Kopfhörer von Beats by Dr. Dre zählen aktuell sicher zu den beliebtesten Modeaccessoires und Gadgets in der Smartphone- und Tablet-Welt. Mit dem Beats Mixr stellt Apples neues Tochterunternehmen nun einen Kopfhörer vor, der speziell auf die Bedürfnisse von DJs wie David Guetta konzipiert wurde. Der Star-DJ soll an der Entwicklung der Kopfhörer mitgearbeitet haben. Wir haben das Resultat der Zusammenarbeit von Guetta und Dr. Dre getestet.
Entweder man liebt Beats-Kopfhörer oder man hasst sie. Einen Mittelweg gibt es nicht. Aber irgendetwas machen die Beats-Entwickler und ihre Marketing-Leute schon richtig, ansonsten hätte Apple es sich nicht rund drei Milliarden Dollar kosten lassen, die Firma von US-Rapper Dr. Dre zu übernehmen.
Nach den Powerbeats 2 Wireless ist der Mixr nun der vierte Kopfhörer aus dem Hause Beats, der uns erreicht hat. Eigentlich ist der Mixr für DJs – egal ob professioneller Art wie ein David Guetta oder Hobby-Musiker – entwickelt worden. Aber natürlich könnt Ihr mit dem Mixr auch ganz normal unterwegs oder in den heimischen vier Wänden Musik hören.
Design und Verarbeitung: Beats bleibt Beats
Die Optik des Beats Mixr ist typisch Beats. Schon aus der Ferne kann man auch die Mixr eindeutig als Beats-Kopfhörer identifizieren. Bis auf feine Details und konstruktionsbedingte Features sieht er den Schwester-Modellen Solo2 und Beats Wireless sehr ähnlich. Da sich beide Ohrmuscheln um insgesamt 270 Grad drehen lassen, wurden die dazugehörigen Aufhängungen aus Metall gefertigt. Für den Transport lässt sich der Mixr dank dieser einfachen Mechanik zusammenfalten. Viel wichtiger für DJs ist aber: Die einzelnen Earcups lassen sich dadurch vom Ohr weg drehen, um beim Musikauflegen die Beats des nächsten Tracks besser an den aktuellen Song anzugleichen.
Von der Verarbeitung her ist der Mixr gelungen und fühlt sich auch dank des Einsatzes von Metall hochwertiger an als alle anderen Beats-Kopfhörer. Schön sind auch die Zugaben, die Beats beim Mixr mitliefert: Da wäre zuallererst das zusätzliche Audiokabel zu nennen, welches zum Zwecke der Bewegungsfreiheit spiralförmig daherkommt. Für den Gebrauch am Mischpult oder an der heimischen Stereoanlage ist auch die Zugabe eines Audio-Adapters von 3,5 auf 6,3 Millimeter klasse. Für den Einsatz am Smartphone gibt es dann noch ein weiteres Kabel mit integrierter Fernbedienung und Mikrofon. Leider passt dieses rein farblich nicht zu unserem babyblauen Kopfhörer: Beats hat einfach nur das herkömmliche schwarz-rote Kabel beigelegt, das auch schon zahlreichen anderen kabelgebundenen Beats-Kopfhörern beiliegt. Um all das auch gut sortiert transportieren zu können, gibt es gleich auch noch ein einigermaßen robustes Transport-Case dazu.
Tragekomfort: Ein Satz heiße Ohren
Beim Beats Mixr handelt es sich um einen klassischen Bügelkopfhörer. Menschen, die sehr auf die eigene Frisur achten, werden nicht zwingend warm mit dieser Art von Kopfhörern. Bei den Ohrmuscheln setzt Beats auf die On-Ear-Variante und auf geschlossene Akustik. Auch das ist nicht jedermanns Fall, vor allem in Verbindung mit dem doch sehr hohen Anpressdruck des Beats Mixr ruft das schnell einen Satz heiße Ohren und mitunter auch leichte Kopfschmerzen hervor. Zum Glück lässt sich der Anpressdruck durch sanftes Dehnen geringfügig verringern. Trotzdem kommt der Tragekomfort bei weitem nicht an den eines Sennheiser Momentum heran.
Soundcheck
Wer Beats-Kopfhörer aufsetzt, erwartet, dass er von druckvollen Bässen überrollt wird. Der erste Eindruck vom Beats Mixr bestätigt das auch. Aber Beats hat in diesem Jahr sehr viel dafür getan, das Klangbild etwas harmonischer zu gestalten: Die Bässe sind immer noch sehr präsent, aber im Vergleich zu älteren Modellen, wie dem Beats Wireless, ist der Mixr in Sachen Bass reduzierter. So könnt Ihr jetzt neben HipHop und House auch mal R&B und Soul genießen. Klassik oder Jazz sind aber absolut nichts für den Beats Mixr, hier fehlt es dem Krachmacher an Höhen. Für actiongeladene Filme und TV-Serien lässt sich der Beats Mixr sicherlich auch noch nutzen, da untermalt der Bass die Action-Sequenzen. Aber in Dramen und romantischen Filmen mit vielen Dialogen sind die Bässe leider nicht angemessen.
Punkten kann der Beats Mixr beim gemeinsamen Musikhören: An der zweiten Audio-Buchse lässt sich noch ein weiterer Kopfhörer anschließen, sodass Ihr zu zweit Musik oder auch den Sound eines Films hören könnt. Solch ein Feature bieten nicht viele Kopfhörer an.
Fazit: Gelungenes Update
Der Name ist auch bei diesem Beats-Produkt mal wieder Programm: Der Beats Mixr ist für fette Beats gemacht und blüht erst richtig auf, wenn er mit HipHop-Sound oder Remixen von David Guetta gefüttert wird. Wenn Ihr also diese Art von Musik konsumiert, werdet Ihr Eure helle Freude an diesem Beats haben. Ich für meinen Teil brauche einen Kopfhörer, der ausgewogener ist und auch die Höhen klar transportieren kann, da ich damit unterwegs Filme und TV-Serien konsumieren möchte. Für meine Zwecke sind die Beats Mixr also nicht die erste Wahl. Aber Kudos an Beats by Dr. Dre, denn seit den Solo2-Kopfhörern liegt die Gewichtung nicht mehr nur auf Bass.