Für viele Fußballfans ist die Zeit, in der der Ball ruht, spannender als der Ligabetrieb. So bleibt Ihr in Sachen Transfermarkt auf dem Laufenden.
Denn eines ist klar: Ohne Smartphone ist es kaum möglich, den Transfergeschehen in der Sommerpause mit vollem Genuss zu folgen. Mehrmals am Tag passiert etwas, die Nachrichtenlage ändert sich ständig. Ohne ein Mobil-Telefon und einen fixen Blick ins Web oder die entsprechenden Apps kann man – selbst als echter Fan – schnell den Überblick verlieren.
Alle Nicht-Junkies des Mercato – wie diese Zeit in Italien genannt wird -, die sich jetzt fragen, was der Aufriss überhaupt soll, sei versichert: Die Transferzeit ist auch die Zeit, in der die Sportportale die höchsten Besucherzahlen verzeichnen, so beliebt sind die Infos rund um Zu- und Abgänge der einzelnen Teams.
18 Bundesligavereine wollen noch 209 Millionen Euro ausgeben
Auch den Menschen, die glauben, die meisten Kader wären doch schon komplett und die Mannschaften gut aufgestellt, kann ich versichern: Dem ist nicht so. So errechnete die Bild am Sonntag gerade, dass alleine die 18 Bundesliga-Vereine noch für 209 Millionen Euro einkaufen können. Alleine der FC Bayern München hat noch 89 Millionen Euro an Budget zur Verfügung. Das heißt: Es ist noch einiges da, was investiert oder eingenommen werden kann. Also jede Menge Stoff für News und Gerüchte.
Wer nun immer ganz genau wissen will, wo und wie die 209 Millionen Euro ausgegeben werden, auf den kommt einiges an Arbeit zu. Denn das perfekte Info-Angebot gibt es nicht. Fans, die wirklich den ultimativen Überblick haben und wirklich gar keinen Transfer verpassen wollen, müssen jeweils verschiedene Dienste im Blick behalten. Die gute Nachricht dabei: Das Smartphone ist dafür tatsächlich das Gerät der Wahl.
Grundsätzlich haben die meisten Dienste das Problem, dass es zu viele Informationen gibt. Es ist schwer, sie alle zu sammeln und zu bewerten. Anders als bei Spielberichten, hat bei Transferfragen jedes Portal, jede Regionalzeitung und auch jeder Sport-TV-Sender eigene Informationen und Recherche-Ergebnisse.
Es ist fast unmöglich, den absoluten Überblick zu behalten
Als erstes gilt es also, ein Angebot zu finden, das diese Info-Schnipsel sammelt und auf ihre Plausibilität prüft. Das ist ein aufwendiges Geschäft. Viele Angebote stoßen hierbei schnell an ihre Grenzen. Mehr als ein oder zwei Redakteure stellen sie in der Regel nicht für diese Art der Recherche ab. Doch damit ist es fast nicht möglich, alle durch die Medien geisternden Hinweise zu finden und für die eigenen Leser aufzubereiten.
Die Ergebnisse dieser Recherchen stellen die meisten Sportportale in speziellen Transfertickern zusammen. In chronologischer Reihenfolge sammeln sie alle neuen Deals und manchmal auch interessante Gerüchte. Solide sind hierbei die Angebote von Kicker.de oder auch Sport1. Bei letzterem überzeugt, dass die Texte etwas länger und informativer sind als bei der Konkurrenz. Spox.com lieferte bislang immer den unterhaltsamsten Ticker.
Alle dieser Angebote haben einen klassischen Refresh-Button. Heißt: Sobald er geklickt wird, lädt sich die Seite neu und die frischen Einträge sind zu sehen. Deshalb sollten echte Transfer-Junkies mehrmals am Tag checken, ob etwas passiert ist. Da man sicher sein kann, dass kein Angebot den totalen Überblick hat, muss man schon mehrmals pro Tag auf mindestens zwei Seiten vorbeischauen.
Das ist die komplizierte Variante. Allerdings bieten die Seiten der Sport-Journalismus-Generalisten noch jede Menge weitere Artikel und Hintergrundstücke.
