Glasfaser, DSL, Kabel oder LTE? - das sind die Unterschiede

Fritzbox 7530 Router für DSL-Anschlüsse
Fritzbox 7530 für Internet via DSL (© 2020 AVM )
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Wer einen neuen Internet-Vertrag abschließt, hat die Qual der Wahl. Ihr könnt euch zwischen verschiedenen Daten-Geschwindigkeiten und Empfangsarten entscheiden. Was sind die Unterschiede zwischen Glasfaser, DSL, Kabel und LTE? Wir klären euch auf.

Wie schnell euer Internet ist, hängt von der Art ab, wie ihr es bezieht. Glasfaser stellt die derzeitige Speerspitze dar. Eine sinnvolle Alternative kann der Zugang via LTE über das Mobilfunknetz sein. Achtet hier auf eine ausreichende Abdeckung an eurem Standort. Erfahrt nun, welche Geschwindigkeiten ihr von DSL, Kabel, Glasfaser und LTE erwarten könnt.

Welche WLAN-Geschwindigkeiten sind üblich?

Für die heimischen Netzwerke steht häufig eine Geschwindigkeit zwischen 16, 50, 100 und 500 Mbit/s zur Verfügung. 

Doch was bedeutet Mbit/s? Die Abkürzung steht für Megabit pro Sekunde. Während Bit die kleinste Dateneinheit darstellt, sind Megabits das Millionenfache der kleinsten Einheit Bit. Mbit/s gibt an, wie viele Daten in einer Sekunde unter Idealbedingungen von A nach B laufen. Diese Datenübertragungsrate verwenden wir für die Upload- und Download-Geschwindigkeit.

Wichtig zu wissen: Die tatsächlichen WLAN-Geschwindigkeiten sind in der Realität ein gutes Stück geringer als die gebuchte Anbindung verspricht, was wiederum an den unterschiedlichen Anschlüssen liegt.

Viele fragen sich, wie schnell ihr gebuchtes WLAN tatsächlich ist. Euren Internetanschluss könnt ihr zum Beispiel per Speedtest selbst überprüfen. Erfahrungsgemäß stellen Tests zur Datenübertragung Nutzer häufig vor Rätsel, da die tatsächlichen Datenraten nicht immer mit den Angaben der Provider übereinstimmen. Damit euch das nicht passiert, klären wir die typischen Fragen auf.

1. Wie könnt ihr Mbit in MB umrechnen?

Die Download-Geschwindigkeit geben viele Provider in Megabit pro Sekunde (Mbit/s) an. Weil die Angabe von Dateigrößen üblicherweise in Megabyte (MB) erfolgt, entsteht häufig Verwirrung. Da 8 Bit ein Byte sind, lädt eine DSL-Leitung mit einer Übertragungsleistung von 16 Mbit/s in der Theorie maximal zwei Megabyte in der Sekunde herunter – und nicht 16 Megabyte.

2. Ist euer WLAN überlastet?

Haushalte, die eine schnelle Internetverbindung gebucht haben, erleben hin und wieder Enttäuschungen. Wenn zum Beispiel die ganze Familie im Homeoffice und Homeschooling arbeitet und lernt, kann das zu einer Überlastung des WLAN-Netzes führen.

Unser Tipp: Überlegt in solchen Situationen, ob es an eurer verstärkten Nutzung oder an der Gegenseite liegt. Manchmal sind Live-Übertragungen die Ursache, die zu Engpässen im Datentransfer führen. Achtet im Notfall darauf, dass ihr nicht zu viele Geräte im WLAN verwendet und nicht zu viel parallel streamt.

3. Wie ihr euer WLAN optimieren könnt

Bringt euer Computer oder Smartphone nicht genug Geschwindigkeit, obwohl euer Anbieter Daten schnell genug bereitstellt und ausreichend Leistung bietet? Ist das WLAN Signal zu schwach oder beobachtet ihr regelmäßig Störungen? Dann kann euer Heimnetz der Übeltäter sein. Häufig hilft es, den Router in der Mitte der Räumlichkeiten zu platzieren und eine mögliche Abschirmung zu vermeiden. Oder überprüft mit unseren weiteren nützlichen Tipps, wie ihr euer WLAN optimieren könnt.

