Der Messenger-Hype geht in die nächste Runde: Die App Tango, die hierzulande ein Nischendasein fristet, sammelte in einer Finanzierungsrunde, die vom aufstrebenden Internet-Konglomerat Alibaba angeführt wird, 280 Millionen Dollar ein. Tango ist bei Nutzern neben der klassischen Messenger-Funktion vor allem wegen der Spiele und der Telefonie-Option beliebt.
Das Geld ist da: Zumindest 15 Milliarden Dollar dürfte E-Commerce-Gigant Alibaba beim kommenden Börsengang an der Wall Street erlösen und damit Kurs auf Facebook nehmen – nach den Emissionserlösen, aber auch nach dem mutmaßlichen Börsenwert.
Mehr als 150 Milliarden Dollar dürfte Alibaba aus dem Stand wert sein – was sind da 215 Millionen für eine Messaging-App? Facebook hatte schließlich gerade fast die 100-fache Summe für Messenger-Platzhirsch WhatsApp auf den Tisch gelegt.
Alibaba-Investment macht Tango zur nächsten milliardenschweren App
Dafür erhält Alibaba allerdings auch nur eine Minderheitsbeteiligung an WhatsApp-Konkurrent Tango, der 2009 gegründet wurde und es nach eigenen Angaben inzwischen auf 70 Millionen aktive Nutzer und 200 Millionen registrierte Mitglieder bringt. Insgesamt erlöste Tango in der von Alibaba angeführten Finanzierungsrunde 280 Millionen und hat damit inzwischen 357 Millionen Dollar an Kapitalmitteln eingesammelt.
Tango steigt damit über Nacht zur größten Milliarden-App auf! Mit 1,1 Milliarden Dollar wird Tango nun schon bewertet – das ist mehr als der ein Jahr später gegründete Messenger-Konkurrent Viber, der vor einem Monat von Rakuten noch für 900 Millionen Dollar übernommen wurde, dabei aber bereits auf 225 Millionen aktive und 300 Millionen registrierte Nutzer kommt.
Mehr als nur ein Messenger: Soziales Netzwerk und Freundefinder in einem
Wie Viber erfreut sich Tango wegen der Telefonie-Funktion steigender Beliebtheit. Doch nicht nur das: Auch zahlreiche Spiele können Tango-Nutzer spielen oder etwa Songs per Spotify verschicken. Tatsächlich präsentiert sich Tango im Gegensatz zu anderen beliebten Kommunikationsdiensten mehr wie eine Social Network-Alternative.
Ein Newsfeed zeigt die Aktivität von Freunden an, während das Feature „People Nearby“ geobasiert Tango-Nutzer in der nächsten Nähe aufspürt. Bleibt nur die Frage: Braucht man noch ein weiteres soziales Netzwerk oder einen anderen Messenger, der erst mal wieder mit neuen Kontakten gefüllt werden will?