit 895 Punkten liegt der Provider zwar hinter der Telekom (967 Punkte) und mit geringem Abstand hinter Vodafone (926 Punkte), doch konnte o2 sich im Vergleich zum Vorjahr erneut um mehrere Punkte verbessern (wie die anderen Provider ebenso). Die Zahlen dürften deutlich machen, wie viel sich im Vergleich zu früher verändert hat – und dass ein schlechter o2 Empfang in vielen Teilen Deutschlands Geschichte ist.
Spätestens seit 2021 gibt es den o2-Empfang großflächig in Deutschland. Speziell in Großstädten ist in Sachen Empfang fast schon egal, welchen Anbieter ihr wählt. Hier spielen eher Themen wie die 5G-Abdeckung oder die gesamte Surfgeschwindigkeit eine Rolle – wenn euch diese Punkte wichtig sind.
Die Punkzahlen und Netztest-Wertungen von o2 können aber noch so gut sei, am Ende ist wichtig, dass ihr speziell in eurer Gegend einen guten Empfang habt. Hier kann je nach Region jeder der großen Netzanbieter mit mäßigen Empfang überraschen. Deshalb: Vor Abschluss solltet ihr euch die Netzabdeckungskarte von o2 ansehen. Hier erfahrt ihr, wie es bei euch mit LTE und 5G aussieht Gebt einfach eure Postleitzahl ein und überprüft es selbst..
o2-Netz kostenlos ausprobieren: Testkarte ohne Haken
Ehrlich: Aber auch die beste Netzkarte vermittelt euch nur einen Überblick. Es fehlt euch womöglich noch das Gefühl, wie gut das Netz bei euch in der Praxis ist. Und das ist kein Problem. Derzeit könnt ihr euch von dem Provider nämlich eine kostenlose o2-Testkarte besorgen. Mit dieser SIM surft ihr 30 Tage lang kostenlos und ohne Vertragsbindung im Netz von o2.
Allerdings gilt das nur einmalig für Neukunden, die im letzten halben Jahr noch nicht bei o2 waren. Ansonsten können doch Kosten anfallen. o2 schreibt hierzu: "Voraussetzung, kein Erwerb für Dritte und keinen o2 Mobilfunk Laufzeitvertrag und /oder keine o2 Testkarte innerhalb der letzten 6 Monate ab Aktivierung". Erfüllt ihr diese Anforderungen, seid ihr auf der sicheren Seite. Weitere Infos findet ihr direkt bei o2.
Einen Haken gibt es bei der Testkarte übrigens nicht. Nach den 30 Tagen ist automatisch Schluss. Es erwarten euch keine versteckten Fallen, wie etwa eine automatische Umwandlung in einen 24-Monate-Vertrag. Auf solche Praktiken verzichtet o2. Gefällt euch das Netz, bestellt ihr euch euren Wunsch-Tarif von o2 losgelöst von der Testkarte separat.
o2 bietet nun auch 5G-Netzabdeckung
Seit Oktober 2020 betreibt o2 auch ein 5G-Netz. Die 3,5-GHz-Frequenzen der Sendemasten haben zwar eine geringere Reichweite als LTE, bieten aber theoretisch eine hohe Geschwindigkeit beim Surfen. Aktuell könnt ihr auf bis zu 500 Mbit/s kommen, was im Vergleich zum LTE-Netz und dessen tatsächlichen Downloadrate sehr schnell ist.
o2 hat die 5G-Netzabdeckung bereits weit vorangetrieben (ebenso wie Vodafone und Telekom), ihr habt in vielen Regionen schon Empfang über den neuen Standard. Mehr dazu liefert euch die bereits erwähnte o2-Netzabdeckungskarte.
Insgesamt 80 Städte, darunter Berlin, Köln, Hamburg und München, wurden bereits bis Juli 2021 mit knapp 2000 5G-Antennen bestückt. Seitdem hat Telefónica das 5G-Netz kontinuierlich ausgebaut. Bis Ende 2025 möchte der Konzern flächendeckend 5G-Empfang bieten.
Das Jahr 2014: Wie sich o2 und E-Plus vereinigten
Woher kommt der Ruf vom mäßigen o2-Empfang eigentlich? Wer es noch nicht wusste: 2014 übernahm die Telefónica das E-Plus-Netz, um es mit o2 zusammenzuführen. So mussten an allen Standorten zahlreiche Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen vorgenommen und über 20 Millionen Kunden auf ein System zusammengelegt werden. Laut Telefónica war diese Zusammenführung eine Aufgabe in einer Größenordnung, die es außerhalb Chinas bislang nicht gegeben habe.
Es ist denkbar, dass gerade diese Prozesse im Rahmen der Fusion damals für örtliche Empfangsprobleme, schwankende Geschwindigkeiten und mehr gesorgt haben. Um den Kunden flächendeckenden Empfang zu bieten, setzte die Telefónica zudem auf ein sogenanntes nationales Roaming. Ihr konntet euch also mit einem E-Plus-Vertrag in das o2-Netz einwählen und andersherum. Am Ende führte diese Entscheidung laut Inside Digital jedoch dazu, dass das Netz an einzelnen Standorten hin und wieder zusammenbrach, weil zu viele Nutzer gleichzeitig auf den gleichen Sendemasten zugriffen.
Insgesamt sollte es ganze vier Jahre dauern, bis die Zusammenführung der Netze abgeschlossen war. Es war wohl diese Zeit, an die sich viele Nutzer zurückerinnern, wenn sie von einem schlechten o2-Empfang sprechen. Eine Zeit, die laut aktuellem Netztest hinter dem Konzern liegt. Das legt auch ein Interview der Süddeutschen Zeitung mit dem Telefónica-CEO Markus Haas nahe. Demnach war das Unternehmen von 2015 an stark mit der Zusammenlegung von E-Plus und o2 beschäftigt, während die Konkurrenz sich auf den Netzausbau fokussieren konnte. Telefónica trieb dann allerdings 2019 und 2020 den Netzausbau und -aufbau stark voran. "So können wir jetzt auf Augenhöhe zusammenarbeiten", heißt es von Haas.
Gleiche Qualität für alle? o2, Vodafone und Telekom arbeiten zusammen
Moment, eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Telekom, Vodafone und o2? Richtig gelesen: Die drei Netzbetreiber arbeiten laut Telefónica-Chef Haas daran, die letzten Flecken ohne Netz in Deutschland zu schließen. Insgesamt 6000 neue Anlagen sollen dafür gebaut werden – je 2000 pro Provider. In diesen Gebieten sollen dann alle Nutzer sich mit den Funkmasten verbinden können – egal, in welchem der drei Netze sie surfen.
In diesen ländlichen Regionen dürfte es demnach egal sein, bei welchem Anbieter ihr eure SIM ordert. Der Netzempfang sollte identisch ausfallen.