Galaxy Note 10 im Hands-on: Samsungs Power-Offenbarung?

Samsung Galaxy Note 10 Plus
Samsung Galaxy Note 10 Plus (© 2019 CURVED )
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Für euch war ich beim Galaxy Unpacked Event in Berlin und habe so das Galaxy Note 10 und das Galaxy Note 10+ in die Finger bekommen! Zwar gab es auch die anderen Produkte zu sehen, aber die Tab S6 kanntet ihr ja schon. Am spannendsten waren für mich eigentlich wirklich die neuen Top-Smartphones. Samsungs Ansage: "Power of Performance" – und die Note-Smartphones haben mächtig Dampf unter der Haube.

Richtig gehört, jetzt ist es offiziell: Samsung spendiert dem Note 9 nicht nur einen Nachfolger, sondern gleich zwei. Gröbster Unterschied auf den ersten Blick: Das Note 10 ist deutlich kleiner als das Note 10+. Kein Wunder: Während das Premium-Modell des Premium-Modells mit einem 6,8 Zoll großen Bildschirm ausgestattet ist, verbaut Samsung beim kleinen Bruder ein 6,3 Zoll großes Display.

Mir persönlich gefällt die kleinere Variante im Galaxy Note 10 Hands-on auf den ersten Blick besser – denn das kann ich tatsächlich problemlos mit einer Hand bedienen. Bei den größeren Smartphones – wie auch hier beim Note 10+ – habe ich immer das Gefühl, dass es mir jeden Moment aus der Hand gleiten könnte.

Symmetrie und Unendlichkeit auf der Vorderseite

Weiter zu den optischen Details: Anders als beim Note 9 ist die Kamera nicht zentral-horizontal auf der Rückseite verbaut, die Triple-Kamera beim Note 10, beziehungsweise das Quad-Set-up beim Note 10+ befindet sich oben links in der Ecke und verläuft nach unten.

Bei der Front legt Samsung Wert auf Symmetrie: Die Kamera ist mittig an der Oberseite platziert, eine klassische Notch gibt es wie beim Vorgängermodell nicht. Dafür hat sich Samsung beim Note 10 ebenso wie beim S10 für ein Loch im Display entschieden. Das sorgt für eine ordentliche Screen-to-Body-Ratio – aktuell ja eine Messlatte, bei der sich die Hersteller ständig übertrumpfen wollen.

Drei Details im Samsung Galaxy Note 10 Hands-on

Klar, beim ersten Hands-on konnte ich keine großen Langzeittests machen oder die Akkulaufzeit bewerten. Was ich aber tun konnte: Die Details in Augenschein nehmen.

Nummer 1: Der Fingerabdrucksensor im Display

Erstes Detail: Das Entsperren des Smartphones mit dem Fingerabdrucksensor im Display – das sorgt ja eben auch für ein fast unendliches Infinity-O-Display. Und beim Vorgänger

befand sich der Sensor noch auf der Rückseite. Ich persönlich bin beim Einrichten der biometrischen Entsperrmethode immer etwas ungeduldig, aber hier habe ich mich zusammengerissen und dem Zen gehuldigt. Nachdem das abgeschlossen war, funktionierte das Entsperren mit Fingerabdruck soweit problemlos und richtig schnell.

Nummer 2: Schreiben mit dem S Pen

Kann das Note 10 tatsächlich meine Sauklaue erkennen? Ich habe es versucht – und habe angefangen, einen Einkaufszettel zu schreiben. Und wie mir das eben immer so passiert, fange ich mich ausladend-ausschweifender Handschrift an und merke ab der Mitte des Zettels – in dem Fall Displays – dass der Platz so bei weitem nicht ausreichen wird. Ich werde also kleiner und kleiner und kleiner. Und irgendwann so klein, dass meine Eingabe nicht mehr genau umgesetzt wird. Zugegeben, hierfür habe ich auch das kleinere Note 10 genutzt.

Aber konnte das Handy meine Handschrift erkennen und in digitalen Text umwandeln? Nun, sagen wir … fast. Die größeren Buchstaben hat es ganz gut erfasst, obwohl ich doch manchmal eine recht individuelle Art zu schreiben habe. Weiter unten, also auch kleiner, keine Chance mehr. Nehme ich ihm aber auch nicht übel, dem kleinen Galaxy Note 10.

Nummer 3: Gesten mit dem S Pen

Na, was fehlt noch? Na klar, die neuen Funktionen des S Pen! Witziges, kleines Ding eigentlich, immerhin könnt ihr mit dem smarten Stift seit dem Note 9 das Smartphone aus der Ferne steuern, indem ihr es per Bluetooth verbindet. Neu dazugekommen ist jetzt die Gestensteuerung, die ich in der Kamera-App mal ausprobiert habe.

Und so soll's funktionieren: Ihr drückt den Knopf am S Pen und wischt nach rechts oder links, so wechselt ihr die Funktion wie beispielsweise Foto-, Nacht- oder Video-Aufnahmemodus. Mit einem Wisch nach oben oder unten wechselt ihr von Front- zu Hauptkamera oder wieder zurück. Und mit Kreisbewegungen könnt ihr zoomen. Im Uhrzeigersinn wird herangezoomt, dagegen wieder heraus.

Soweit die Theorie. In der Praxis hat das zunächst Mal ein bisschen Eingewöhnungszeit gebraucht. Denn ich musste erst herausbekommen, dass ich den Knopf nicht die ganze Zeit gedrückt halten kann – wie beispielsweise beim Zoomen – sondern immer nach jedem Befehl neu ansetzen muss. Und gerade wenn ihr sehr nahe an ein Objekt heranzoomen wollt, wird das etwas langwierig. Aber hey, letztlich ist das auch Gewöhnungssache.

