Und Tschüss: Diese Kinoserien stehen vor dem Aus!

Tote Filmreihen, PIRATES OF THE CARIBBEAN: SALAZARS RACHE
Tote Filmreihen, PIRATES OF THE CARIBBEAN: SALAZARS RACHE (© 2018 Disney )

Manche von ihnen begleiten uns seit der Kindheit, andere haben sogar schon die Kindheit oder Jugend unserer Eltern geprägt – und nun stehen sie vor dem Aus oder sind bereits Geschichte. Von diesen Kino-Reihen werden wir wohl nichts mehr zu sehen bekommen.

Dabei berücksichtigen wir allerdings nur Serien, die durchaus fortgesetzt werden könnten. Film-Reihen wie "Der Herr der Ringe" oder "Die Tribute von Panem", die ihre Geschichte zu Ende erzählt haben und deshalb nicht fortgesetzt werden, lassen wir natürlich weg.

Alien: Regisseur als Anfang und Ende

Regisseur Ridley Scott gelang in den Anfangszeiten seiner Karriere das Kunststück, mit "Alien" und "Blade Runner" gleich zwei Sci-Fi-Meisterwerke hintereinander zu drehen. Während aber die düstere Story der künstlichen Menschen, die von einem Cop gejagt werden, damals ein Flop war, wurde die Horrorstory um einen tödlichen Organismus aus dem All zum Hit. Als dann einige Jahre später James Cameron mit "Aliens" eine grandiose Fortsetzung lieferte, gehörten die gruseligen Außerirdischen endgültig in die erste Liga des Kinos.

Doch dann begann der schleichende Niedergang der Reihe. Regisseur David Fincher überwarf sich beim Dreh von "Alien 3" mit den Produzenten und dem Studio – und das brachte schließlich den Film mit eigenem Schnitt und ohne die Vision Finchers auf den Markt. Das Publikum reagierte auf diesen Mix aber eher verhalten. Ebenso wie einige Jahre später auf den vierten Teil, der zwar optisch gelungen, aber überhaupt nicht mehr gruselig war – und die Serie für viele Jahre beendete.

Erst 15 Jahre später kam der Erfinder der Reihe wieder an Bord: Ridley Scott. Und er legte mit "Prometheus" ein Prequel vor, das zwar gut aussah, inhaltlich aber nur wenige Fans überzeugen konnte. Und mit "Alien: Covenant" aus dem Jahr 2017 trugt Scott seinen eigenen Erfolg mit einem gut aussehenden, inhaltlich aber noch schwächeren Film endgültig zu Grabe. Zwar gehört die Marke in wenigen Monaten offiziell Disney und manche Fans hoffen auf einen guten Neustart. Aber die Chancen dafür sind gering. Denn der Mäuse-Konzern ist bei Filmen mit einem "R-Rating" sehr vorsichtig. Ob sie also jemals wieder ein Alien auf die Zuschauer loslassen, bleibt abzuwarten. Sonderlich wahrscheinlich ist es nicht.

Predator: Der Kreis schließt sich

Als 1987 der Sci-Fi-Actionkracher des damaligen Regie-Superstars John McTiernan ("Stirb langsam") in die Kinos kam, festigte der Film nicht nur weiter den Status von Arnold Schwarzenegger als Action-König. Sondern er überzeugte auch die vorwiegend männlichen Fans mit harten, spannenden Bildern und einem faszinierenden neuen Alien. Schon drei Jahre später ging es weiter – diesmal musste Danny Glover in der Großstadt von L.A. das jagende Monster aufhalten. Der Film fiel allerdings derart blutig aus, dass er in Deutschland lange nicht ohne Schnitte zu sehen war. Auch in den USA war Teil zwei kein Riesenhit und so geriet der Predator in Vergessenheit.

Bis er 2004 auf die noch fieseren Aliens losgelassen wurde – und 2007 gleich noch einmal. Allerdings sind beide Streifen weder bei Alien- noch bei Predator-Fans sonderlich beliebt. 2010 versuchte Fox erneut, mit einem reinen Predator-Film zu punkten, doch die Story um Sträflinge, die auf der Alienwelt um ihr Leben kämpfen müssen, kam nicht sonderlich gut an.

