Das Blackphone wird vom Hersteller SGP Technologies als besonders sicheres Smartphone angepriesen. Speziell verschlüsselte Chat- und Telefoniedienste sollen eine Kommunikation ohne Angst vor Abhörung sicherstellen.
Schlichtes Gewand und mittelprächtiges Preis-Leistungs-Verhältnis
Die Optik und Hardware des Blackphone spielen als Kaufargumente eine eher untergeordnete Rolle und fallen dementsprechend unauffällig aus. Das Gehäuse kommt getreu dem Namen in schlichtem Schwarz daher. Im Inneren des Mobiltelefons kommt als Prozessor ein leistungsstarker Tegra 4i des ansonsten für Grafikkarten bekannten Herstellers Nvidia zum Einsatz. Neben vier Kernen besitzt der Chip noch einen fünften, der eine Akkuspar-Funktion mit sich bringt.
Im Gegensatz zum Prozessor ist der Rest Mittelklasse: Das Blackphone bietet 2 GB Haupt- und 16 GB internen Speicher, der mit einer microSD-Karte erweitert werden kann. Auch die Rückenkamera mit 8 Megapixel und die Frontkamera mit 5 Megapixel gehören nicht ins High-End-Segment, obwohl der Preis von Umgerechnet etwa 450 Euro gehobenere Hardware erwarten lässt. Als Betriebssystem dient eine modifizierte Version von Android 4.4.2 namens "PrivatOS", das allerdings auf sämtliche Google-Dienste und einen App-Store verzichtet. Zusätzliche Apps kann man daher nur über vermeintlich unsichere Drittquellen installieren.
Verschlüsselt Chatten und Telefonieren
Die Besonderheit des Blackphone liegt in der speziellen Software für verschlüsselte Kommunikation. So laufen sämtliche Audio- und Videoanrufe sowie Chatnachrichten über die Server des Kryptodienstes Silent Circle ab. Der Zugang zum Internet erfolgt über einen VPN der Firma Disconnect. Zudem soll der Smarter Wi-Fi Manager von Kismet für mehr Anonymität bei der Benutzung von WLAN-Verbindungen sorgen. Ob das Blackphone aber tatsächlich so sicher ist, wie der Hersteller behauptet, kann zumindest angezweifelt werden. So gelang es Anfang August 2014 einem Hacker auf der Sicherheitskonferenz Black Hat, das Blackphone innerhalb weniger Minuten zu rooten.