Kurz das Navi einstellen, schnell eine Nachricht lesen oder einfach nur schauen, wie spät es ist – klingt harmlos, kann euch aber nicht nur Punkte in Flensburg einbringen, sondern auch richtig teuer werden. Denn: Wer am Steuer zum Handy greift, riskiert mehr als nur ein Knöllchen als Strafe. Hier erfahrt ihr, was euch 2025 beim Griff zum Smartphone im Auto (oder auf dem Fahrrad) blüht.
Inhaltsverzeichnis
Was erlaubt ist – und was gar nicht geht
Die StVO macht seit der letzten Reform unmissverständlich klar: Wer ein elektronisches Gerät während der Fahrt bedient, riskiert ein Bußgeld. Und das betrifft längst nicht nur das klassische Handy.
Verboten ist unter anderem:
- das Telefonieren mit dem Handy am Ohr
- das Schreiben oder Lesen von Textnachrichten
- das Ablesen der Uhrzeit auf dem Handy
- das Ablehnen eines Anrufs, wenn ihr das Gerät dafür in die Hand nehmt
- das Prüfen, ob ein heruntergefallenes Handy noch funktioniert
- die Nutzung eines Laptops oder Tablets im fahrenden Auto
- Video-Calls über das auf dem Armaturenbrett platzierte Handy
- das Halten oder Ablegen des Handys auf dem Schoß
Erlaubt ist nur unter bestimmten Bedingungen:
- Nutzung nur, wenn das Gerät fest in einer Halterung sitzt
- Blick auf das Display darf nur sehr kurz erfolgen – was genau das bedeutet, klären im Zweifel Gerichte
- Nutzung nur, wenn es die Verkehrs-, Sicht- und Wetterverhältnisse zulassen
- Geräte dürfen nur im komplett stehenden Fahrzeug und bei ausgeschaltetem Motor in die Hand genommen werden – eine Start-Stopp-Automatik reicht dabei nicht aus
- Smartwatches sind erlaubt, wenn sie am Handgelenk getragen werden und per Sprache oder Vorlesefunktion bedient werden
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Besonderheiten für Radfahrer:
- Während der Fahrt dürfen auch Radfahrende keine elektronischen Geräte in der Hand halten oder bedienen
- Im Stand dürfen sie diese jedoch ohne Einschränkung nutzen
Bußgeld fürs Handy am Steuer: Das droht euch konkret
Was kostet das Handy am Steuer eigentlich genau? Die Antwort ist ziemlich eindeutig – und sie tut weh, wenn ihr erwischt werdet. Denn die aktuellen Regeln sehen gestaffelte Strafen je nach Schwere des Verstoßes vor:
- Handy am Steuer ohne Gefährdung: 100 Euro Bußgeld + 1 Punkt in Flensburg
- Mit Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer: 150 Euro Bußgeld + 2 Punkte + 1 Monat Fahrverbot
- Mit Sachbeschädigung, etwa bei einem Unfall: 200 Euro Bußgeld + 2 Punkte + 1 Monat Fahrverbot
- Auf dem Fahrrad mit Handy in der Hand: 55 Euro Bußgeld – keine Punkte oder Fahrverbot
Je nachdem, wie schwer der Verstoß war, kann euch die Strafe fürs Handy am Steuer also auch den Führerschein kosten – zumindest zeitweise.
Strenge Regeln in der Probezeit
Wer in der Probezeit mit dem Handy erwischt wird – und sei es nur beim schnellen Blick aufs Display – hat mit deutlich härteren Konsequenzen zu rechnen. Neben dem Bußgeld und mindestens einem Punkt verlängert sich die Probezeit bei Handyverstoß von zwei auf vier Jahre. Zusätzlich müsst ihr ein kostenpflichtiges Aufbauseminar absolvieren. Und das wird nicht gerade günstig. Wer vorher schon auffällig geworden ist, kann mit weiteren Sanktionen rechnen – bis hin zum Führerscheinentzug.
Smartwatch, E-Zigarette und Co.: Auch das zählt
Nicht nur das klassische Smartphone fällt unter das Verbot. Auch Tablets, Smartwatches, Navigationssysteme oder sogar E-Zigaretten mit Touchdisplay zählen zu den Geräten, deren Bedienung euch Ärger einbringen kann – sobald sie vom Verkehr ablenken. Ausschlaggebend ist nicht die Hauptfunktion des Geräts, sondern das Risiko, das von seiner Nutzung ausgeht.
Eine Ausnahme stellt das Head-up-Display dar, das laut Gesetz für fahrbezogene Informationen genutzt werden darf. Auch Smartwatches sind in Ordnung, solange sie am Handgelenk bleiben und über Sprache oder Vorlesefunktion gesteuert werden – aber auch hier gilt: Der Blick darf nur ganz kurz aufs Display gehen.
Im Ausland kann es noch teurer werden
In ganz Europa ist das Handyverbot während der Fahrt bekannt. Was sich jedoch unterscheidet, sind die Kosten fürs Handy am Steuer. In manchen Ländern liegen die Strafen deutlich über dem deutschen Niveau. Wer also im Ausland unterwegs ist, sollte sich vorher schlau machen – andernfalls kann schon ein kleiner Blick aufs Smartphone richtig teuer werden.
Fazit
Ob Smartphone, Smartwatch oder E-Zigarette – die Strafe für Handy am Steuer kann euch mehr kosten als nur Geld. Punkte, Fahrverbot und Aufbauseminar sind gerade für Fahranfänger bittere Konsequenzen. Auch das Telefonieren mit dem Handy im Auto ist keine harmlose Sache, sondern ein ernstzunehmender Verkehrsverstoß. Unser Tipp: Lasst das Handy in der Tasche, nutzt Freisprechanlagen oder wartet, bis euer Fahrzeug wirklich stillsteht. Das schont nicht nur euer Konto – sondern auch eure Nerven.
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