4. Ist euer Heimnetz nicht ausreichend?

Auch Router, Repeater und Switches haben eine maximale Geschwindigkeit. Habt ihr eine Leitung mit bis zu 250 Mbit/s, aber unterstützt euer Endgerät nur 100 Mbit/s? Dann ist es möglicherweise Zeit für ein Upgrade. Wer seinen WLAN-Router schon eine Weile nutzt, sollte die Übertragungsgeschwindigkeiten prüfen.

5. Glasfaser, DSL, Kabel oder LTE - was ist schneller?

Internetanschlüsse per Glasfaser schaffen im Vergleich zu DSL, Kabel und LTE deutlich höhere Übertragungsraten. Glasfaser bringt es im Download und Upload bis zu einem Gbit/s. Zur Vorstellung: Ein Gbit/s sind umgerechnet 1000 Mbit/s.

Aber keine Sorge: Die klassischen Anschlüsse, wie zum Beispiel DSL, bieten auch heute eine hervorragende Basis für anspruchsvolle Plattformen zum Serien- oder Video-Streaming und Gaming.

Welche Unterschiede gibt es noch zwischen Glasfaser, DSL, Kabel und LTE? Wir klären auf.

LTE-Internet für Zuhause

Was bedeutet LTE? Die Abkürzung steht für Long Term Evolution”. Das LTE-Netz (beziehungsweise 4G) kennen die meisten Smartphone-Besitzer. Es ist das derzeit schnellste Funknetz nach 5G. Dieser Umstand macht es mittlerweile zu einer echten Alternative zu DSL- und anderen Internetanschlüssen. Per LTE könnt ihr euer Internet zu Hause empfangen und nicht nur unterwegs mit dem Handy.

LTE-Router Fritz!box 6850 LTE mit angeschlossenen Mobilfunkantennen
LTE-Router wie die Fritz!box 6850 LTE besitzen leistungsstarke Mobilfunkantennen und benötigen für die Internetverbindung lediglich eine aktivierte SIM-Karte und eine Steckdose. (© 2020 AVM )

Wer in seiner Region eine gute Netzabdeckung genießt, der weiß, dass größere Downloads mit LTE flott sind. Nutzt ihr anstelle eines kompakten Handys einen leistungsstarken LTE-Router mit größerer Antenne, kann der Anschluss eine echte Alternative zu DSL oder Kabel sein.

Übrigens: Das Gerät müsst ihr nicht an einen bestimmten Ort in eurer Wohnung stellen, sondern könnt unabhängig von eurer Telefon- oder Kabel-Dose bleiben. Für Single-Haushalte und Nutzer, die selten auf mehreren Geräten parallel Videos streamen, kann der Internetanschluss via LTE sehr sinnvoll gegenüber klassischen Technologien sein.

Praktisch ist außerdem: Da ihr nur ein Stromkabel einstecken müsst und der Rest per Funk läuft, könnt Ihr das Internet direkt ganz ohne Technikertermin nutzen. Einen Nachteil gibt es leider: Die Anbieter legen oft ein Datenlimit fest. Die maximale Geschwindigkeit besteht nur für die ersten Gigabytes. Danach geht es deutlich langsamer voran. 

Prüft vorher euren Bedarf und stellt sicher, auf wie viel Inklusivvolumen ihr in eurem Tarif zugreifen könnt. Für den Heimgebrauch empfehlen wir einen LTE-Tarif ohne Datenlimit.

DSL-Anschluss: der heimische Klassiker

Die Länge der Telefonleitung bis zur nächsten Vermittlungsstelle entscheidet stark über die Verfügbarkeit und Geschwindigkeit.

Entscheidet ihr euch für DSL, benötigt ihr ein Modem oder einen Router, der ein solches Modem enthält. Zusätzlich schickt der Internet-Anbietet einen Techniker zu euch, um den DSL-Anschluss freizuschalten. Dieser kümmert sich um den Zugang zum Verteilerkasten. Häufig befinden sich die Anschlüsse im Keller von Mehrfamilienhäusern oder an der Straße.

 Für den Zugang via DSL braucht ihr einen DSL-Router wie beispielsweise eine solche Fritz!box.
Für den Zugang via DSL braucht ihr einen DSL-Router wie beispielsweise eine solche Fritz!box. (© 2020 AVM )

Wie schnell ist DSL?

Aktuell liegen die angegebenen Datenraten der klassischen Variante bei 16 oder 32 Mbit/s. Die Erweiterung VDSL erlaubt Bandbreiten von 50 bis hin zu 100 Mbit/s.

