Vergangene Woche ging die Meldung um den WhatsApp-Virus "Agent Smith" um. Der versteckt sich in Apps aus dem Google Play Store – zum Beispiel WhatsApp – und infiziert nach dem Herunterladen auch andere Anwendungen auf eurem Smartphone. Weltweit wurden bisher 25 Millionen infizierte Handys gemeldet, jedoch außerhalb Deutschlands. Und obwohl schon elf befallene Apps aus dem Play Store verbannt wurden, treten jetzt Fälle in Deutschland auf.
Zuerst hatte die Sicherheitsfirma Check Point den Virus entdeckt. "Agent Smith" nutzt verschiedene Android-Schwachstellen, um bereits installierte Apps anzugreifen und durch Malware zu ersetzen. Dort wird dann betrügerische Werbung ausgespielt, um euch abzuzocken. Zum Beispiel auch in WhatsApp – Werbung mag vielleicht erst mal harmlos klingen, aber mit dieser Logik könnte der Virus auch Daten abgreifen.
Das fiese daran: Die Folgen des Virus "Agent Smith" fallen erst mal nicht auf – sie sehen aus wie vertraute Android-Features. Vielen Nutzern ist der Befall also erst sehr spät aufgefallen. Zunächst wurde "Agent Smith" über Apps verteilt, die sich im App-Store 9Apps befinden, doch später seien auch Anwendungen im Google Play Store aufgetaucht. Elf dieser Apps wurden bereits verbannt – doch offenbar nicht genug.
WhatsApp-Virus "Agent Smith": Wie könnt ihr euch schützen?
Die Malware sei schwer zu erkennen und verfüge über neuartige Struktur, weswegen ihr auch im Google Play Store immer noch vorsichtig sein solltet. In Deutschland sollen jetzt 42.000 Geräte infiziert worden sein. Die App, die ihr herunterladen müsst, um euch mit "Agent Smith" zu infizieren, kann Gratis-Spiel, praktisches Tool oder Porno-App sein.
Was also tun? Auf jeden Fall Ruhe bewahren. Ladet euch keine Software aus fremden App-Stores, sondern bleibt im Google Store. Seid auch bei Apps im Play Store vorsichtig und beobachtet eure Apps wie WhatsApp ganz genau. Wird euch auf einmal seltsame Werbung ausgespielt? Dann am besten sofort deinstallieren! Zudem solltet ihr kürzlich installierte Apps löschen. Eine davon könnte "Agent Smith" in sich tragen.
Wie Check Point weiter berichtet, betrifft das aber vor allem ältere Android-Versionen. Am häufigsten befallen sind die Versionen 5 und 6, doch knapp 16 Prozent der infizierten Geräte haben Android 7, und knapp 10 Prozent Version 8 installiert. Bei Android 9 wurde bisher offenbar noch kein "Agent Smith" entdeckt. Check Point arbeitet eng mit Google zusammen, um die Sicherheitslücken zu schließen und die entsprechenden Apps aus dem Play Store fernzuhalten.