Ich persönlich würde den S Pen wohl eher zum Notizen machen nutzen, da gefällt mir ganz besonders die Möglichkeit, das auch bei gesperrtem Bildschirm tun zu können. Klar, das gab's beim Note 9 auch, aber für mich ist das einfach immer noch ein Argument.

Eine smarte Handyhülle – gefunden im Galaxy Note 10 Hands-on

Außerdem habe ich in Samsungs Showroom eine nette Kleinigkeit entdeckt: Ein ziemlich cooles Smartphone-Case fürs kleinere Note 10, das zugeklappt am rechten Bildschirmrand einen transparenten Streifen lässt, der Uhrzeit und Push-Benachrichtigungen anzeigt, durch die ich auch swipen kann. Nicht nur stylisch, sondern auch praktisch!

Übrigens: Da beim Note 9 bei einigen von euch nicht so gut ankam, dass die Taste unter dem Lautstärkeregler ausschließlich Samsungs Sprachassistenten Bixby vorbehalten war, haben die Südkoreaner das jetzt geändert. Ihr könnt nun auch einstellen, dass ein Ausschalten-Menü angezeigt wird, wenn ihr den Button lange gedrückt haltet. Weitere Funktionen: Ein kurzer Druck darauf sperrt natürlich den Bildschirm, zweimaliges Tippen startet die Kamera-App.

Kein Klinkenstecker und weitere Detailunterschiede zwischen Note 10 und Note 10+

Was hat sich noch getan? Der Klinkenstecker ist weg! Samsung setzt hier auf Design und folgt dem Trend, dafür liegen dem Note 10 Kopfhörer bei, die ihr per USB-C anschließt, ebenso wie ein entsprechender Adapter. Soll heißen: Samsung will auch Kabelfreunde bei der Stange halten.

Wem 256 Gigabyte beim Note 10 zu wenig sind, kann noch auf die Cloud zurückgreifen. Denn beim kleinen Bruder verbaut Samsung nur einen Dual-SIM-Slot, während das Note 10+ einen Hybrid-Slot spendiert bekommt – bei dem könnt ihr euch dann also entscheiden, ob ihr zwei SIM-Karten oder eine microSD-Karte verwenden wollt.

Noch ein Vorteil des Galaxy Note 10+: Es hat eine Time-of-Flight Linse mit an Bord, mit der das Smartphone Tiefen besser verarbeiten kann. So wird zum Beispiel der Bokeh-Effekt noch eindrucksvoller.

Ansonsten bleibt es bei der Kamera bei beiden Modelle das Gleiche: Die Hauptlinse kommt mit 12 Megapixel, die Ultraweitwinkel-Kamera mit 16 und das Teleobjektiv mit zweifachem optischen Zoom mit 12 Megapixel. Für Aufnahmen stehen euch übrigens nette Funktionen zur Verfügung, wie der Night Shot, sogenannte Shot Suggestions – also Vorschläge, worauf ihr beim Schnappschuss den Fokus legen solltet –, ein Szenenoptimierer für 30 verschiedene Szenen sowie ein Instagram-Modus, wodurch ihr eure Fotos direkt in die Insta-Story laden könnt.

Das merken wir uns für den Langzeittest

Auch beim Akku ist das Plus-Modell stärker: Mit 4.300 mAh gegenüber den immer noch starken 3.500 mAh des kleinen Bruders ist es von den blanken Zahlen her ein ziemliches Energiebündel. Doch das größere Display braucht das sicher auch. Wie sich das auf Dauer auswirkt, muss sich im Langzeittest beweisen.

Übrigens ein nettes Detail, was wir in der Kürze der Zeit nicht testen konnten: Samsung verspricht bei Videoaufnahmen mit dem Note 10 eine Art Audio-Zoom. Ihr sollt Umgebungsgeräusche minimieren können, indem ihr an einen bestimmten Punkt vor euch mit dem Mikro "heranzoomt".

  • Note 10: 256 GB / 8GB Arbeitsspeicher
  • Note 10+: 256 GB ROM / 8 GB RAM
  • Note 10+: 512 GB ROM / 12 GB RAM

Galaxy Note 10 und Note 10+: Preise und Verfügbarkeit

Alle Modelle wird es voraussichtlich ab dem 23. August geben. Für das Note 10 will Samsung 949 Euro, etwas günstiger als zunächst vermutet und weniger als der Einstiegspreis des Note 9. Das Note 10+ kostet je nach Ausstattung 1.099 Euro oder 1.199 Euro. Auch eine 5G-Variante wird es geben: Die schickt Samsung ebenfalls für 1.199 Euro ins Feld.

Die Südkoreaner bringen das sowieso schon kaum zu beanstandende Note 9 auf das nächste Level und merzen die winzigen Kritikpunkte des Vorgängers aus. Durch die beiden Varianten habt ihr nun die Qual der Wahl – wer genug auf den Tisch legen will, kann wunschlos glücklich werden.

Ich persönlich mag das Note 10, und zwar ganz besonders das kleinere Modell. Ich finde, dass das Loch im Display durch die zentrale Positionierung nicht so stark auffällt wie beim S10, es ist handlich und passt wunderbar in meine Hosentasche. Außerdem hat es den S Pen, mit dem ich mir Notizen machen kann und kostet nur 50 Euro mehr als die kleinere Variante des S10. Ein Hauch von Premium, aber immer noch ein verdammt beeindruckender.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!
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