Neben Tablets mit abnehmbaren Tastaturen gehört auch ein klassischer Laptop zum Hardware-Angebot von Microsoft. Der Surface Laptop 2 ist die zweite Generation des Notebooks und weiterhin edel verarbeitet, technisch gut ausgestattet und hat seinen Preis. Der Vergleich mit dem Apple MacBook oder dem Dell XPS ist da nicht von der Hand zu weisen, spielt in unserem Test aber maximal eine Nebenrolle.
Das Gehäuse des Microsoft Surface Laptop 2 besteht aus Aluminium. Das sorgt nicht nur für ein stabiles Notebook, sondern auch für einen edlen Look. Das eher wuchtige Design ohne viele Schnörkel drückt schlichte Eleganz und Stabilität aus. Die Kanten sind alle sanft abgerundet, sodass der Laptop sich angenehm greifen und tragen lässt.
Ein Hauch von Luxus: Alcantara-Stoffbezug
Dank guter Scharniere ist das Aufklappen des Laptops problemlos mit einer Hand möglich, die untere Hälfte muss dabei nicht festgehalten werden. Im geöffneten Zustand fällt der Blick nicht nur auf den Bildschirm, auch die Tastatur schindet direkt Eindruck: Denn deren Tasten sowie das Touchpad ist von Alcantara umgeben. Der Stoff ähnelt Velourleder und macht die zweite Ausgabe des Surface Laptop schon optisch im Gegensatz zu allen Geräten mit Metall oder Kunststoff zu etwas besonderem. Der Stoffbezug soll für ein luxuriöses Feeling sorgen, dafür bremst das Alcantara das Rutschen der Handballen etwas ab – Geschmackssache. Außerdem ist der Stoff pflegebedürftiger als etwa Kunststoff oder eine Metalloberfläche. Wem ein Malheur passiert, sollte schnell handeln, um unansehnliche Flecken zu vermeiden.
Auch die Tastatur macht einen wertigen Eindruck. Das Tippen darauf gestaltet sich wunderbar angenehm, die einzelnen Tasten hat Microsoft ausreichend groß gestaltet. Sie haben vernünftige Abstände sowie einen angenehmen Hub und Anschlag. Auch das Touchpad reagiert verlässlich auf Berührungen, sowohl auf sanftes Antippen als auch auf starken Druck, und gibt dann ein sattes Klick-Geräusch von sich.
Microsoft Surface Laptop 2 mit PixelSense-Display: Bloß keine Sonne
Das PixelSense-Display des zweiten Surface Laptop hat eine Diagonale von 13,5 Zoll und einen schmalen Rahmen. Das Seitenverhältnis von 3:2 ist für YouTube-Videos oder Serien-Streaming nicht ideal, aber zum Arbeiten deutlich angenehmer als ein 16:9-Bildschirm. Die Auflösung mit 2.256 x 1.504 Pixeln sorgt für ein detailreiches Bild. Die Farben wirken kräftig und intensiv, bleiben dabei aber natürlich. Die Helligkeit lässt sich zwar justieren, doch die maximale Stärke reicht zum Arbeiten im Sonnenlicht dann doch nicht. Dafür soll Gorilla Glass 3 dafür sorgen, dass das Display nicht zerkratzt.
Ihr könnt den Bildschirm des Surface Laptop 2 zwar nicht um 360 Grad drehen, sondern ihn nur etwa 50 bis 55 Grad aufklappen, aber einen Bildschirm mit Touch-Funktion verbaut Microsoft trotzdem. Da der Weg von der Tastatur zum Display nicht weit ist, lass ich das Touchpad gerne links liegen. Anstelle damit den Mauszeiger zu bewegen, benutze ich lieber den Touchscreen, um mich durch meine Ordnerstrukturen zu wühlen oder Programme auszuführen.
Genug Power zum Arbeiten
Bei der technischen Ausstattung des Microsoft Surface Laptop 2 habt ihr eine vergleichsweise kleine Auswahl. Zwischen acht oder 16 GB RAM Arbeitsspeicher sowie einem Core-i5 oder Core-i7-Prozessor von Intel aus der achten Generation könnt ihr wählen. In unserem Testgerät steckt der Intel Core i5-8250U mit vier Rechenkernen, die mit je 1,8 Gigahertz getaktet sind. Für die Grafik der Surface-Geräte ist jeweils der integrierte Grafikchip UHD-Grafik 620 zuständig.
