WhatsApp-Sperre in Brasilien: Telegram verzeichnet Nutzeransturm

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Des einen Leid ist des anderen Freud: In Brasilien hat die Regierung veranlasst, dass der beliebte Messenger WhatsApp für 48 Stunden von den Mobilfunkanbietern gesperrt wird. Diese Maßnahme führt offenbar dazu, dass viele Nutzer zum Konkurrenten Telegram wechseln.

Die Sperre wurde von einem brasilianischen Gericht angeordnet, nachdem WhatsApp auf eine Anfrage zu einem laufenden Verfahren nicht reagierte, wie Gizmodo berichtet. Die temporäre Blockade belebt die Konkurrenz: Seit Mittwochabend ist WhatsApp nicht mehr nutzbar – und seitdem schnellen die Nutzerzahlen des Konkurrenten Telegram in die Höhe. Mehr als 1,5 Millionen Menschen sollen sich laut The Verge bereits bei dem Dienst als neue Nutzer angemeldet haben. Gleichzeitig gibt es in allen sozialen Netzwerken einen Sturm des Protests gegen die Sperre, allen voran bei Twitter und Facebook.

93 Millionen Nutzer

Der Run auf Telegram wird voraussichtlich in den nächsten 36 Stunden weiter anhalten: Laut TechCrunch nutzen in Brasilien etwa 93 Millionen Menschen üblicherweise WhatsApp, die sich nun auf die Suche nach einer Alternative begeben. Der Ansturm ist offenbar so groß, dass Telegram ihn nur mühsam bewältigen kann. Wie das Unternehmen auf Twitter bekannt gibt, arbeite man aber unter Hochdruck daran, alle Anfragen zu bearbeiten und neue Accounts zur Verfügung zu stellen.

Es ist nicht das erste Mal, dass Telegram von einer Änderung bei WhatsApp profitiert: Als im Februar 2014 bekannt wurde, dass Facebook den beliebten Messenger übernimmt, blockiert seit Kurzem Links, die auf den anderen Messenger verweisen.

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