Bei Jesus versteht Apple keinen Spaß! Zumindest nicht, wenn der Sohn Gottes als kiffender und tätowierter Hippie auf einem deutschen Magazin-Cover abgebildet ist. Dies ist bei der Januar-Ausgabe von "Cicero" der Fall. Für Apple offenbar Anlass genug, um zu verhindern, dass das Heft in seinen digitalen Zeitungskiosk gelangt.
Wenn es um nackte Tatsachen oder die Verunglimpfung des Christentums geht, ist bei vielen Amerikanern die mediale Toleranzgrenze schnell erreicht. Apple macht da keine Ausnahme, was der aktuelle Fall mal wieder eindeutig belegt. Wie Horizont berichtet, darf die neue Ausgabe des deutschen Politikmagazins "Cicero" offenbar nicht via iTunes angeboten werden, da das Cover dem iPhone-Hersteller nicht in den frommen Kram passt. Stein des Anstoßes ist die Abbildung eines kiffenden Jesus.
Apples Kreuzzug gegen die Sünde
Passend zur Titelgeschichte "Jesus! Ein anderer Blick auf den Rebellen von Nazareth" von "Jesus Freaks"-Gründer Martin Dreyer ist auf dem Cover der "Cicero"-Ausgabe ein mit Tattoos und Piercings ausgestatteter Jesus zu bestaunen. Darüber hinaus hält er in seiner Hand auch noch einen Joint. Für Apple ist das wohl zu viel des Guten, denn die Ausgabe ließ sich auch nach mehreren Versuchen nicht in Apples Zeitungskiosk hochladen. Bei einer älteren Ausgabe mit einem weniger provokanten Titel funktionierte es dagegen völlig problemlos.
Verwunderlich ist die vollzogene Zensur von Apple allerdings nicht. So ließ der Konzern im Jahr 2010 beispielsweise Tausende Apps wegen angeblich "anstößiger sexueller Inhalte" aus dem App-Store entfernen. Zwei Jahre später zwang Apple das Magazin "Focus" die nackten Brüste einer Frau auf dem Titel zu zensieren, um nicht aus dem Kiosk zu fliegen.