Es war ein tollkühnes Experiment, das hundertprozentig geklappt hat. Der Schachzug, bei ihrem Album "Sleepify" komplett auf Töne zu verzichten, hat der US-Band Vulfpeck 20.000 Dollar eingebracht. Jetzt ist das Werk nicht mehr bei Spotify zu finden.
"Sleepify" verstoße gegen die Nutzungsbedingungen von Spotify. Mit dieser Begründung habe der Musikstreamingdienst das Album der Indie-Band Vulfpeck aus seinem Portfolio entfernt, meldet Billboard. Doch die US-Musiker können sich als Gewinner fühlen. Mit ihrem buchstäblich stillen Protest haben sie laut Vice 20.000 Dollar verdient. Nachdem Spotify das Werk jetzt entfernt hat, stellten Vulfpeck ein neues Album namens "Official Statement" auf dem Streaming-Dienst online. Darauf zu hören sind eine anderthalb-minütige Stellungnahme der Band, ein weiterer Silent-Song und ein Instrumental-Stück.
Protest gegen die geringen Tantiemen bei Spotify
Auf "Sleepify" hatten Vulfpeck zehn Lieder mit einer Länge von etwas mehr als 30 Sekunden gepackt. Der Trick: Es war nichts zu hören. Diejenigen, die das Album auf Bitten der Band nachts per Endlosschleife streamten, würden etwa vier Dollar in die Kassen der Indie-Musiker spielen – so hatte Vulfpeck kalkuliert. Denn für jeden mindestens 30 Sekunden lang angehörten Track überweist Spotify 0,5 bis 0,7 Cent an den jeweiligen Künstler.
Vulfpeck wollte mit "Sleepify" darauf aufmerksam machen, dass Spotify zu wenig Tantiemen an die Musiker zahle. Mit den Einnahmen soll jetzt eine Promo-Tour der Indie-Rocker finanziert werden, für die die Band keine Eintrittsgelder verlangen werde.