Huawei Mate 20 Pro vs. LG V40 ThinQ: Der Triple-Kamera-Vergleich

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Das Huawei Mate 20 Pro haben jeweils drei Kameras auf der Rückseite. Damit können sich Fotografen so richtig austoben. Wozu die Kameras gut sind und wie die Bildqualität ausfällt, seht ihr in unserem Vergleich.

Das LG V40 ThinQ hat sogar insgesamt fünf Kameras, da sich auf der Vorderseite eine Dualkamera befindet. Beim Mate 20 Pro erwartet euch hier nur eine Kamera, auf einen Bokeh-Effekt müsst ihr bei Selfies trotzdem nicht verzichten – nur auf einen besonders großen Blickwinkel.

Drei Linsen für einen Kamera-Zoom

Die drei Kameralinsen auf den Rückseiten vom V40 und Mate 20 Pro haben unterschiedlich große Brennweiten. Neben der Hauptkamera gibt es jeweils noch eine Weitwinkel- und eine Tele-Linse. Diese erlauben es euch mit dem Smartphone zwar streng genommen nicht optisch zu zoomen, aber qualitativ sind die Vergrößerungen definitiv besser als das, was ein digitaler Zoom bei Smartphones mit nur einer Linse liefert. Da die Linsen unterschiedlich große Blenden haben und auch die Sensoren hinter ihnen nicht identisch sind, ergeben sich bereits bei einem einzelnen Gerät sichtbare Qualitätsunterschiede – und zwischen den Smartphones unterschiedliche Bildausschnitte, da die Brennweiten nicht identisch sind.

So kommt man mit dem Huawei Mate 20 Pro noch näher an ein Motiv heran als mit dem LG V40 ThinQ. Die Weitwinkel- und die Standard-Aufnahmen sind beim Bildausschnitt dagegen nahezu identisch. Vor allem bei der Tele-Linse machen sich bereits bei Tageslicht leicht Qualitätseinbußen bemerkbar. Sobald es dunkel wird, machen sich die unterschiedlichen Blenden und Sensoren noch stärker bemerkbar. Hier will man eigentlich nur noch die Hauptkamera benutzen, die nicht nur technisch besser aufgestellt ist, sondern auch die einzige, die auf die Hilfe der Künstlichen Intelligenz zurück greifen kann. Deswegen haben wir uns für die weiteren Vergleiche auf die Aufnahmen aus den jeweiligen Hauptkameras beschränkt.

Farben, Details und Kontraste

Im direkten Vergleich, wirken die Farben des Graffitis beim LG V40 kräftiger und intensiver als beim Mate 20 Pro. Die Detailgenauigkeit ist bei beiden Smartphones sehr hoch, die Aufnahmen des V40 durch höhere Auflösung (zwölf gegenüber zehn Megapixeln) sind etwas größer. Allerdings wirken die Aufnahmen des Mate 20 Pro auf mich z.B. bei Porträts ein wenig detaillierter. Mit starken Kontrasten kommt das Huawei wesentlich besser zurecht. Dabei spielt es keine Rolle, ob ihr den HDR-Modus aktiviert oder nicht. Das Mate 20 Pro ist in diesem Punkt einfach besser.

Nacht

Auch wenn man bei Tageslicht bereits Unterschiede in der Bildqualität erkennt, so sind sie noch eher zu vernachlässigen, wenn man sich ein neues Smartphone aussucht. Anders sieht es bei Dunkelheit aus. Hier ist das LG V40 ThinQ für sich alleine betrachtet gut mit dabei und liefert gut erkennbare Bilder, die insgesamt gut aufgehellt sind. Betrachtet man dann die Nacht-Fotos des Huawei Mate 20 Pro daneben, legen sie nochmal eine deutliche Schippe drauf. Die Detailgenauigkeit ist bei Dunkelheit wesentlich höher und auch starke Helligkeitskontraste stellen kein Problem dar. Wer nicht nur bei Sonnenschein fotografiert, fährt mit dem Mate 20 Pro deutlich besser.

Bokeh-Effekt

Mit ihren drei Linsen bieten das LG V40 ThinQ und das Huawei Mate 20 Pro natürlich einen Bokeh-Effekt an. Das bedeutet, dass sie im Portrait-Modus den Bildhintergrund extra unscharf machen, damit die Person im Vordergrund noch mehr auffällt. Das klappt bei beiden Smartphones ähnlich gut und auch bei den Kantenführung kann ich keine großen Unterschiede erkennen. Einzig an den Brillengläsern gefällt mir das Mate 20 Pro besser.

Panorama

Panorama-Aufnahmen setzen beide Smartphones ordentlich zusammen – wenn man sie ruhig bewegt und sich auch das Motiv nicht bewegt. Auffälligster Unterschied ist der abgebildete Bereich, der beim Mate 20 Pro knapp 180 Grad umfasst und beim V40 an die 360 Grad heran reicht. Farblich überzeugt LG trotz einer etwas dunkleren Aufnahme mehr als Huawei. Dort ist etwas zu viel Rot im Bild und dem Himmel fehlen die blauen Bereiche.

Selfie

Die Frontkamera des Huawei Mate 20 Pro hat eine Auflösung von 24 Megapixeln. Das LG V40 ThinQ hat dagegen nur acht Megapixel zu bieten, dafür aber noch eine zweite Weitwinkel-Linse mit fünf Megapixeln. Der Vergleich der Selfies beweist erneut, dass Auflösung alleine nicht alles ist. So habe ich nicht das Gefühl bei Huawei mehr Details in meinem Gesicht zu erkennen als bei LG zu erkennen. Huawei macht zudem auch ohne aktiven Bokeh-Effekt, den beide Smartphones auch bei Selfies bieten, den Hintergrund unscharf, zeichnet trotz Abschaltung das Gesicht weich und legt einen Sepia-Schleier über die Farben. Bei LG bleibt weiß dagegen weiß und schwarz bleibt schwarz. Wenn ihr vor allem Selfies machen wollt, dann wäre das LG V40 ThinQ eindeutig die bessere Wahl. Das gilt auch Nachts, außer ihr nutzt den Blitz. Der ist beim Mate 20 Pro angenehmer.

Fazit

Mit den drei Linsen bekommt mal als Fotograf bei beiden Smartphones mehr Gestaltungsmöglichkeiten als bei Modellen mit nur einer Kameralinsen. Als kleine Einschränkung muss man damit Leben, dass die Bildqualität bei Weitwinkel- und Tele-Aufnahmen abnimmt. Tagsüber sind die Unterschiede zwischen den Triple-Kameras gering, in der Nacht werden sie aber überdeutlich und insgesamt hat in meinen Augen das LG V40 ThinQ die bessere Wahl.

Wie findet ihr das? Stimmt ab!