Erst 2018 ging es weiter. Shane Black, in allerersten Film noch Nebendarsteller und später einer der wichtigsten Drehbuchschreiber Hollywoods ("Lethal Weapon") schrieb das Script und führte Regie beim neuesten Teil, der nur die ersten beiden Vorgänger als existent ansieht. Er sollte der erste Film in einer ganz neuen Trilogie werden, floppte aber in den USA – und dürfte damit die Serie auf sehr lange Zeit auf Eis legen. Denn auch der Predator gehört bald Disney – und die machen momentan keinerlei Anstalten, Filme zu drehen, die eine höhere Freigabe als ab 12 Jahren bekommen. Und einen Predator-Film ab 12 will wohl wirklich niemand sehen. Erst recht nicht, wenn schon die R-Variante kein Geld einspielte.

X-Men: Nur noch drei ...

Besonders tragisch verläuft die Geschichte der X-Men im Kino, denn viele Filme der Reihe sind gut oder sogar sehr gut. Doch wie auch bei Sony scheint eine Marvel-Marke einem anderen Studio irgendwann kein Glück mehr zu bringen. Der japanische Konzern vermurkste schon Spider-Man 3 und brachte seitdem keinen richtig guten Film des Wandkletterers mehr zustande. Und auch den X-Men scheint dieses Schicksal zu drohen. Während die R-Rated-Solofilme von Deadpool und Logan echte Hits wurden, schmierte der letzte Team-Film "Apocalypse" ab. Und seitdem ist der Wurm drin. "Dark Phoenix" wurde gerade zum zweiten Mal verschoben – und der erste Trailer hat niemanden umgehauen.

Die "New Mutants" wurden ebenfalls verschoben – um mittlerweile mehr als 18 Monate! Und noch immer ist unklar, ob der Film nun ein R bekommt oder doch eine PG-13-Produktion werden soll. Und "Gambit", der wohl letzte Film der FOX-Ära, soll erst 2020 kommen – und sehr komödiantisch werden.

Auch die X-Men gehören ab dem kommenden Jahr wieder Marvel und damit Disney. Und eine weitere Reihe mit den Mutanten ist beim ohnehin vollen Kalender der Marvel-Produktionen schwer vorstellbar. Bestimmt werden wir einzelne Figuren wiedersehen, aber eigene X-Men-Filme? Das scheint im Moment doch sehr unwahrscheinlich. Denn Disney dürfte aus dem Überangebot an Star Wars-Filmen gelernt haben und sicher nicht unbedingt darauf drängen, den Ausstoß an Marvel-Filmen auf vier oder fünf pro Jahr hochzusetzen.

Pirates of the Caribbean: Nummer sechs lebt?

Es begann mit einer Riesenüberraschung: Wohl niemand hatte damit gerechnet, dass der "Fluch der Karibik" ein derart großer Erfolg werden würde. Und so öffnete Disney für zwei Fortsetzungen den Geldbeutel äußerst großzügig – um zwei mäßige Filme zu bekommen. Allerdings nicht so schlecht wie Teil vier, der den bisherigen Tiefpunkt der Reihe darstellt. Nummer 5 wurde ein wenig besser, doch inzwischen mussten selbst Fans einräumen, dass Johnny Depp als Jack Sparrow seinen Zenit überschritten hatte und nur noch bedingt als Held der Story funktionierte.

 Barbossa (Geoffrey Rush, links) und Jack (Johnny Depp)
Barbossa (Geoffrey Rush, links) und Jack (Johnny Depp) (© 2018 Disney )

Zwar ist ein sechster Film offiziell noch immer in Arbeit, aber immer häufiger gibt es Gerüchte, dass er ohne Depp geplant wird. Gut möglich, dass Disney die Serie klammheimlich einschlafen lässt, da ein Film ohne Sparrow doch ein großes Risiko darstellt. Und Depp auch nicht jünger wird. Es wäre also keine große Überraschung, wenn es doch bei fünf Filmen bleibe.

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