Runtastic, vor allem bekannt für innovative Apps rund um Laufen und Fitness, stellt sich neu auf. Ein Teil des Angebots wird zum Unmut vieler Fans eingestellt. Der Fokus soll in Zukunft vor allem auf ausgewählten Apps liegen. Das bedeutet aber auch, dass Runtastic beim Umfang des App-Angebots abspeckt.
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Von Runtastic kommt eine der beliebtesten Lauf-Apps für Smartphones überhaupt, die per GPS die zurückgelegte Strecke und Geschwindigkeit trackt und das Ganze übersichtlich aufbereitet. Doch die Adidas-Tochter hat über die letzten Jahre ein breites App-Angebot für Android und iOS sowie eine Webseite für Läufer, Fahrradfahrer und Fitness-Sportler aufgebaut. Dabei schöpfte man so ziemlich alle Möglichkeiten aus: kostenlose Grundversionen, kostenpflichtige Pro-Versionen und Premium-Mitgliedschaft.
Da war zwar für jeden Nutzer etwas dabei, wer zum ersten Mal mit dem Angebot konfrontiert war, hat sich aber auch schnell darin verloren. Diese breite Strategie von Runtastic scheint nun ihren Tribut zu fordern. Man wolle sich in Zukunft auf die Weiterentwicklung von Apps konzentrieren, heißt es in einer aktuellen Mitteilung an Nutzer der beliebten Lauf-App.
Nutzer sauer wegen gestrichener Web-Funktionen
Dahinter steckt, dass Anfang August ohne große Ankündigung das Web-Angebot unter Runtastic.com eingestellt wurde. Das Problem dabei: Das hat einigen Features das Genick gebrochen. Dazu gehören beispielsweise erweiterte Statistiken mit unterschiedlichen Filteroptionen und Kalenderansichten sowie Herzfrequenz- und Gewichtsmessungen.
Auch neue Routen lassen sich aktuell nicht mehr erstellen. Viele Nutzer machen ihrem Ärger darüber im Netz verständlicherweise Luft, denn eine App ist zwar gut und schön, übersichtlichere Auswertungen oder Streckenplanung machen aber nur am PC mit größerem Bildschirm Sinn.
Runtastic App wird Pflicht
Die Routen-Funktion in der Runtastic App ist weiterhin nutzbar, dort lassen sich aber zumindest vorerst auch keine neuen Routen mehr erstellen. Von Runtastic heißt es dazu, dass es neue Filteroptionen für Aktivitäten in der App geben soll. Da auf dem Smartphone-Bildschirm aber nur begrenzt Platz vorhanden ist, gilt das sicher nicht für alle Statistiken und Grafiken der Webversion.
Runtastic Datenexport möglich
Bestehende Nutzer können sich weiterhin bei Runtastic auf der Webseite einloggen, um Trainingslogs oder -daten zu exportieren. Dafür müsst ihr in die Einstellungen auf "Export" klicken. Die gesammelten Daten werden dann zu einem Download gepackt und ein entsprechender Link per Mail versendet.
Leider ist das verwendete JSON-Format nicht besonders benutzerfreundlich, es gibt aber mittlerweile Konverter, um die Runtastic-Daten in GPS-Tracks umzuwandeln.
Auch Runtastic-Apps vor dem Aus
Doch obwohl es von Runtastic heißt, dass man sich komplett auf die Entwicklung der Apps konzentrieren will, setzt man auch hier den Rotstift an. Die kostenpflichtige Pro-Version von Runtastic sowie die Fahrrad-App Road Bike werden eingestellt.
Weiterhin gepflegt werden soll vor allem die in der Grundausstattung kostenlose Lauf-App, die sich über ein Premium-Abo um Features wie Trainings- und Ernährungspläne erweitern lässt. Nutzer von Runtastic Pro sollen sich mit ihrem bestehenden Konto in der kostenlosen App anmelden, um auch zukünftig mit Updates versorgt zu werden.
Runtastic Alternativen
Wer mit dem neuen Angebot von Runtastic nicht glücklich ist, kann aus verschiedenen Alternativen wählen, die sich auf iPhone und Google Smartphones ebenso wie im Web nutzen lassen. Besitzer von Sportuhren können beispielsweise auf die dort andockenden Dienste setzen, bei Garmin etwa auf Garmin Connect oder bei Polar auf Polar Flow.
Übergreifend arbeiten unabhängige Dienste wie Strava oder Endomondo. Vor allem für die Tourenplanung ist auch Komoot bei vielen Nutzern sehr beliebt.