Mit dieser Kombination startet Windows nicht nur fix, sondern läuft auch flüssig. Zudem lassen sich mit dieser Ausstattung alle erdenklichen Internetanwendungen und jede App nutzen und mit gängiger Software und Büroprogrammen arbeiten. Video-Chats und Video-Streaming sind ebenfalls kein Problem. Einfache Bildbearbeitungen sind ebenfalls möglich, aber an große RAW-Bibliotheken solltet ihr euch nur mit viel, viel Geduld heranwagen. Für Videoschnitt und Spiele, die grafisch über dem Label "Casual Games" stehen, ist der neue Surface eher nicht geeignet. für den Zahlenvergleich haben wir Cinebench laufen lassen: Der OpenGL-Test erzielt 43,13 fps und der CPU-Test 582 cb.
Als Speichermedium verbaut Microsoft einen SSD-Datenträger im Surface Laptop 2. Bei den Kapazitäten könnt ihr als SSD-Optionen zwischen einer 128, 256 und 512 GB SSD oder einem Terabyte wählen. Für den Akku gibt Microsoft eine Laufzeit von bis zu 14,5 Stunden bei Videowiedergabe an. So lange habe ich zwar nicht am Stück Filme geschaut, konnte mit dem Notebook aber nach dem Arbeitstag abends noch problemlos ein, zwei Serienfolgen schauen.
Als Betriebssystem läuft auf dem Surface Laptop 2 – na klar – Windows 10 Home. Damit könnt ihr unter anderem die HD-Kamera oberhalb des Displays nicht nur als Webcam nutzen, sondern auch zum Entsperren des Notebooks. Die Gesichtserkennung ist eine Möglichkeit der Windows Hello-Anmeldung, die noch weitere Alternativen zum klassischen Passwort bereithält.
Klinke, USB, Strom – und dann? Mit Anschlüssen geizt der Surface Laptop 2
Der Surface Laptop 2 ist zwar mit dem Surface Pen und dem Surface Dial von Microsoft kompatibel, aber insgesamt bietet das Notebook mit seinen wenigen Anschlüssen nur wenig Platz an, um weiteres Zubehör anzuschließen. Neben dem Surface Connect-Anschluss zum Aufladen des Akkus stehen euch noch ein 3,5-mm-, ein USB-3.0- sowie ein Mini-DisplayPort-Anschluss zur Verfügung. Neben den Kopfhörern und einem Monitor bleibt da ohne Adapter nur Platz für ein weiteres externes Zubehör, das per USB angeschlossen wird. Immerhin könnt ihr die High-Speed-Datenübertragung aktueller Smartphones mit USB-C Anschluss nutzen, die im Normalfall mit dem schnelleren Protokoll USB 3.0 ausgestattet sind.
Aber natürlich könnt ihr beim Surface Laptop 2 euer Zubehör nicht nur per Kabel, sondern auch kabellos verbinden. Mit Bluetooth 4.1 ist das Notebook allerdings nicht ganz auf der Höhe der Zeit des Funk-Standards. Bluetooth 5.0 würde nicht nur weiter reichen, sondern auch Daten schneller übertragen. Besser sieht es bei WLAN aus. Dort reicht die Unterstützung bis zum ac-Standard, beziehungsweise WiFi 5, und ist damit absolut zeitgemäß.
Fazit: Hochwertiges Arbeitstier mit wenigen Anschlüssen
Die günstigste Ausstattungsvariante des Surface Laptop 2 kostet inklusive Windows 10 aktuell (im April 2019) bei Microsoft 1.039 Euro. Das Gerät, das wir getestet haben, mit den technischen Daten Core i5, acht GB RAM und 256 GB SSD schlägt mit 1.349 Euro zu buche. Theoretisch könnt ihr das Notebook in vier verschiedenen Farben bekommen, allerdings gibt es nicht jede Ausstattungsvariante in jeder Farbe.
Die zweite Ausgabe des Surface Laptop ist hochwertig verarbeitet und macht optisch einiges her. Auf seiner Tastatur kann man schön tippen und auf dem Bildschirm alles erkennen. Außer für die ganz intensiven Rechenanwendungen ist die Hardware völlig ausreichend. Als Manko bleiben der hohe Preis und die wenigen Anschlüsse – wo wir zum Abschluss doch noch eine Gemeinsamkeit mit dem aktuellen MacBook hätten. Alcantara neben der Tastatur ist dagegen Geschmacksache.