"Weil das Recht auf Selbstverteidigung das erste Naturgesetz ist." Mit diesem Slogan bewirbt "Ideal Conceal" das wohl schlimmste "Zubehör" für ein Smartphone, das man sich vorstellen kann: eine Schusswaffe, die absichtlich wie ein Handy aussieht.
Genauer: eine versteckte Schusswaffe. Denn das "Gadget" ist tatsächlich eine Neun-Millimeter-Pistole, in der sich standardmäßig zwei Patronen befinden. Auf den ersten Blick sieht die Waffe aber aus wie ein Smartphone, das in einer Hülle steckt. Daher auch der Name: "Ideal Conceal" heißt übersetzt "ideales Versteck". Der Träger soll so unbemerkt etwa in der Hosentasche eine Waffe mitführen und sich im Ernstfall verteidigen können.
Die Bedienung ist denkbar einfach: Hat man den Sicherheitsriegel umgelegt, klappt automatisch der Griff um. Schon ist der Zugang zum Abzug frei. Neben zwei Patronenläufen ist auf kleinstem Raum sogar noch ein Laserpointer für genaueres Zielen verbaut. Damit noch nicht genug: Obwohl die Waffe aus Plastik gefertigt ist, lässt sich sich nachladen. Verfügbar sein soll die Smartphone-Pistole laut dem Hersteller schon im ersten Quartal 2017. Ein Preis ist noch nicht bekannt.
Wer steckt dahinter?
Kirk Kjellberg ist der "CEO" von Ideal Conceal. Um zu verstehen, wessen Geistes Kind dieser US-Waffennarr ist, muss man nur einen Blick auf die Facebookseite des Unternehmens werfen. Auf dieser finden sich etliche Links zur rechten Meinungswebseite Breitbart.
Was wir uns fragen: Wie soll die Polizei künftig unterscheiden können, ob man zu seinem Smartphone greift oder auf sie zielt? Und wie sollen kleine Kinder die Gefahren abschätzen können, wenn das Produkt absichtlich wie ein Smartphone aussieht? Wie lässt sich ausschließen, dass das Produkt für kriminelle Aktivitäten genutzt wird? Die Antwort auf alle drei Fragen kann nur lauten: überhaupt nicht.
Es bleibt nur zu hoffen, dass der Betreiber noch in der Testphase des Produktes, die seit geraumer Zeit läuft, mit Klagen überhäuft wird und solch ein Produkt nie auf den Markt kommt. Doch glaubt man Kjellberg, haben neben privaten Sicherheitsfirmen auch schon US-Behörden Interesse geäußert.