Auf dem MWC 2015 hat Qualcomm bereits den Nachfolger des derzeit noch brandaktuellen Snapdragon 810 vorgestellt: Der 820er, der ab der zweiten Jahreshälfte an die ersten Gerätehersteller ausgeliefert werden wird, bringt abermals neue Features und verspricht dank 14 nm-Verfahren mehr Performance. Wir haben Qualcomms Deutschland-Chef auf dem Showfloor dazu, aber auch zu den vermeintlichen Problemen des Snapdragon 810 befragt.
Alles gut also bei Qualcomm, wenn man den Worten des Deutschland-Chefs Hamid-Reza Nazeman Glauben schenkt: Der Snapdragon 810 werkelt erfolgreich in zahlreichen mobilen Geräten, der "Abgang" Samsungs beim Galaxy S6 ist verschmerzbar, zumal die Koreaner weiterhin Partner des Chipherstellers bleiben und mit dem Snapdragon 820 hat Qualcomm bereits das nächste Ass im Ärmel.
Was die beschriebene Zeroth-Technologie im Alltag bringt, bleibt abzuwarten. Vielversprechend jedenfalls klingt ein Feature, das auch schon der Snapdragon 810 in der Theorie beherrscht: Snapdragon Sense ID schickt sich an, Apples Touch ID und auch Samsungs neuen Fingerabdruck-Sensor im Galaxy S6 alt aussehen zu lassen. So bedient sich Qualcomm statt eines kapazitiven Scans einer Ultraschall-Technologie — das erlaubt das Erstellen und Erkennen von 3D-Abbildern des Fingerabdrucks und bietet somit mehrere Vorteile gegenüber der herkömmlichen, kapazitiven Methode.
So ist ein 3D-Ultraschall-Scan schwieriger zu fälschen und somit sicherere, außerdem lässt sich Sense ID nicht von etwaigen "Kontaminationen" wie etwa Schweiß, Lotion, Fett oder anderen die Fingerkuppe verschleiernden Stoffen aus der Ruhe bringen. Einen großen Vorteil für Geräte-Designer hat das Ganze außerdem: Die Ultraschallwellen durchdringen von Metall bis Glas alle möglichen Werkstoffe, so dass künftig die Möglichkeit bestehen wird, das Scan-Modul quasi überall am Gerät anzubringen, ohne dafür extra Flächen mit kapazitivem Sensor verbauen zu müssen.
Nach aktuellem Kenntnisstand nutzt noch keines der derzeit bereits vorgestellten Snapdragon 810-Flaggschiffe Sense ID; Qualcomm gibt allerdings an, das entsprechende Geräte noch in diesem Jahr erscheinen werden.