Die einfache Variante ist Transfermarkt.de
Die einfache Variante ist Transfermarkt.de. Bei dieser Seite ist der Name Programm. Sie ist der Spezialist für alle Spieler-Wechsel. Tatsächlich gehört das Portal von seiner ganzen Konstruktion her hierzulande zu einem der interessantesten Online-Projekte überhaupt. Bei Transfermarkt.de fungieren alle registrierten Mitglieder (immerhin weit über 300.000) als Rechercheure. Sobald sie irgendwo einen Info-Schnipsel zu einer Fußballer-Personalie finden, posten sie diesen in ein entsprechendes Forum. Aus diesen Fundstücken werden dann Meldungen, deren Plausibilität wiederum von der Community geprüft wird. Im Ergebnis liefert die Seite so sehr viele, sehr gute Transfer-News. Zudem lässt sich das Angebot auch in der Mobil-Version sehr übersichtlich nutzen.
Neben den browserbasierten Infoquellen, bieten die App-Stores natürlich noch jede Menge Applikationen, die damit werben ihre Kunden stets auf den neusten Stand in Sachen Fußball zu halten. Einen guten Eindruck macht dabei beispielsweise Fußball-Transfers. Die App versucht, den Service der Web-Ticker in eine App-Schale zu pressen. Das funktioniert aber nur mittelprächtig. Denn es gibt zu wenige Einträge. Dafür gefallen die Texte, weil sie lang und informativ sind. Auch wenn die App sich die Erlaubnis für Push-Nachrichten geben lässt, macht sie noch viel zu selten Gebrauch davon. Wenn ein Verein einen spektakulären Deal einfädelt, will ich sofort davon wissen. Diese Infos sollen so fix wie möglich auf mein Smartphone.
Die hübscheste und vom Design her außergewöhnlichste App bietet Spiegel Online. Die Fußball-Applikation der Hamburger ist einem Ball nachempfunden und lässt sich höchst intuitiv bedienen. Die Stärken des SpOn-Angebotes liegen eindeutig im Spielbetrieb, also in Sachen Tor-Alarm, sowie bei den Spielständen und -Berichten. Das Transfergeschehen bildet sie vor allem über Agenturmaterial ab.
Fazit:
Alle Angebote unterschätzen noch immer das massive Informationsbedürfnis der Fußball-Fans an der Transferperiode. Deshalb könnten fast alle Dienste noch viel mehr Infos und Meldungen anbieten. Vor allem sollten die Anbieter viel mehr mit Echtzeit-News wie WhatsApp oder Push-Notifications arbeiten. Schließlich kommt es im Transfermarkt auch auf Geschwindigkeit an.
Es lohnt auch immer der Blick in die Mobil-Angebote oder Apps der Lokalzeitungen
Um wirklich auf den Laufenden zu bleiben, müssen Fans noch immer mehrere Seiten mobil aufrufen und mindestens zwei Transferticker mehrmals pro Tag aktualisieren. Zudem ist der Blick zu Transfermarkt.de unabdingbar. Auch die Installation mindestens einer App eines Sport-Generalisten wie Kicker, Sport1 & Co. empfiehlt sich. Denn immerhin verstecken sich in der normalen Berichterstattung zusätzliche Infos.
Grundsätzlich lohnt auch immer der Blick in die Mobil-Angebote oder App der Lokalzeitungen, die aus der Region Eurer Lieblingsmannschaft berichten. Deren Journalisten sind oft sehr nah an den Teams und wissen mehr.
So, wenn Ihr nun schon so viel Zeit und Energie in die Frage investiert, welche Spieler Eure Mannschaft verstärken und verlassen könnten, dann schlagt wenigstens etwas Ego-Kapital aus Eurem Wissen und haltet Eure Fan-Freunde auf dem Laufenden. Wer als Erster die WhatsApp-Nachricht mit Breaking-News zu Eurem Verein in den entsprechenden Chat postet, dem ist zumindest im Freundeskreis ein gewisser Fame gewiss. Denn was nützt denn schon die heißeste Transfer-News, wenn man sie nicht mit anderen teilen kann.