Leider sind die bei DSL verwendeten Kupferleitungen ein Nachteil. Selbst bei der modernen und schnellen VDSL-Variante kommen sie noch zum Einsatz. Sie sind die Verbindung zwischen eurem Telefonanschluss und dem nächsten Verteiler. Selbst wenn dieser per Glasfaser angebunden ist, kann mit der darauffolgenden Telefonleitung bis in eure vier Wände ein Flaschenhals entstehen. Dieser limitiert die maximale Übertragungsleistung auf 250 Mbit/s.

Für die DSL-Übertragungsgeschwindigkeit kommt übrigens das Vectoring zum Einsatz. Dieses kompensiert Störungen gezielt durch benachbarte Leitungen.

Heimischer Internetzugang über Kabel

"Kabel" war lange Zeit ein Synonym für den TV-Anschluss. Durch Internet-TV, kostengünstige Satellitenschüsseln und -Receiver hat die Kabelbuchse heute weniger Verwendung. Dafür könnt ihr euch darüber einen flotten Zugang zum Internet verschaffen.

Das Kabelnetz ist nicht zwar nicht so sehr verbreitet wie das Telefonnetz. Aber es bietet die Möglichkeit für DSL-Anschlüsse. Für den Zugang via Kabel braucht ihr ein Modem beziehungsweise einen Router. Achtet hier darauf, dass ihr keinen DSL-Router für den Kabelanschluss nutzen könnt. Auch umgekehrt funktioniert ein Kabel-Router nicht für den DSL-Anschluss.

Wie schnell ist das Kabel-Internet?

Bei einer Abdeckung fällt die verfügbare Maximalgeschwindigkeit häufig höher als bei DSL aus. Kabel-Internet-Anschlüsse schaffen etwa zwischen 20 Mbit/s und einem Gbit/s.

Wie im Fall von Glasfaser und DSL bestimmen die technischen Begebenheiten den Standort des Kabel-Routers in eurem Haus oder eurer Wohnung. Ihr findet meist nur einen oder wenige Anschlüsse in den eigenen vier Wänden für den Router.

Im Gegensatz zu DSL leidet die Übertragungsgeschwindigkeit beim Internet per Kabel nicht unter benachbarten Leitungen. Dadurch ist eine höhere Übertragungsleistung möglich. Ein Nachteil besteht in der Aufteilung des TV-Kabelnetzes in mehrere Netzsegmente. Hier teilen sich die Nutzer die vorhandene Bandbreite. So kann es zu bestimmten Tageszeiten zu Lastspitzen kommen, während die Internet-Geschwindigkeit der einzelnen Zugänge sinkt.

Glasfaser-Hausanschluss – die Zukunft?

Vielen Nutzern reicht eine Geschwindigkeit von 50 Mbit/s. Selbst bei mehreren Geräten können Familienmitglieder Daten schnell herunterladen und Video-Streams parallel abspielen. 

Doch die Datenmengen wachsen . Videos sind irgendwann nur noch in 4K oder 8K verfügbar. Das erhöht die Dateigrößen um ein Vielfaches. Um dem Trend frühzeitig entgegen zu wirken, treibt die Bundesregierung den Ausbau des Glasfasernetzes an. 

(© 2020 CURVED / Johannsen )

Am Ende sorgt ein kleiner Kasten auf dem Dachboden oder im Keller für das derzeit schnellste InternetIn Laboren erreicht die Übertragungsart schon sagenhafte Geschwindigkeiten von bis zu 255 Terabit pro Sekunde. Von solchen Werten sind heimische Internetanschlüsse natürlich noch weit entfernt. Dennoch beweist das Glasfasernetz, was in der Zukunft möglich ist. Geschwindigkeiten von einem Gbit/s beziehungsweise 1000 Mbit pro Sekunde, sind schon heute keine Seltenheit mehr. Auch Störungen durch andere Nutzer oder benachbarte Leitungen gehören der Vergangenheit an.

Bis Glasfaser-Anschlüsse in jedem Wohnhaus verfügbar sind, vergeht noch einige Zeit. Der Ausbau ist sehr zeit- und kostenintensiv. Sehr viel schneller schreitet aktuell der Ausbau des 5G-Netzes voran. Die fünfte Generation des Mobilfunknetzes wird zukünftig sicher eine wichtige Rolle bei der Vernetzung von Haushalten und kleineren Unternehmen spielen.

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